La Grande Nation auf dem Weg zum christlich-muslimischen Land
Im Jahr 2000 hatte eines von fünf Babys (19 Prozent) in Frankreich mindestens einen Elternteil, der aus einem mediterranen, meist arabischen Land oder aus einer schwarzafrikanischen Nation stammte. 2015 waren es bereits zwei von fünf Neugeborenen (39 Prozent) mit einem oder zwei Elternteilen mit Wurzeln in besagten Ländern.
Diese Zahlen gehen auf eine medizinische Untersuchung zurück. Seit 2000 führt die «Fünfte Republik» eine systematische Untersuchung auf Sichelzellenanämie bei Neugeborenen durch. Diese kommt überwiegend bei Nichteuropäern vor, durch die Migration ist sie mittlerweile jedoch die häufigste Erbkrankheit in Frankreich. Deshalb führte die Gesundheitsbehörde einen Test bei der Risiko-Gruppe nach der Geburt durch. Die Risikogruppe umfasst Menschen aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten, dem indischen Subkontinent sowie Migranten aus südeuropäischen Küstenregionen.
Rasantes Wachstum
Der Test wird automatisch durchgeführt, wenn mindestens einer der beiden Elternteile aus einer dieser Regionen kommt. Dadurch liefert die «AFDPHE» (Association Francaise pour le Dépistage et la Prévention des Handicaps de l’Enfant) gleichzeitig eine Angabe über die Anzahl Neugeborener aus diesen Gebieten.
Anno 2000 betraf dies 19 Prozent aller Babys in Frankreich. 2007 waren es 28 Prozent, 2012 bereits 34 Prozent und 2015 38,85 Prozent, also rund zwei von fünf Babys. Oder genau genommen 295'951 von 761'841. Der Bericht ist sogar nach Regionen aufgeschlüsselt: Die Bretagne ist mit 8,13 Prozent diejenige der 18 französischen Regionen mit dem geringsten Anteil und die Ile-de-France mit 73,4 Prozent die grösste. Die Ile-de-France umfasst Paris sowie die Vororte der Hauptstadt und ist mit Abstand die bevölkerungsreichte Region Frankreichs.
Kein gottloses Land mehr
Frankreich gefiel sich in den letzten Jahren gern darin, sich als areligiös darzustellen. Durch die zusehends erhebliche Umgestaltung der Bevölkerung verabschiedet sich das wohl bald post-säkulare Frankreich automatisch vom Laizismus. Insbesondere das Christentum und der Islam gehören zu den zügig wachsenden Konfessionen der Republik.
So existieren beispielsweise pulsierende und wachsende Gemeinden mit afrikanischem Hintergrund. Und durch die ebenfalls rapide wachsende maghrebinische sowie gesamtmuslimische Gemeinschaft nimmt gleichzeitig der Islam zu.
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Datum: 09.05.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / AFDPHE