Jetzt ist es offiziell

Papua-Neuguinea bekräftigt christliche Identität

Papua-Neuguinea ist nun offiziell ein christliches Land
Durch einen Parlamentsbeschluss hat das malerische Pazifikreich Papua-Neuguinea offiziell seine christliche Identität bekräftigt. Über 95 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum.

Die Präambel der Verfassung Papua-Neuguineas wurde entsprechend geändert und lautet nun: «Wir, das Volk von Papua-Neuguinea, anerkennen und bekennen Gott, den Vater, Jesus Christus, den Sohn, und den Heiligen Geist als unseren Schöpfer und Erhalter des ganzen Universums und als Quelle unserer Macht und Autorität, die dem Volk und allen Menschen innerhalb der geographischen Grenzen Papua-Neuguineas verliehen ist.»

Das Parlament nahm die Änderung mit grosser Mehrheit an: 80 Abgeordnete stimmten dafür, nur 4 dagegen. In der Bevölkerung stösst die neue Formulierung auf breite Zustimmung – 95,6 Prozent der rund acht Millionen Einwohner bezeichnen sich als Christen, davon 27 Prozent als Katholiken und 19,5 Prozent als Lutheraner.

Nicht offiziell christlicher Staat

Trotz der Verfassungsänderung wird Papua-Neuguinea jedoch nicht offiziell zu einem «christlichen Staat». Ein solcher Staat hätte zusätzlich eine anerkannte Staatskirche.

Obwohl die religiöse Landschaft relativ homogen erscheint, löst die explizite Verankerung des Christentums in der Verfassung kontroverse Reaktionen aus. Vor allem katholische Autoritäten befürchten, dass dies zu Spannungen zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen führen könnte. Ausserdem gibt es Befürchtungen über mögliche Einschränkungen der Religionsfreiheit, auch wenn zugesichert wurde, dass andere Religionen ihr Recht auf freie Ausübung behalten.

Nicht der einzige offiziell christliche Staat

Auch Kardinal John Ribat, Erzbischof von Port Moresby, warnte davor, dass eine Entwicklung hin zu einem «konfessionellen Staat» den Charakter des Staates verändern und das bisherige Gleichgewicht stören könnte. Zudem befürchtet er eine mögliche Instrumentalisierung der Religion durch die Politik, wie die Nachrichtenagentur «Fides» berichtet.

Weltweit gibt es mehrere Länder, die das Christentum offiziell anerkennen oder ihm einen besonderen Status einräumen. So bezeichnet die Verfassung Sambias das Land seit 1991 als «christliche Nation», garantiert aber gleichzeitig Religionsfreiheit. Auch Malta und Monaco erkennen den Katholizismus als Staatsreligion an.

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Datum: 26.03.2025
Autor: Germain Gratien / Daniel Gerber
Quelle: Info Chrétienne / gekürzte Übersetzung: Livenet

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