«Islamischer Staat» schlägt brutal zu

Kongo: 17 Tote bei Anschlag auf Gottesdienst

17 Tote bei Anschlag auf Gottesdienst
Bei einem Terroranschlag auf Besucher eines Taufgottesdienstes in der Demokratischen Republik Kongo sind 17 Menschen getötet und etwa 20 weitere schwer verletzt worden.

Die Bombenexplosion ereignete sich während des Sonntagsgottesdienstes in einer Pfingstkirche in Kasindi (Eglise du Christ au Congo ECC) im Norden des Landes nahe der ugandischen Grenze. Ein Sprecher der ugandischen Streitkräfte im Kongo erklärte, die «Alliierten Demokratischen Kräfte», die Terrororganisation des Islamischen Staates in Zentralafrika, hätten sich zu dem Anschlag bekannt. Diese Anschläge, die sich häufig gegen Christen richten, haben bereits viele Christen zur Auswanderung veranlasst.

Schockierende Berichte

Ein Diakon der evangelikalen Gemeinde in Kasindi, Ezra Kambale Mupanya, sagte, die Gemeinde habe sich versammelt, um Taufen zu feiern. «Mehrere Mitglieder unserer Gemeinde starben auf der Stelle, andere sind für immer verstümmelt», sagte der 42-Jährige der französischen Nachrichtenagentur AFP. «Gott hat mich gerettet, und ich bin mit den Chormitgliedern unverletzt herausgekommen. Heute war nicht der Tag, an dem ich sterben soll», fügte er hinzu.

Ein anderer Überlebender, Jean-Paul Syauswa, sagte, die Explosion habe sich kurz nach der Taufe einer Gruppe von Menschen ereignet, während ein Pastor Bibelverse vorgelesen habe. Kiza Kivua, ein 50-jähriger Bauer, der bei dem Anschlag seinen Bruder verlor, erklärte, es falle ihm schwer, den Verlust eines «geliebten Menschen, der zum Beten in die Kirche ging», zu akzeptieren: «Wie kann so etwas passieren, wenn Kasindi voller Soldaten ist?»

Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo verurteilte den Überfall ebenso wie die UN-Friedensmission, die ihn als «feigen und verabscheuungswürdigen Angriff» bezeichnete.

Islamistischer Terror in Afrika auf dem Vormarsch

Die Aktivitäten gewalttätiger radikaler islamistischer Gruppen sind heute eine der grössten Sicherheitsherausforderungen in vielen zentralafrikanischen Ländern. Laut Ted Blake, Direktor von Open Doors Spanien, sind radikale islamistische Terroristen stärker geworden, weil sie sehen, dass die Taliban ohne Konsequenzen die Kontrolle über Afghanistan übernehmen konnten.

«Sie verstärken ihre Aktivitäten in Ländern wie Nigeria, Mali, Niger, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo, Mosambik und anderen Ländern, um die Regierungen zu destabilisieren und es ihnen zu ermöglichen, die Kontrolle zu übernehmen, wie es die Taliban getan haben.»

Am Mittwoch vergangener Woche hat Open Doors den Weltverfolgungsindex veröffentlicht, der die Situation der Gewalt und Unterdrückung von Christen weltweit analysiert. Demnach ist die Zunahme radikal-islamischer Gewalt in den letzten Jahren einer der besorgniserregendsten Faktoren für die Sicherheit von Christen in Asien und Afrika.

Datum: 21.01.2023
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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