Ich verlor einen Bruder, als er noch sehr jung war. Er ist ertrunken. Er hatte ein sehr intensives Leben mit Gott. Durch seinen Tod begann Gott, mein Leben zu verändern. Mit 18 ging ich nach New York und studierte dort Theologie und Psychologie. Ich wusste, dass Gott einen Plan in meinem Leben hat. Ich würde eine Missionarin sein, die als christliche Psychologin arbeitet. Ich heiratete einen Christen aus Nordamerika. Doch ich wurde physisch als auch verbal missbraucht und trennte mich von ihm, als meine Tochter eineinhalb Jahre alt war. Ich bin praktisch geflüchtet. Ich fühlte mich in einer Wüste. Ich sprach mit Gott, damit er mir den Sinn meines Lebens zeige. Und er war treu und hat mich in dieser Zeit vorbereitet. Ein Jahr nach der Trennung kehrte ich nach Brasilien zurück und heiratete Pelé. Es waren viele Kämpfe, geistliche Kämpfe. Alle erwarteten, dass er sich mit einem Model oder einer Adligen vermähle. Und er heiratete mich, Assíria, eine gläubige Frau, die eine zwei Jahre alte Tochter hatte. Das war das pure Gegenteil von allem, was die Leute erwarteten. Sechs Jahre lang hab ich darunter gelitten, dass ich nicht dem entsprach, was die Leute erwarteten. Ich habe zu Gott gebetet. Ich begann, an einer britannischen Universität zu unterrichten. Ich hab schon immer in einer Gruppe, die sich ‚Koinonia’ nennt, gesungen und wurde eingeladen, an der Produktion einer CD teilzunehmen. Ich hatte nie Pläne, eine professionelle Sängerin zu sein. Ich wollte einfach eine christliche Psychologin sein. Aber Gott hat so wunderbar gewirkt, und als ich es am wenigsten erwartete, hatte ich schon meine erste CD produziert. Gott hat meinen Wunsch erfüllt, den Leuten von IHM zu erzählen, und er brauchte mich genau auf dem Gebiet, wo meine Stärke lag: singen! Es war kein leichter Weg, doch sehr wertvoll. Gott hat wunderbare Sachen gemacht. Er hat mich an Orte gebracht, die ich niemals gedacht hätte. Und die Tatsache, dass ich Pelés Frau bin, öffnet mir Türen, wie ich es mir nie erträumt hätte. Und genau dort hinein bringe ich Jesus! Ich hab durch die Musik die Liebe Gottes zu den Nationen gebracht. Das ist ein grosses Vorrecht in meinem Leben. Wo haben Sie denn schon überall gesungen? Ein paar Fragen zu Ihnen und Pelé als Ehepaar: Berühmte Leute werden beneidet. Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, werden geliebt oder gehasst. Wie gehen Sie damit um, wenn Leute Ihren Mann oder Sie hassen? Wie gehen Sie mit Ihren Gefühlen um, wenn man sie stürzen möchte? Wie haben Sie Pelé kennen gelernt? Was hat Sie an ihm fasziniert? Wie hat Ihr Mann reagiert, als Sie ihm sagten, sie wären Christin? Teilt er diese Leidenschaft mit Ihnen? Interessieren Sie sich für Fussball? Wie gehen Sie mit Fussball um? Ist es ein Hobby, Arbeit? Auf der andern Seite, was die Musik anbelangt, singt und komponiert Pelé. Er hat schon Musik für berühmte brasilianische Sänger komponiert wie Elis Regina, Sérgio Mendes, Jair Rodriguez und andere. Er hat auch auf zwei meiner CDs gesungen und hat ein Lied für mich komponiert. Dieses Interesse teilen wir also. Er liebt übrigens Samba. Er ist ein Mann mit vielen Facetten. Ein paar Fragen zu den Freuden und Leiden der Frau eines Fussballers: Gibt es Probleme und Spannungen dadurch, dass Sie beide ein Leben mit grossem Erfolg und Berühmtheit haben? Wie sind die Prioritäten in der Ehe? Familie, Vergnügen, Karriere etc. Wie fühlen Sie sich, die Frau eines berühmten Fussballers zu sein? Die Frau von Pelé? Wie sieht Ihre Ehe in der Praxis aus, im Alltag? Wie gehen Sie mit