Warum ist Gott immer noch da?

„Hiermit beschliesse ich, dass die Erde sich weiterhin um die Sonne drehen soll und sie sich ebenfalls weiterhin um sich selbst drehen soll, damit meine Menschen auf dieser Erde leben und wohnen können.“

Erstaunlich. Gott ist immer noch da. Wieso das denn? Es ist wieder Herbst geworden. Wieder hat die Erde auf ihrer Umlaufbahn den Punkt erreicht, an dem der Sonnenstand auf ihrer oberen Hälfte so tief geworden ist, dass die Blätter abfallen und die ganze Natur sich verändert.

In der berühmten biblischen Geschichte von Noah wird uns eine eindrückliche Erklärung Gottes überliefert – nach einer schrecklichen Naturkatastrophe unvorstellbaren Ausmasses: „Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (Die Bibel, 1.Mose, Kapitel 8, Vers 22) Mit anderen Worten: „Hiermit beschliesse ich, dass die Erde sich weiterhin um die Sonne drehen soll und sie sich ebenfalls weiterhin um sich selbst drehen soll, damit meine Menschen auf dieser Erde leben und wohnen können.“

Den Menschen zugewandt

Hinter dieser Erklärung steht ein Verständnis von Gott als eines den Menschen zugewandten Wesens. Er liebt seine Menschen und ermöglicht ihnen eine Existenz. Er sorgt kompetent dafür, dass die Erde genau richtig von der Sonne gehalten und beschienen wird. Er kümmert sich um den richtigen Abstand und die richtige Drehung. Und so ist es wieder Herbst geworden…

Vernarbte Erde

Aber halt, was redest du da? Schau dir doch diese Erde an mit all ihrem Elend! Gut, sie dreht sich, aber mit ihr drehen sich auch die Kriege, der Hunger, das Elend und die Selbstsucht des Menschen! Wo ist da Gott?

Da ist was dran. Es steht schlimm mit unserer Erde. Sie macht tatsächlich den Anschein, von Gott verlassen zu sein. Es scheint, dass es eine gottlose Erde ist. Wellen von Geschrei, Schmerz und Klage steigen auf in die unpersönliche Tiefe des Alls. Und auf den ersten Blick gibt es kein Echo. Die Erde ist vernarbt, verwundet, missbraucht.

Immer noch da

Aber ist das alles, was es zu sagen gibt? Lasst uns einen Schritt zurücktreten und ein grösseres Bild betrachten. Warum können trotz Allem noch so viele Menschen auf der Erde leben, mehr als je zuvor? Warum wird der grösste Teil des Menschheit immer noch satt? Warum gibt es auf der ganzen Erde immer noch so viele schöne Gegenden, die einem den Atem rauben? Ich war gerade zum ersten Mal in der Camargue in Südfrankreich. Warum ist es dermassen lieblich dort? Warum lachen und spielen noch so viele Kinder auf dieser Erde? Warum werden so viele Erfindungen gemacht, die dem Menschen das Leben erleichtern? Warum wird es den nächsten Frühling bei uns im Lande geben mit all seiner Wonne? Warum sind so viele Seen in der Schweiz unvergleichlich viel sauberer als noch vor 30 Jahren? Warum ist die Sonne heute morgen wieder in ihrer Pracht aufgegangen und hat den zähen Hochnebel unerbittlich aufgelöst? Warum sind du und ich noch am Leben?

Die Antwort lautet: Gott ist immer noch da. Er hält sich an seine Abmachung. Und das, was wir auf dieser Erde als Gottlos empfinden, ist nicht eine Gottlosigkeit, die daher rührt, dass es keinen Gott gibt oder dieser Gott sich zurückgezogen hätte oder „böse“ geworden wäre. Es ist eine Gottlosigkeit, die vom Menschen kommt. Er will nichts mehr oder nur sehr wenig mit diesem Gott zu tun haben. Er hat sich von Gott gelöst. Mit den entsprechenden Folgen.

Trotz allem…

Umso erstaunlicher ist es, dass die Erde sich immer noch dreht und die Sonne immer noch aufgeht und es wieder Herbst geworden ist. Gott ist immer noch da. Trotz allem.

Datum: 21.10.2007
Autor: Jens Kaldewey
Quelle: Jesus.ch

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