Richard Dawkins

«Es gibt zwei Geschlechter»

Richard Dawkins
Der atheistische Evolutionsbiologe Richard Dawkins verteidigt «Harry-Potter»-Autorin J.K. Rowling gegen Kritik von Aktivisten. Er bemängelt, dass so getan wird, «als gäbe es die Biologie nicht».

Der – excusez l'expression – Atheisten-Papst Richard Dawkins trat unlängst in der Sendung «Piers Morgan Uncensored» auf. In dieser diskutierte er den Vorschlag einer Gruppe von Wissenschaftern, die Verwendung von «geschlechtsspezifischen» Begriffen wie Mann, Frau, Mutter und Vater aufzugeben.

Morgan prangerte das Bestreben an, «die Sprache zu degenerieren und zu neutralisieren und so zu tun, als gäbe es die Biologie nicht: Es ist unbestreitbar, es gibt keinen wissenschaftlichen Zweifel daran, und dennoch ist es einer kleinen Gruppe von Menschen gelungen, die Art und Weise, wie die Gesellschaft spricht und sprechen darf, in weiten Teilen zu verändern.»

Dawkins: «Das ist Mobbing»

Dawkins bezeichnet dieses Phänomen als «Mobbing» und prangerte die Art und Weise an, in der die «Harry-Potter»-Autorin J.K. Rowling angegangen wurde. Rowling hat sich in den letzten Jahren wiederholt auf Twitter zu Wort gemeldet, um ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck zu bringen, was sie als Bemühungen bezeichnete, «die gelebte Realität von Frauen» auszulöschen.

J.K. Rowling wurde als «transphob» bezeichnet, weil sie unter anderem eine Schlagzeile kritisierte, die lautete: «Menschen, die menstruieren». Sie twitterte: «Ich bin sicher, es gab früher ein Wort für diese Leute. Kann mir mal jemand helfen?»

Als Reaktion auf die Behandlung von Rowling und anderen betonte Dawkins: «Es ist sehr beunruhigend, wie diese winzige Minderheit von Menschen es geschafft hat, den Diskurs zu übernehmen und wirklich irren Unsinn zu erzählen.» Auf die Frage, was die Antwort darauf sei, antwortete Dawkins: «Wissenschaft.»

«Es gibt zwei Geschlechter», sagte Dawkins in der Sendung. «Als Biologe weiss ich, dass es zwei Geschlechter gibt, und das ist alles, was zählt.»

Nicht mehr «Humanist des Jahres»

Wie im Falle von Rowling ist auch Dawkins' Eintreten für das biologische Geschlecht nicht ohne Folgen geblieben. Im Fall des Biologen wurde ihm der Titel «Humanist des Jahres» aberkannt, nachdem er im April 2021 einen Tweet veröffentlicht hatte, in dem er erklärte, dass «einige Männer sich dafür entscheiden, sich als Frauen zu identifizieren, und einige Frauen sich dafür entscheiden, sich als Männer zu identifizieren.» Dann warnte er: «Sie werden verleumdet, wenn Sie bestreiten, dass die Person das ist, als das sie sich identifiziert.»

Dawkins verteidigte seinen Tweet aus dem Jahr 2021 nun in der Sendung. Er habe lediglich dazu aufgefordert, seinen Kommentar zu «diskutieren» und er erinnerte daran, wie er während seinen Lehrtätigkeiten an Universitäten immer wieder zur Diskussion aufgerufen habe.

Diskutieren heisst «nicht diskutieren»

Morgan fragte: «Warum haben wir diese Fähigkeit verloren, eine offene und ehrliche Debatte zu führen?» Dawkins erläuterte: «Es gibt Leute, für die das Wort 'diskutieren' 'nicht diskutieren' bedeutet. Es bedeutet, dass man einen Standpunkt eingenommen hat. Ich dachte, es wäre eine vernünftige Sache zu diskutieren.»

Nachdem 2015 Rachel Dolezal verunglimpft wurde, weil sich die Weisse als Schwarze identifizierte, verfasste Dawkins ein paar Artikel. Dawkins heute: «Rasse ist ein viel fliessenderes Konzept als Geschlecht, dies angesichts der hohen Heiratsrate zwischen Rassen. Es ist eine vernünftige Sache, wenn sich jemand als eine bestimmte Rasse identifiziert, wenn er das möchte. Beim Geschlecht ist das nicht so. Das Geschlecht ist wirklich binär, und deshalb ist es sicherlich wert, über diese seltsame Anomalie zu diskutieren.»

Im Jahr 2021 unterzeichnete Dawkins eine Erklärung, in der er sich gegen Geschlechts-Operationen und Pubertätsblocker für Kinder aussprach.

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Datum: 29.03.2023
Autor: Ryan Foley / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet

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