Entscheidungen, Sorgen und Spannungen des Alltags um? Wie sorgen Sie sich um das geistliche Wohl Ihrer Kinder? Arbeiten Sie zusammen mit Pelé fürs Reich Gottes? Was ist Ihr grösser Traum? Und noch eine Botschaft an die Frauen: Gott hat eine wichtige Rolle für jede Frau. Wir sind die Säulen des Hauses, wir sind es, die unsere Ehemänner und Kinder ernähren, geistlich gesprochen. Unsere geistliche Rolle zu Hause ist sehr wichtig, und der Teufel hat dies verdreht. Er hat gemacht, dass wir missbraucht werden, diskriminiert, im Hintergrund, im Schatten. Aber Gott hat uns nicht geschaffen, um im Schatten zu stehen. Gott hat uns geschaffen, damit wir an der Seite unseres Mannes stehen können, um ihn zu unterstützen. Und Gott hat alles wiederhergestellt, was der Teufel den Frauen gestohlen hat, nicht nur im geistlichen Bereich, auch im emotionalen Bereich. Gott möchte, dass die Frauen ihre Rolle zu Hause übernehmen, in der Arbeit, in der Gesellschaft, wo auch immer sie sind. Dafür wurden sie geschaffen.Assíria Nascimento (45), seit 1994 verheiratet mit Ex-Fussballprofi Pelé, studierte in den USA Theologie und Psychologie und ist heute in Brasilien eine gefragte Gospelsängern. Zusammen mit Pelé hat sie die 9-jährigen Zwillinge Celeste und Joshua. Gemima, 14 Jahre alt, stammt aus ihrer ersten Ehe. Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk „New Chance International“, gegründet von der Buchautorin Damaris Kofmehl.
Assíria: Ich bin Mutter von drei Kindern und bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Ich bin die vierte Generation von Christen in meiner Familie. In meiner Familie sind sehr viele Pastoren, Missionare und Sänger, und alle gehen in christliche Gemeinden. Dies ist ein Vorrecht, das ich hatte, und seit meiner Kindheit wollte ich Missionarin werden.
In Kirchen, an Kongressen, auf evangelistischen Grossveranstaltungen, ich war auf einem Anlass mit dem bekannten Evangelisten Luiz Palau in Spanien, mit Franklin Graham, dem Sohn von Billy Graham, in den Vereinigten Staaten, mit „Globo Action“ in Deutschland, mit dem Hilfwerk „World Vision“ und anderen.
Zu Beginn war es echt schwierig für mich, denn ich war in einer sehr traditionellen christlichen Gemeinde zu Hause. Aber dann hat mich Gott zu einer anderen Gemeinde gebracht, die es sich mehr gewöhnt ist, den geistlichen Kampf zu kämpfen. Durch Fasten und Beten hat mir Gott den Sieg geschenkt.
Ich hab Pelé an einem Abendessen kennen gelernt. Wir hatten einige gemeinsame Freunde, wohnten nahe beieinander, haben oft miteinander geredet, und mit der Zeit verliebten wir uns. Was mich an ihm fasziniert hat, war seine Schlichtheit. Es war diese Schlichtheit, die mich eroberte. Er lebte ein normales Leben ohne all diesen Luxus und Glamour. Er hat ein sehr offenes Herz für Gott und er ist sehr demütig.
Nein, diese Leidenschaft, dem Reich Gottes zu dienen, teilt er nicht mit mir, weil er sein Leben noch nicht Jesus übergeben hat. Doch die Tatsache, dass ich bekennende Christin bin, war es, die ihn zu mir hingezogen hat. Einmal zum Beispiel haben wir miteinander geredet, und er sagte mir, er wolle nicht mehr heiraten. Doch seiner Mutter sagte er, falls er doch eines Tages wieder heiraten würde, müsste es mit einer gläubigen Frau sein, einer Frau, die religiös ist. Und da hat er mich getroffen, und wir haben geheiratet. Er ist wie Cornelius in der Bibel, ein gottesfürchtiger Mann, doch ohne die Entscheidung getroffen zu haben, Jesus als Herrn seines Lebens anzunehmen. Doch ich glaube, dass Jesus sein Werk in ihm tun wird.
