Glaube wächst in Nepal

Starkes Wachstum durch Wunder

In Nepal wächst die christliche Gemeinde wie kaum in einem anderen Land. Trotz Verfolgung und Armut. Zu den Hauptgründen gehören erlebte Heilungen. Ausserdem spricht der christliche Glaube jedem Menschen die Liebe Gottes zu, anders als das knechtende Kastensystem.
Menschen in Nepal

Im Jahr 1999 diagnostizierten Ärzte bei der nepalesischen Christin Gita Shakya eine schmerzhafte, lähmende Wucherung an der Wirbelsäule. Die beste Option für ihre Heilung sei eine riskante, möglicherweise tödliche Operation.

Die Operation wäre sehr teuer gewesen und Gitas Ehemann Babukaji, ein buddhistischer Priester, weigerte sich, die Kosten zu übernehmen. Die Ärzte in Singapur gaben dem damals 19-jährigen Suroj zwei Tage Zeit, um zu entscheiden, ob er seine Mutter mit schrecklichen Schmerzen leben lassen oder ihren Tod riskieren sollte, wie er in einem schritlichen Bericht gegenüber The Christian Post berichtet.

Er betete und entschied dann, dass es das Beste sei, die Operation durchzuführen. Aber er wusste nicht, was er seiner Familie sagen sollte, wenn Gita sterben würde. Da klopfte es an der Tür. Es war eine Gruppe von Gemeindemitgliedern, die für Gita beten wollten. Nach 20 Minuten des Gebets geschah ein Wunder. Gita stand auf. Sie trat mit ihrem linken Fuss normal auf, der sich seit Jahren nicht mehr bewegt hatte. Und auch ihren linken Arm konnte sie plötzlich wieder bewegen. Gita begann zu weinen und Gott zu loben. Laut Suroj konnten die Ärzte kaum glauben, dass Gita noch dieselbe Frau war. Babukaji glaubte nicht, dass seine Frau ohne Operation geheilt worden war, bis er sah, dass sie keine Narben hatte. Dann wurde er, zusammen mit dem zweiten Sohn Suman, Christ.

Kein Einzelfall

Solche Geschichten passieren oft in Nepal, sagte Suroj, der mit seinen mittlerweile 41 Jahren Mitleiter in einer Gemeinde ist. Trotz Verfolgung und Armut wächst die nepalesische Kirche unglaublich schnell, sie gehört zu den am schnellsten wachsenden christlichen Bevölkerungen der Welt. Unter anderem finden die Menschen auch durch wundersame Heilungen zu Christus.

«Wenn die Leute nicht im Krankenhaus geheilt werden, bitten sie Gemeindeleiter um Gebet.» Suroj berichtet, dass er im Alter von acht Jahren Christ wurde, nachdem Gott ihn von einer Lebensmittelvergiftung geheilt hatte.

Rasantes Wachstum

1951 meldete die nepalesische Regierung in ihrer Volkszählung keine Christen. Bis 1961 stieg diese Zahl auf nur 458. Heute werden laut «World Christian Database» 1'285'200 Gläubige gezählt. Die wirkliche Zahl könnte noch höher liegen. Die Mehrheitsreligion ist der Hinduismus.

Bis 2008 war Nepal ein Hindu-Königreich. Für radikale Hindus bedeutet Nepali zu sein, kulturell hinduistisch zu sein, sagt Pastor Tanka Subedi, Leiter der nepalesischen «Family of God Church» und Direktor der «International Nepal Fellowship». Obwohl die meisten Hindus in Frieden mit den Christen leben, erklärt er, dass einige das Evangelium vehement ablehnen. «Staatliche Medien und Regierungsbeamte sagen, dass das Christentum nach Nepal kommt, um unsere Kultur zu zerstören.»

Kastensystem bedroht

Hindus fürchten das Christentum, weil es das hinduistische Kastensystem bedroht. Laut diesem werden schlechte Menschen wiedergeboren, um erniedrigende oder «unreine» Arbeiten zu verrichten. Hindus aus höheren Kastenpositionen sind ihnen gegenüber oft grausam und verachtend.

Wenn Christen die Gleichheit vor Gott predigen, bricht dieses System zusammen. «Das Evangelium sagt ihnen, dass alle Menschen gleich sind und dass Jesus sich um sie kümmert und ihr persönlicher Retter ist», erklärt Will Stark von «Christian Concern South Asia».

Einfluss von China und Indien

Nepals Anti-Konversionsgesetz besagt, dass «jede Handlung, die eine religiöse Konversion verursacht, bestraft wird». Diese weit gefasste Formulierung gibt der Polizei das Recht, Christen schon für die Erwähnung des Namens Jesus in der Öffentlichkeit zu bestrafen, so Stark. Hindu-Radikale, die Christen angreifen, rechtfertigen ihre Taten auch mit der Behauptung, sie würden das Gesetz durchsetzen.

China und Indien unterstützen beide die nepalesische Regierung bei der Verfolgung von Christen, aber aus unterschiedlichen Gründen, sagt Subedi. Indien wolle, dass Nepal hinduistisch bleibe, während China befürchte, dass Christen politische Bewegungen zur Befreiung Tibets unterstützen würden.

Sichtbare Zeichen

Suroj betont, dass das Christentum das Leben der Gläubigen verändert. «Wenn ein Mensch in die Kirche kommt und Jesus annimmt, verändert sich sein Leben. Bevor er in die Kirche kam, hat er Alkohol getrunken und geraucht. Aber nachdem er in der  Kirche involviert ist, lässt er all diese Dinge. Die Menschen, die nicht christlich sind, wollen in die Kirche kommen und all die negativen Dinge in ihrem Leben lassen. Menschen aus anderen Glaubensrichtungen sind begeistert und erstaunt, dass diese Dinge passieren.»

Subedi stellt fest, dass so viele Menschen in Nepal Christen werden, dass es für die derzeitigen Gläubigen schwierig ist, sie alle zu unterrichten. Er schätzt, dass die Gemeinde zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr wächst.

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Datum: 18.02.2021
Autor: Jackson Elliott / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet

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