Sind alle gleich?
Vergleicht man Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christentum, findet man in jeder Religion auch Weisheit und Gutes. Es gibt Parallelen, aber es gibt auch deutliche Unterschiede:
Islam
Der Islam ist eine monotheistische Religion, die auf dem Koran gegründet ist. Muslime glauben, dass der Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed diese Heilige Schrift eingegeben hat. Die fünf Grundsäulen des Islam sind: Glaubensbekenntnis des alleinigen Gottes, fünf Mal täglich Gebet, Almosensteuer, jährlich einmonatiges Fasten, Pilgerfahrt nach Mekka. Muslime glauben an ein Leben nach dem Tod. Der Mensch wird am Tag des Gerichts für seine Taten zur Rechenschaft gezogen. Nur wer es schafft, ohne Schuld und Fehler zu leben, kommt ins Paradies.
Hinduismus
Der Hinduismus ist eine Religion aus verschiedenen Richtungen und Traditionen. Es gibt kein allgemein gültiges Glaubensbekenntnis. Verehrt werden unterschiedliche Götter, die von manchen Hindus als Teil eines grossen Gottes gesehen werden. Mensch und Tier werden auf dieser Welt wiedergeboren und häufen im Laufe ihres Lebens gutes oder schlechtes Karma an. Erst wenn man das schlechte Karma komplett beseitigt hat, erreicht man Erlösung. Im Hinduismus gibt es drei Wege zur Erleuchtung: durch liebende Verehrung Gottes, durch gute Taten und durch Wissen.
Buddhismus
Der Buddhismus gründet auf den Lehren des ersten Buddhas, Siddhartha Gautama. Buddha sah sich nicht als Gott oder Gottes Gesandte. Bei den Lehren handelt es sich auch nicht um Eingebungen Gottes, sondern um eigene Gedanken des Buddhas. Auch im Buddhismus gibt es die Wiedergeburt. Mensch, Engel und Höllenwesen sind gefangen im Kreislauf des Lebens und gebunden durch ihr Karma. Entkommen kann man dem nur durch Überwindung des eigenen Karmas. Dabei gibt es die vier Weisheiten: «Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll.» «Die Ursachen des Leidens sind Begehren, Abneigung und Unwissenheit.» «Durch das Erlöschen der Ursachen erlischt das Leiden.» «Zum Erlöschen des Begehrens und damit des Leidens führt der 'Edle Achtfache Pfad'.» Der «Achtfache Pfad» beinhaltet Regeln wie: rechtschaffenes Handeln, rechte Rede, rechtes Streben und in sich versenken.
Christentum
Das Christentum basiert auf der Lehre von Jesus Christus. Jesus bezeichnete sich nicht als Prophet, sondern als Sohn Gottes persönlich. Wichtigster Inhalt ist: Liebe zu Gott, und Liebe zu den Mitmenschen. Erlösung erlangt man aber nicht durch eigenes Tun, sondern allein durch die Gnade Gottes, die für jeden Menschen gilt. Das Christentum ist damit die einzige Religion, die nicht sagt «du musst», sondern «du musst nicht». Es gibt gewisse Regeln, die für ein Zusammenleben vorausgesetzt werden: Gott ehren, nicht stehlen, nicht töten, nicht schlecht über andere reden... Aber man muss sich den Weg zum Ewigen Leben, zum Paradies nicht erarbeiten. Im Christentum gibt Gott den Menschen sogar das Recht, selbst ein Kind Gottes zu werden. Es reicht, Ja zu sagen zur Liebe Gottes. Es reicht, Gottes Vergebung anzunehmen und auf seine Gnade zu vertrauen. «Allen gab er (Jesus) das Recht, Kinder Gottes zu werden. Allen, die an seinen Namen glauben.» (Die Bibel, Johannes, Kapitel 1, Vers 12)
Datum: 20.06.2011
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch