Auf den ersten Blick war Jesus ein Verlierer
Manche Christen sehen im Glauben an Jesus eine Garantie oder ein Rezept für Erfolg. Sie meinen, dass so lange ein Mensch Jesus gehorsam ist, er sich auf der Strasse des Erfolgs befindet, von der ihn niemand abbringen kann. Und zu Erfolg gehören materieller Wohlstand und Ansehen.
Vordergründig war Jesus erfolglos
Auf den ersten Blick liesse sich sagen, dass das Leben von Jesus alles andere als erfolgreich war. Was hatte er mit seinem Leben nach üblichen Massstäben schon erreicht? Zunächst lebte er völlig unbeachtet 30 Jahre als Sohn eines Zimmermanns. Dann ging er in die Öffentlichkeit und verkündete über drei Jahre die Botschaft vom Reich Gottes und heilte und befreite viele Menschen – aber in einer kleinen, unbedeutenden Region des grossen römischen Weltreiches.
Am Ende dieser drei Jahre wurde Jesus in Jerusalem angeklagt und hingerichtet. Nichts wies darauf hin, dass sich sein Leben und seine Lehre jemals über einen kleinen Kreis von Anhängern verbreiten würde. Jesus hinterliess kein Vermögen, kein Bauwerk und auch keine grosse und einflussreiche Glaubensgemeinschaft. Jesus hatte nichts Sichtbares hinterlassen, ausser einer kleinen Gruppe von Anhängern, die ratlos war und nicht wusste, wie es weitergehen soll.
Was ist Erfolg?
Doch was ist Erfolg im Leben? Ein Vermögen schaffen? Beruflich Karriere machen? Eine einflussreiche Stellung erreichen?
In der Logik des Glaubens ist Erfolg nicht eine Frage von grossen Zahlen oder das Erreichen eines bestimmten Levels, sondern einzig und allein eine Frage der Liebe. Genau das hat Jesus vorgelebt. Er lebte nicht für sich, sondern diente den Menschen. Sein Tod war kein Unfall, kein Missgeschick oder Versagen, sondern Ausdruck seiner Liebe zu allen Menschen. Jesus brachte dies mit den Worten auf den Punkt, dass es keine grössere Liebe gibt, als wenn jemand sein Leben für andere gibt. Und genau das hat er getan.
Jesus geht es um Freundschaft
Und was vermittelte Jesus seinen engsten Mitarbeitern? Er zeigte ihnen, dass er sie wertschätzt, dass sie für ihn keine Sklaven oder Mitarbeiter sind, um mit ihnen ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Für Jesus sind seine Mitarbeiter Freunde.
Jesus sagte zu ihnen: «Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn einem Diener sagt der Herr nicht, was er vorhat. Ihr aber seid meine Freunde; denn ich habe euch alles anvertraut, was ich vom Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr euch auf den Weg macht und Frucht bringt – Frucht, die bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, worum ihr ihn in meinem Namen bittet. Das ist mein Auftrag an euch: Liebt einander!« (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 15, Verse 15-17)
Worum es im Kern geht
Um es kurz zu sagen: Der Glaube ist kein Rezept für Erfolg, sondern ein Weg zur Beziehung zu Gott. «Dass ihr euch untereinander liebt» – das ist keine Randnotiz oder ein «Wäre-schön». Es geht vielmehr um den Kern dessen, was Jesus wichtig ist und auf was es ihm ankommt. Das zeigt auch das ganze Kapitel der Verse aus Johannes 15. Hier geht es um Nähe, um Beziehung und Liebe, zwischen Gott und den Menschen und zwischen den Menschen.
Ich bin fest überzeugt, dass wir eines Tages über die Erfolge mancher Menschen staunen und überrascht sein werden, wenn diese Welt ein Ende hat. Dann wird für alle sichtbar, wer im Sinne von Jesus wirklich erfolgreich war.
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Datum: 01.07.2021
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch