Für iranische Minderheiten

20'000 Menschen in der digitalen Kirche

Zusammenkunft der digitalen Gemeinde
Viele Iraner können aus unterschiedlichen Gründen keine Hausgemeinde besuchen. Für sie, für Menschen auf der Suche und neuentschiedene Christen, wurde die digitale Kirche gegründet – sie eint monatlich 20'000 Menschen.

Nach wie vor werden insbesondere ethnische Minderheiten im Iran kontrolliert und gewalttätig unterdrückt. Sie machen etwa 40 Prozent der Bevölkerung aus. Viele der Menschen sehnen sich nach Freiheit und drehen dem Islam den Rücken zu. Genau hier setzt die Digitale Kirche an, welche von der Organisation «Transform Iran» ins Leben gerufen wurde. «Diese Minderheiten brauchen Möglichkeiten zur Gemeinschaft an sicheren Orten und müssen das Evangelium in ihren eigenen Sprachen hören. Das ist die Zukunft der digitalen Kirche», erklärt Lana Silk von Transform Iran gegenüber Mission Network News.

«Einfacherer erster Schritt»

Die Vision der digitalen Kirche ist aber nicht, die persönlichen kirchlichen Gemeinschaften zu ersetzen. Doch es könne ein «einfacherer anonymer erster Schritt sein für Menschen auf der Suche und für neue Christen im Iran und manchmal auch eine Notwendigkeit für diejenigen, denen es aufgrund geographischer Distanz, sprachlichen Einschränkungen oder sogar Lebensbedrohung nicht möglich ist, Gottesdienste persönlich zu besuchen», heisst es auf der Webseite von Transform Iran.

Auf diesem Hintergrund wurde im April 2018 die Persian Community Church (PCC) gegründet, die insbesondere isolierten iranischen Christen eine Familie und Gemeinschaft bietet und ihnen hilft, nicht nur im eigenen Glauben zu wachsen, sondern auch andere für Jesus zu erreichen. Heute treffen sich in der digitalen Kirche monatlich über 20'000 Christen und Suchende.

Breakout-Rooms für diverse Sprachgruppen

Doch wie erreicht die Kirche die Minderheiten im Iran? «Aktuell sind unsere digitalen Gottesdienste überwiegend auf Farsi», erklärt Silk. «Wir haben aber begonnen, Breakout Rooms und Gebetsräume in den verschiedenen Sprachgruppen des Irans zu schaffen.» So können Suchende oder neue Christen dieser Sprachgruppen sich nach oder während des Farsi-Gottesdienstes in ihre Sprachgruppe einklinken und dort das Evangelium auch auf ihrer Muttersprache hören oder gemeinsam beten.

Unter der Woche stehen ebenfalls jeden Tag für vier Stunden digitale Gebetsräume zur Verfügung – während der Protestwelle im Oktober 2022 wurden diese sogar zwei Wochen lang ganztags geführt, um in den verschiedenen Sprachen für das Land zu beten. Und immer wieder wird den Organisatoren von Gebetserhörungen, Bekehrungen und Heilungen berichtet.

Gemeindegründungen geplant

Ziel der digitalen Kirche ist natürlich auch die Gemeindegründung in den verschiedenen Teilen des Irans – und die digitalen Treffen sind ein wichtiger erster Schritt dafür. Silk bittet um Gebet für Weisheit, Öffnung innerhalb des Landes und Gunst. «Beten Sie bitte für die Ressourcen, damit wir die Projekte lancieren und die Dorfgemeinschaften erreichen können, die das Evangelium hören müssen.»

Zum Thema:
«Situation wie bei Nehemia»: Herausforderungen der ukrainischen Kirche
Kirche als virtuelle Realität: Menschen erreichen, die nie in eine Gemeinde gehen würden
Follower christlicher Influencer: «Auf Instagram erreichen wir Menschen, die wir in der Kirche vermissen»

Datum: 14.06.2023
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / Transform Iran

Werbung
Livenet Service
Werbung