Schöner «Sorry» sagen mit Jürgen Klopp
Die Szene ging um die Welt: Wenig angetan von einer Übersetzung bei einer Presse-Konferenz vor einem Champions-League-Duell reagiert Jürgen Klopp energisch. Der Dolmetscher übersetzte Liverpool-Captain Jordan Henderson mit diesen Worten: «Ja, das sind wir uns bewusst, dass das eventuell nicht klappt. Aber wir spüren keinen Druck, wir wollen das leicht angehen, wir haben das nötige Selbstvertrauen und wir werden das …»
Da fuhr im Jürgen Klopp ins Wort: «Das ist natürlich 'scheisse' für einen Dolmetscher, wenn da ein deutschsprechender Trainer nebendran sitzt. Die Frage war, ob es uns hilft, dass wir in der Champions League gewonnen haben, dass wir in Situationen wie dieser bisher immer geliefert haben. Und er (Anm.d.Red.: gemeint ist Jordan Henderson) hat nicht gesagt, dass wir es leicht angehen wollen, sondern wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst. Also das ganz normale Zeug. (Anm.d.Red.: An den Dolmetscher gewandt) Also schon zuhören. Sonst kann ich's auch übersetzen, das ist ja nicht so schwer.»
Nach einem Moment der Stille meinte Klopp, dass er schon im Wettkampf-Modus sei.
«Ich war ein Idiot»
Tags darauf entschuldigte sich Jürgen Klopp nun. Er sagte, dass er zwar mit der Übersetzung nicht einverstanden gewesen war, die Art und Weise, wie er seinen Unmut äusserte, sei aber falsch gewesen. «Dafür möchte ich mich entschuldigen.» Und er reichte dem Dolmetscher die Hand. Und dann fügte er an: «And now in English: Sorry, I was an idiot!»
Eine eigentlich kleine Geste, die aber für Entspannung sorgte. Eine Geste auch, die manchmal schwer fällt – obschon sie eine angespannte Lage innerhalb eines kurzen Moments in eine völlig andere Atmosphäre wandeln kann. Warum Groll weitertragen, wenn sich dies auch ablegen lässt?
Der Glaube ist ihm wichtig
In diesem Falle bezeugte Klopp seinen Glauben durch seine Tat: Der Liverpool-Trainer widerspiegelt mit dieser Handlung den Aufruf von Jesus Christus, der dazu aufruft, versöhnt und in Frieden mit seinen Mitmenschen zu leben. Über ihn sagte Klopp: «Jesus ist die wichtigste Person in der Geschichte.»
Klopp, der 2019 mit Liverpool die Champions League gewann und der zweimal mit Borussia Dortmund Meister in der Bundesliga wurde und im Finale der Champions League stand, sagt, dass er täglich betet und genug Gründe hat, um Gott im Minuten-Takt zu danken. «Ich bin Christ und glaube an Gott», sagte er bereits in einem früheren Interview.
«Schade, wenn jemandem dieses Gefühl fehlt»
«Ich fühle mich in sensationell guten Händen», erklärte Jürgen Klopp beispielsweise in David Kadels Film «Und vorne hilft der liebe Gott». «Und ich finde es schade, wenn anderen Menschen dieses Gefühl der Sicherheit fehlt – obwohl sie das natürlich nicht wissen, weil sie sonst wahrscheinlich danach suchen würden.» David Kadel verfasste mehrere Bücher zum Thema, darunter die «Fussball-Bibel» und «Was macht dich stark?».
Jesus, so Liverpool-Trainer Jürgen Klopp weiter, «nahm alle Sünden auf sich und wurde an ein Kreuz genagelt. Das hat alles verändert. Wir müssen nicht selbst für unsere Sünden zahlen! Das ist ein grosser Trost.»
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Datum: 12.12.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Stern / Twitter / David Kadel / Youtube / Evangelical Focus