«Historischer Meilenstein»

Gleich 30 Übersetzungen beginnen bald in Indonesien

In Indonesien existieren mehr als 700 Sprachgruppen. Zahlreiche von ihnen verfügen noch nicht über eine Bibel in der eigenen Sprache. Nun werden bald mit einem Projekt gleich 30 verschiedene Sprachen auf einmal in Angriff genommen.
Bibelübersetzer in Indonesien (Bild: Wycliffe)

Das Übersetzungswerk Wycliffe befähigt muttersprachliche Bibelübersetzer und arbeitet mit lokalen Gemeinden zusammen, um die Bibelübersetzung voranzutreiben und die Bibel für abgelegene Sprachgruppen zu übersetzen.

«Dies ist nicht nur das erste Bibelübersetzungsprojekt für diese Sprachgruppe, es ist das erste Übersetzungsprojekt überhaupt für diese Sprachgruppe», erklärt Tim Neu, Interimspräsident von Wycliffe, in einer Pressemitteilung.

Viele noch ohne Bibel in eigener Sprache

Mehr als 700 Sprachen werden in Indonesien gesprochen, zahlreichen Sprachgruppen liegt noch kein einziger Vers der Heiligen Schrift in ihrer Muttersprache vor.

Nun lanciert Wycliffe Associates die Bibelübersetzung für 30 Sprachen in Indonesien, die von Gruppen gesprochen werden, die isoliert an schwer zugänglichen Orten im dichten Dschungel und in bergigem Gelände leben. Laut Tim Neu sind die meisten ihrer Namen in westlichen Ländern völlig unbekannt. Wycliffe Associates ist eine eigenständige Organisation, die an einigen Stellen jedoch mit Wycliffe zusammenarbeitet und letztendlich das selbe Ziel verfolgt, nämlich dass jeder Mensch die Bibel in seiner Muttersprache lesen kann.

Auch dank Technologie

Muttersprachler werden geschult, das Buch der Bücher selbst zu übersetzen und eine gemeinsame Übersetzungsmethodik anzuwenden. Die Organisation stellt auch die Technologie zur Verfügung, um die Arbeit zu erleichtern.

Dazu gehören Computer-Tablets, die mit Übersetzungssoftware und Konnektivitäts-Tools geladen sind, um auf Online-Übersetzungsressourcen zuzugreifen und mit anderen Bibelübersetzern zusammenzuarbeiten.

«Selbst in Zeiten von Corona, in denen die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, in Gebieten mit Christenverfolgung und wenn das Reisen aufgrund von unwegsamem Gelände oder grosser Armut schwierig ist, können nationale Übersetzer weiterhin zusammenarbeiten, um die Heilige Schrift in ihre eigene Herzenssprache zu übersetzen», wird Tim Neu zitiert.

Christentum fasst Fuss

Obwohl Indonesien zu mehr als 87 Prozent muslimisch ist, sagt Tim Neu, dass das Christentum begonnen hat, in bestimmten Gebieten des Landes Fuss zu fassen, was die Notwendigkeit von Bibelübersetzungen noch deutlicher macht.

«Ohne Gottes Wort in ihrer eigenen Sprache werden viele getäuscht und vermischen das Christentum mit Aberglauben. Für sie scheint es, dass Gott nicht ihre Sprache spricht. Also fehlt ihnen das Verständnis.»

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Datum: 11.06.2021
Autor: Wycliffe / Daniel Gerber
Quelle: Wycliffe / gekürzte Übersetzung: Livenet

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