Ich hab mich nie für Fussball interessiert (sie lacht). Ich ging zum ersten Mal in ein Stadion, nachdem ich verheiratet war, an der WM 1994. Gott macht interessante Dinge… er hat eine Frau genommen, die nichts von Fussball versteht und sie mit dem besten Fussballer der Welt verheiratet! (Sie lacht erneut)
Bevor ich begann, CDs zu produzieren, war es noch einfacher. Aber nachdem ich zu singen begonnen habe, wurde alles etwas schwierig, und dann kamen die Zwillinge zur Welt, und es wurde noch schwieriger, die Prioritäten festzulegen. Gott musste da mit mir arbeiten und ist noch immer dran. Oftmals habe ich den Wunsch, in meinem Eifer, Gott zu dienen, alle Einladungen anzunehmen. Manchmal kommen da die Prioritäten wirklich etwas durcheinander. Aber meine erste Priorität, meine erste Mission ist es, eine gute Ehefrau und Mutter zu sein. Gott wird mich nicht segnen, wenn ich nicht diese erste Mission erfülle, deswegen versuche ich, mehr Zeit mit meinen Kindern und meinem Mann zu verbringen.
Zuerst war es eine Last. Sogar heute bin ich die ‚Frau von Pelé’! Aber jetzt gehe ich es mit Humor an. Im ersten Moment sah ich es als Möglichkeit, dass Gott so viele Türen öffnete. Doch mit der Zeit begannen mich Personen zu ‚missbrauchen’, sogar Kirchen, Pastoren. Das war eine sehr einsame Zeit. Und Gott nahm die Leute weg, die nur ein Interesse an der ‚Frau von Pelé’ hatten und hat Personen in mein Leben gebracht, die ein echtes Interesse an mir, Assíria, als Frau, Person, Mutter hatten. An einigen Orten wurde ich ‚Assíria Pelé’ genannt, oder ‚Miss Pelé’ ‚Madame Pelé’. Doch ich hab einen Nachnamen, ich bin Assíria Nascimento. Heute finde ich es witzig, doch oftmals hat es mich traurig gemacht, doch Gott hat mich auch da geheilt. Denn es ist durch die Kraft und Macht des Herrn, dass ich all diese Dinge tue. Gott hat in meinem Leben viel mehr getan, als ich es mir jemals erträumt oder vorgestellt hatte. Der Herr ist für mich!
Das ist gar nicht einfach! Denn Pelés Leben beinhaltet viele Reisen, und oftmals kann ich nicht dabei sein. Doch wir haben uns darauf eingestellt. Die Kinder verstehen auch, dass meine Arbeit die einer Missionarin ist, und so versuchen wir, alles unter einen Hut zu bringen. Ich hab ein ganz normales Leben mit meinen Kindern, ich nehme an ihrem Alltag Anteil, was Schule, Arzttermine, Ferien, Geburtstage, spezielle Schulprogramme angeht. Mein Leben unterscheidet sich nicht von dem einer ganz normalen Hausfrau. Das einzige, was anders ist, sind meine Verpflichtungen und Reisen.
Da ich selbst eine christliche Erziehung hatte, versuche ich ihnen dieselben Werte und was ich gelernt habe, weiterzuvermitteln. Wir lesen die Bibel, beten. Ich sage ihnen, dass sie den richtigen Weg wählen müssen. Der Sonntag ist der Tag des Herrn, und alle gehen zur Kirche. Meine Teenagertochter hatte schon Mühe damit, in die Kirche zu gehen, aber jetzt, wo wir in einer wunderbar lebendigen Gemeinde sind, ist die Gemeinde auch zu einem wichtigen Bestandteil in ihrem Leben geworden. Auch die Zwillinge gehen gerne zur Kirche. Und meine Mutter ist mir eine grosse Hilfe. Wenn ich reise, dann nimmt sie die Kinder mit in die Kirche.
Für Gott, fürs Reich Gottes nicht direkt, denn Pelé ist wie gesagt nicht bekennender Christ, doch er hat an der Produktion meiner CDs teilgenommen, und er weiss sehr wohl, dass sie christlich sind. Er hilft auch bei Benefizanlässen. Er hat eine sehr gute soziale Vision.
Ich pflege zu sagen, dass Gott all meine Träume verwirklicht hat. Er war mehr als treu. Ich glaube, mein einziger Traum, den Gott bis jetzt nicht verwirklicht hat, ist, dass mein Mann zum Glauben an Jesus Christus kommt. Und der andere Traum wäre es, wieder in den USA zu wohnen. Der grösste Traum von uns als Ehepaar ist es, dass unsere Kinder den Weg Gottes einschlagen.
Die Organisation hilft Strassenkindern insbesondere in Brasilien.
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Datum: 06.05.2006
Quelle: 4telstunde für Jesus