Die PraiseCamp-Leiter im Interview

«Jugendliche haben Sehnsucht nach mehr»

Das PraiseCamp 2012 zielte darauf ab, dass Teenies und junge Erwachsene ihre Berufung entdecken und das, was Gott ihnen gibt, umsetzen. Livenet sprach mit Mr. PraiseCamp Peter Reusser und Daniel Stähli, dem Medienverantwortlichen der Jugendkonferenz.
Da, wo du bist, einen Unterschied machen: Daniel Stähli (links) und Peter Reusser
Unterwegs mit Freunden: Teenies und Jugendliche am PraiseCamp 2012

Livenet: Was will das PraiseCamp 2012?
Daniel Stähli: Das Thema soll jeden ansprechen; wir versuchen es auf die individuelle Ebene zu bringen, damit jede/jeder Einzelne einstehen, hinstehen und hinausstehen kann. Jede und jeder kann den einzigartigen Plan Gottes für sich erkennen und das Potential, das Gott in sie/ihn hineingelegt hat, umsetzen.

Es ist gut, wenn junge Leute Vorbilder im Glauben ehren und von ihnen lernen. Manchmal besteht aber die Gefahr, dass sie zu sehr in den Spuren der älteren Generation weitergehen. Wir ermutigen sie, von Vorbildern und voneinander zu lernen, aber dabei ein Original zu sein.

Peter Reusser: Wir werden als Original geboren. Es wäre zu schade, wenn wir als Kopie sterben würden.

Geht es darum, Dinge direkt von Gott zu empfangen?
Daniel Stähli: Jugendliche haben eine Sehnsucht nach mehr. Sie wollen etwas mit Gott erleben und einen Unterschied machen. Doch fühlen sie sich oft ohnmächtig und schaffen es unter Gleichaltrigen nicht, herauszutreten. Wir helfen ihnen zu erkennen, dass Gott einzigartige Pläne für ihr Leben hat und sich noch einiges entfalten kann. Wir ermutigen sie zu entdecken, was Gott in sie hineingelegt hat. In der Schulklasse kann man mitschwimmen – oder aber aus Überzeugung anders handeln: helfen, rücksichtsvoll sein, einen Dienst tun. Eigenes hineingeben und einen Unterschied machen, statt nur im Durchschnitt mitzuschwimmen.

Fördern Sie damit nicht – auf die fromme Tour – den grassierenden Individualismus?
Daniel Stähli: Die allermeisten Jugendlichen erleben das PraiseCamp in einer Kleingruppe, mit Freundinnen und Freunden aus ihrer Gemeinde. Sie erarbeiten Dinge gemeinsam, tauschen aus und merken, dass sie einander ermutigen können. Miteinander kommen sie nach St. Gallen und reisen heim, um miteinander weiter zu gehen. Sie sind als Gruppe mit einer Vielfalt von Gaben und Fähigkeiten unterwegs und erleben, dass sie sich mit ihren Beiträgen gegenseitig unterstützen können.

Was verstehen Sie unter Berufung?
Peter Reusser: Wir sagen, dass jeder eine Berufung hat und dass diese heute anfängt. Viele Jugendliche meinen, dass sie erst ihre Berufung finden müssen, bevor sie Jesus dienen können. Doch Jesus nachfolgen fängt heute mit ihrem Lebensstil an und zeigt sich bereits in kleinen Dingen: indem sie anderen helfen, in der Nacht nicht lärmen, Abfall nicht wegwerfen…

Wenn es um Lebensperspektiven geht, haben wir hier mehrere Parcours (theologische Ausbildung, Mission, soziale Einsätze) und Workshops, z.B. zum Engagement in der Politik oder im Gesundheitswesen. Der Auftrag von Jesus gilt für alle, auch die in der Bank oder im Supermarkt. Wo du bist, kannst du als Christ leben – die Berufung haben alle Nachfolger von Jesus, nicht nur Vollzeit-Missionare.

Daniel Stähli: Ein Leben mit Gott beginnt im ganzen persönlichen Umfeld, in der Familie und der Schule – es zeigt sich darin, wie man auf Andere reagiert, mit ihnen umgeht, auf sie eingeht. Teens können schon hier am Camp darauf achten, dass es anderen gut geht. Sie haben viele Gelegenheiten, sich für Andere zu engagieren: Zeit und Hilfe für andere Campteilnehmer, Dienste und Geld für Bedürftige in anderen Ländern.

Peter Reusser: Wir wollen die jungen Menschen ermutigen, im Alltag – da wo sie sind – Jesus nachzufolgen und als Christen zu leben.

Als Kinder des grossen Gottes?
Peter Reusser: Unsere geistliche Identität ist ein Thema. Wir gehen im PraiseCamp 2012 einen Weg: Eingangs haben wir zurückgeblickt in die Schweizer Geschichte, was im Gallusjahr nahe liegt: Vor uns haben sich Menschen hingegeben. Junge meinen manchmal, dass ein geistlicher Aufbruch kommt, wenn sie beten. Ihnen ist nicht bewusst, dass Menschen vor uns ihr Leben für Jesus gegeben haben. Wir dürfen darauf aufbauen – ein Riesen-Vorrecht. Andreas Keller stellte in seiner Botschaft unter anderen Niklaus von Flüe und die Beterin und Heilerin Dorothea Trudel von Männedorf vor.

Am zweiten Abend kam Leo Bigger in einer evangelistischen Botschaft auf die Grundlage des Christseins zu sprechen. Viele stellten sich Jesus neu zur Verfügung. Am dritten Abend predigte Mike Pilavachi darüber, was Gott durch dich bewirken will. Die Bibel zeigt: Die Leute, die Jesus einsetzte, waren keineswegs perfekt. Am vierten Abend rief Doris Lindsay das Potential in Erinnerung, das Jesus in jeden hineinlegt. Schliesslich rufen wir dazu auf, alles Hindernde abzulegen und mit Jesus vorwärtszugehen.

Highlights und Tagesrückblicke, Infos und Bilder auf der PraiseCamp-Website

Datum: 03.01.2013
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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