US-Wahlkampf

Jimmy Carter: Jesus würde Nein zur Abtreibung sagen

Der Streit über das Recht der Ungeborenen auf Leben, die Freiheit der Frauen abzutreiben und das Geschäft mit Abtreibungen kocht im Präsidentschaftswahlkampf hoch.
Jimmy Carter

Der frühere US-Präsident Jimmy Carter – ein Demokrat wie Barack Obama – möchte das Parteiprogramm ändern, so dass es Lebensrechtlern leichter fällt, ihre Stimme den Demokraten zu geben. Die Demokraten stehen für «Recht» der Frauen auf «legale und sichere» Abtreibung ein und stützen ohne Wenn und Aber das Grundsatzurteil des Obersten Gerichts aus dem Jahr 1973, das Abtreibung legalisiert hatte.

Seither sind in den USA schätzungsweise mehr als 54 Millionen Kinder im Mutterleib ohne rechtliche Folgen getötet worden. Obama hat erst vor kurzem die grösste Abtreibungsorganisation Planned Parenthood gewürdigt und ihr weitere staatliche Unterstützung zugesagt.

Republikaner: Heiligkeit unschuldigen Lebens achten

Die Republikaner heben in ihrem Parteiprogramm das «fundamentale Lebensrecht» ungeborener Kinder hervor. Zu ihrem Schutz streben sie einen Verfassungszusatz an. Auch sollen keine Steuergelder zur Förderung von Abtreibung verwendet werden. Die Partei unterstützt ferner die Berufung von Richtern, die «die Heiligkeit unschuldigen menschlichen Lebens» achten.

Carter: in Abtreibungsfrage im Gegensatz zu seiner Partei

Der 87-jährige Baptist Carter, der 1977-1981 als Präsident amtierte, sagte der Christian Post in einem Interview, es habe in seiner Laufbahn nur einen Punkt gegeben, in dem das Programm seiner Partei unvereinbar mit seinen Glaubenswerten gewesen sei – nämlich im Blick auf die Abtreibung. Als Christ sei er überzeugt, dass Jesus Abtreibung nicht gutheissen würde – mit Ausnahme von extremen Fällen wie Inzest, Vergewaltigung oder einer akuten Gefahr für das Leben der Mutter.

In einem Offenen Brief habe er daher angeregt, dass die Demokratische Partei einen entsprechenden Passus in ihr Programm aufnehme. Dann würden die Demokraten auch für einige Lebensrechtler wählbar, die jetzt die Republikaner unterstützen, sagte Carter. In seiner Amtszeit habe er das Grundsatzurteil des Obersten Gerichts respektieren müssen. Er habe aber alles getan, um die Notwendigkeit von Abtreibungen zu minimieren, etwa indem Adoptionen erleichtert wurden und Schwangere in Konfliktsituationen mehr Hilfe erhielten.

Datum: 04.04.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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