Floorball4all

Unihockey für Strassenkinder

Floorball4all setzt sich in 25 Ländern dafür ein, Strassenkindern den Unihockeysport näherzubringen. Über das Spiel mit dem Kunststoffball werden Werte wie Freude, Verantwortung und Hoffnung vermittelt.
Zwei südafrikanische Kinder posieren stolz mit ihren Schlägern (Bild: zVg)
Simon Kurt

Der 41-jährige Huttwiler Simon Kurt, der selbst etliche Jahre aktiver Spieler war, investiert viel Zeit und Herzblut in diese Arbeit. «2021 konnten wir zum ersten Mal in Südafrika arbeiten», erzählt Simon Kurt. Der Oberaargauer war jahrelang selbst aktiver Spieler, heute ist er Assistenztrainer des NLA Damenteams Skorpion Emmental.

Simon Kurt arbeitet Teilzeit als Lehrer und engagiert sich leidenschaftlich beim gemeinnützigen Verein Floorball4all. Durch Unihockey benachteiligten Kindern in aller Welt eine neue Perspektive zu vermitteln, das begeistert den zweifachen Vater. «70 Prozent der Kinder in den Slums, die wir dieses Jahr besuchten, kennen ihren Vater nicht», hält Simon Kurt betroffen fest. Drei- bis viermal wöchentlich von jungen Männern trainiert zu werden, von ihnen Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erfahren, das tut dem Körper und der Seele der Kinder gut. Der PR-Verantwortliche von Floorball4all erklärt: «Wir arbeiten mit Partnern wie Kirchen oder Hilfsorganisationen vor Ort zusammen. Diese geben ihre Werte weiter und bewirken positive Veränderungen im Leben der Kinder.»

Nachhaltig arbeiten

Der Austausch mit den lokalen Partnern dauert mehrere Jahre. «Zuerst bilden wir Trainer aus, im folgenden Jahr zeigen wir ihnen, wie sie ihre Erfahrungen an Landsleute weitergeben können». Dabei bietet das Schweizer Team Coaching, Material oder finanzielle Hilfe. «Wir werden von Spendern und Sponsoren grosszügig unterstützt», freut sich Simon Kurt. Sowohl Private wie auch Sportler, darunter Spieler der Nationalmannschaft, versorgen den Verein mit dem nötigen Equipment. Stöcke, Banden, neue oder gut erhaltene Trikots werden durch die Mitarbeitenden von Bolivien bis Usbekistan verteilt. «Manchmal bringen die lokalen Leiter Material in die Nachbarländer, damit auch dort Teams entstehen können», fügt Simon Kurt an.

Begeisterung steckt an

Einige der Trainer sind ehemalige Strassenkinder, die heute mit Stolz ihr Wissen weitergeben. Nachhaltigkeit zieht sich durchs gesamte Projekt: «In Osteuropa schöpfen ganze Familien neue Hoffnung», berichtet Kurt. «Sie erleben, dass sich jemand für ihre Kinder einsetzt.» Wenn es politisch möglich ist, werden auch Beispiele aus der Bibel eingesetzt. Wie beschreibt sie einen Leiter? Was sagt sie zum Thema Ausdauer? Die Teilnahme an den Andachten ist freiwillig.

Ein Weg aus der Hoffnungslosigkeit

Die Begriffe Hoffnung, Freude, Verantwortung, Glaube und Liebe zieren jeden Stock. Wie man sie praktiziert, wird mit den Kindern erarbeitet. Die Partnerorganisationen bleiben dran, wenn das Schweizer Team abreist. Simon Kurt resümiert das Ziel des Vereins: «Gemeinsam nutzen wir die Möglichkeit, Kindern aus sozialen Brennpunkten durch Sport und Gemeinschaft einen Weg aus der Hoffnungslosigkeit zu zeigen».

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jesus.ch-Print Nr. 54 Regioausgabe.

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Datum: 28.12.2021
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Jesus.ch-Print

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