Makro-Einsatz in Mikronesien

PMA ist dabei – zu Luft, zu Wasser und zu Land

Die «Pacific Missionary Aviation» (PMA) steht den Menschen zu Luft, zu Wasser und zu Land bei. Getreu einer biblischen Aufforderung wirkt die Organisation auf fernen Inseln wie zum Beispiel Mikronesien, Guam und den Philippinnen. Livenet unterhielt sich mit PMA-Mitarbeiterin Klara Moser.
Die schwimmende Klinik von PMA «M/V Sea Haven»
Klara Moser
Ureinwohner von Mikronesien
PMA-Flugzeug

Livenet: Klara Moser, in der Bibel steht, man soll bis ans Ende der Welt gehen - die PMA ist zum Beispiel in Mikronesien aktiv. Ist die PMA die Organisation, die ans Ende der Welt geht?
Klara Moser: Die Pacific Missionary Aviation wurde aus Gehorsam gegenüber dem Wort Jesu in Matthäus, Kapitel 28, Vers 18 gegründet, dort steht: «Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.» Deshalb lautet der Leitsatz der PMA: «Jesus Christus zu kennen und Ihn bekannt zu machen.» So wie es in Jesaja, Kapitel 66, Vers 19 heisst, «Und ich will ein Zeichen unter ihnen aufrichten und einige von ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, ... zu den fernen Inseln, wo man nichts von mir gehört hat und die meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen.»

PMA arbeitet hauptsächlich in den Federated States of Micronesia (FSM), der Republik Palau und auf der Insel Guam, sowie auf den Philippinen hauptsächlich auf der Insel Mindoro und auf den östlich von Manila gelegenen Pollilo-Inseln. 

Wer ist die PMA?
Die «Pacific Missionary Aviation» wurde im Jahr 1975 von Edmund und Elisabeth Kalau gegründet und in Guam als Verein registriert. Liebe zu den Inselbewohnern prägte die Arbeit von Anfang an und der Wunsch bestand, den Menschen nach Leib, Seele und Geist zu helfen. Für die Kranken oder verletzten Menschen dauerten die Bootsfahrten oft zu lange und die Hilfe kam zu spät, deshalb drängte sich die Notwendigkeit eines Flugzeugs auf. Mit Spenden aus den USA und Deutschland wurde das erste Flugzeug gekauft und auf der Insel Yap eingesetzt. PMA Switzerland wurde 1999 gegründet, als ein Schweizerpilot mit seiner Familie in Yap mitarbeiten wollte.

Wie wirkt die PMA?
Es werden Flugdienste auf Yap und Palau eingesetzt für Rettungsflüge nach Naturkatastrophen, bei medizinischen Notfällen, um verschollene Fischerboote auf dem Meer zu suchen oder für Passagier- und Frachtflüge. Daneben gibt es mit der «M/V Sea Haven» eine schwimmende Klinik. Sie ist mit modernen medizinischen Geräten ausgestattet. In einem OP-Raum können kleinere chirurgische Eingriffe vorgenommen werden. Eine gut eingerichtete Zahnarztpraxis ist ebenfalls vorhanden. Ein Augenarzt führt viele Operationen am Grauen Star durch.  Augenkrankheiten werden mit Medikamenten behandelt und Sehschwächen mit passenden Brillen korrigiert.

Die PMA hilft zu Luft, zu Wasser… auch zu Land?
Gemeinde-, Kinder- und Jugendarbeit sind an allen Einsatzorten eine überaus wichtige Aufgabe. Auf den Philippinen, auf der Insel Mindoro, besteht seit 1991 das Waisenhaus Bahay Kalinga mit offenen Türen nicht nur für Waisenkinder, sondern auch für Kinder, die aufgrund von Armut oder widrigen Lebensumständen von den Eltern nicht versorgt werden können. Viele Kinder konnten dadurch liebevoll versorgt und manche auch für Adoptionen, hauptsächlich innerhalb der Philippinen, vermittelt werden.

Kindertagesstätten für vernachlässigte Kinder, Wohnheime für Schüler von Ausseninseln, Lernzentern mit Kleinkinderbetreuung, Kindergarten, Vorschule und erster Klasse wurden alle auf dringende Bedürfnisse hin eröffnet.

