«Ich kenne mein Ziel»
Mit zehn Jahren raucht er die erste Zigarette. Drei Jahre später kommen Alkohol und Drogen dazu. Kurt Bodenmann schliesst eine Lehre ab, hat jedoch Mühe, im Leben Fuss zu fassen.
Nach zwei Jahren in psychiatrischer Behandlung, sieht er keinen anderen Ausweg mehr als sich das Leben zu nehmen: «Kombiniert mit Alkohol und Drogen, schluckte ich alle aufgesparten Antidepressiva der letzten beiden Jahre.» Als er, damals 22, seine Mutter um einen Tee bitten will, quillt Schaum aus seinem Mund, und er kollabiert. Die Dosis an Gift hätte sechs Männer umbringen können, sagen die Ärzte. Kurt Bodenmann fällt ins Koma.
Panische Angst
Was dann geschah, wird er nie vergessen: «Ich spürte, wie sich mein Geist von meinem Körper trennte. Plötzlich hing ich an der Zimmerdecke und blickte auf meine sterbliche Hülle hinab. Panische Angst packte mich. Durch meine Aktivitäten in der Katholischen Kirche als Ministrant und Chorknabe, wusste ich, dass es eine Ewigkeit gibt; im Himmel – oder in der Hölle. Und an diesem furchtbaren Ort, der mich mit meinem kaputten Leben garantiert erwarten würde, wollte ich nicht landen. So viele Dinge müsste ich bereinigen. Ich wollte schleunigst wieder in meinen Körper.» Nach drei Tagen und drei Nächten, die ihm vorkommen wie eine Sekunde, kehrt Kurt Bodenmann zurück ins Leben.
Im Sog der Sucht
Die Angst vor der Ewigkeit noch immer im Nacken, sinkt er immer tiefer in die Drogen. Nach einer Überdosis LSD, die bei ihm eine religiöse Psychose auslöst, greift er erstmals zu Heroin. Er verwahrlost zusehends. Immer wieder laufen ihm Christen über den Weg, die ihm Hilfe anbieten. Stets lehnt er ab, aus Angst seine Freiheit zu verlieren. Vier Jahre nach seinem Suizidversuch ist er am Ende. «Ich war obdachlos, arbeitslos, hoffnungslos, ziellos – alles war sinnlos.» Kurt Bodenmann sucht seine Eltern auf und bekennt ihnen seine Sucht. Sie ermutigen ihn zu einer Langzeittherapie.
Die Erkenntnis
Drei Tage nach der Einlieferung im Therapiezentrum «Best Hope» im Mai 1988, erzählt ihm ein Betreuer erneut von Jesus. Dieser liebe alle Menschen gleich. Alle seien fehlerhaft, und keiner könne sich die Vergebung von Jesus – und damit das ewige Leben – erarbeiten. Die Liebe von Jesus sei ein unverdientes Geschenk. Der Betreuer zitiert einen Vers aus der Bibel: «Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und Gemeinschaft mit ihm haben (Offenbarung, Kapitel 20, Vers 3).» Die Worte wirken wie Dynamit: «Bisher hatte ich mich immer gefragt, wie ich zu Jesus komme. Dass er jedoch zu mir kommen möchte, dass er vor meiner Tür steht und in mein Leben eintreten möchte, das war mir völlig neu und haute mich um», erinnert sich Kurt Bodenmann.
Die Gewissheit
Von neuer Hoffnung beflügelt, betet er: «Jesus, wenn du mich frei machen kannst, dann tritt jetzt in mein Leben. Es tut mir leid, ohne Dich gelebt und so schreckliche Dinge getan zu haben. Ich nehme das Geschenk deiner Liebe an.» Bodenmanns Gebet bleibt nicht ohne Folgen. Auf einen Schlag erlischt sein Verlangen nach Drogen und ist bis heute nicht mehr erwacht. «Mit dem Alkohol dauerte es etwas länger, aber auch davon bin ich seit zehn Jahren frei», schiebt Kurt Bodenmann ein. Viel wichtiger sei für ihn jedoch, «dass mir Jesus meine Todesangst genommen hat. Tief in mir trage ich die Gewissheit, dass im Himmel eine herrliche Zukunft auf mich wartet. Bei Gott wird es ewige Freude, Frieden und Fülle geben. Ich bin frei, weil ich mein Ziel kenne. Und darauf lebe ich hin.»
Datum: 30.07.2012
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch / wunder-heute.tv