Neben den Flugzeugen ist das Werk auch via Ätherwellen unsichtbar in der Luft unterwegs?
Ja! Durch das Studio der PMA wird die Bevölkerung mit christlichen, musikalischen und kulturellen Sendungen erreicht, die über unsere Radiostation ausgestrahlt werden und über Kurzwelle auch auf weit entfernten Inseln mit Solarradios empfangen werden können.

Die Not der Insulaner, Zauberei und Geisterglaube, Drogensucht und Alkoholismus, liegt der PMA am Herzen. Hilfe aus dem Wort Gottes wird in den Gemeinde- und Jugendveranstaltungen angeboten, die ebenfalls im Studio stattfinden. Daneben werden christliche Gemeinden durch die eigene Druckerei «Good News Press» in Pohnpei mit der nötigen Literatur in ihrer Muttersprache ausgerüstet und mikronesische Autoren werden ermutigt, in ihren Sprachen und Dialekten Literatur anzufertigen.

Was sind die Herausforderungen in diesem riesigen Gebiet, das zu erheblichen Teilen aus Wasser besteht?
Ein grosser Teil der 200'000 Einwohner Mikronesiens lebt auf kleinen, abgelegenen Inseln, verstreut auf einer Wasserfläche, die zehnmal so gross ist wie Deutschland. Die Versorgung dieser Menschen ist mangelhaft, sowohl auf medizinischem und geistlichem Gebiet als auch im Blick auf andere notwendige Dinge. Deshalb hat PMA nebst den Flugzeugen das Klinikboot eingesetzt, um die kleinen Inseln mehr oder weniger regelmässig anzufahren. So ist die «M/V Sea Haven» für die Menschen der kleinen Inseln zu einem Zeichen der Hoffnung geworden.

Wie viele Personen sind für die PMA tätig und wie hat sich das Werk seit der Gründung vor 40 Jahren entwickelt?
Die PMA leistet vielseitige Dienste in einem grossen Gebiet auf den Philippinen, Yap, Palau, Guam, Pohnpei und all den vielen kleinen Inseln. Über 50 Mitarbeiter, wovon die meisten Mikronesier und Philippiner sind, gehören zu PMA. Die Zusammenarbeit und die Verständigung stellt oft zusätzliche Herausforderungen dar. Der Missionsleiter und CEO Norbert Kalau lebt in Pohnpei, die Geschäftsstelle, die seit 1987 von Geschäftsführerin Melinda Espinosa geführt wird, ist in Guam und die Einsatzorte der Mitarbeiter liegen weit auseinander.

Wie sehen Gemeinden in Ihrem Einsatzgebiet aus?
Die PMA gründet Gemeinden unter dem Namen PMF – Pacific Mission Fellowship – und arbeitet in Mikronesien mit bereits bestehenden Gemeinden zusammen. Verbreitung des Evangeliums, Gemeindegründung, Kinder- und Jugendarbeit und so weiter sind ein wichtiger Teil um den Auftrag des Herrn auszuführen.

Welche Ereignisse berühren Sie in Ihrer Arbeit besonders?
Die jährlichen Taifune haben nicht nur auf den Philippinen schon mehrmals grosse Schäden angerichtet, sondern in ganz Mikronesien. Die Insel Ulithi wurde im März 2015 von Super Taifun Maysak mit anhaltenden Winden von 240 km/h und Böen von 320km/h  fast vollständig zerstört. Der Chefpilot Amos Colin und seine Crew flogen Tonnen von Hilfsgütern auf die Insel. Wir können nur staunen, wie die Inselbewohner nach unvorstellbarer Zerstörung wieder aufbauen und neu anfangen. Nicht nur die Häuser sind nach solchen Unwettern zerstört, auch die Ernte ist dahin, das Wasser verseucht, es gibt Stromausfälle und die Verbindung zur Aussenwelt ist abgeschnitten. Es war ein Wunder, dass keine Leben gefordert wurden und alle Bewohner diesen schrecklichen Sturm überlebten. Natürlich sind wir auch immer wieder besonders erfreut, wenn sich Menschen von den Inseln zum Herrn bekehren und ihm nachfolgen möchten und dann im Weiteren in den Gemeinden mit einem Dienst mithelfen wollen.

Zur Webseite:
PMA Schweiz
PMA International

Zum Thema:
Missionsflieger MAF: Zehn Jahre Flieger der Hoffnung in der Schweiz
UFC-Fighter im Kongo: Wie «The Viking» Brunnen für Pygmäen gräbt

Datum: 22.11.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung