Talk mit Stefan von Rüti

Es geht darum, für Jesus zu brennen

Stefan von Rüti
Im Livenet-Talk spricht der ISTL-Leiter über die aktuellen Entwicklungen der erfolgreichen theologischen Ausbildungsstätte und hält fest, was ihnen wirklich wichtig ist.

«Wir haben spannende Jahre hinter uns», berichtet Stefan von Rüti über die jüngste Zeit vom ISTL, welches 2005 gegründet wurde. «Kein Jahr ist gleich wie das andere.» Als Stärke und Geheimnis der theologischen Ausbildungsstätte erwähnt er neben der Gnade Gottes, von welcher er sich abhängig sieht, das grosse Team der Schule. Dies ermögliche einen Erfolg – auch wenn Stefan oftmals das Gefühl habe, in zu grossen Schuhen zu stecken.

«Die jungen Wilden» dürften noch wilder sein

Die Studenten von ISTL wurden auch schon als «die jungen Wilden» bezeichnet. Auf die Frage, ob Stefan dies noch immer so sieht, erwidert er: «Ich habe das Gefühl, wir dürften noch etwas wilder sein.» Damit meint er nicht, dass Studenten sich dumm verhalten sollen, sondern für Jesus etwas wagen dürfen. «Mutig und unkonventionell sein: Ich glaube, das können wir nicht stark genug betonen.» Neben dem soliden Studium, erachtet Stefan das Mutige und zuweilen auch Freche als erstrebenswert.

ISTL steckt die Zelte weiter

Vor wenigen Monaten veröffentlichte Livenet eine Pressemitteilung unter dem Titel «ISTL steckt die Zelte weiter» über zwei neue Studienzentren in Deutschland. «Wir hatten schon Studenten aus Deutschland, die bei uns in Zürich studiert haben – teilweise sogar hierhergezogen sind.» Damit diese Leute im näheren Umfeld ihrer Gemeinden, wo sie sich engagieren, studieren können, machen die neuen Studienzentren Sinn. Die Zeit sei reif für die Eröffnung der Zentren in Dresden und Karlsruhe im September. «Für mich ist es ein riesiges Wunder, wie da die Türen aufgegangen sind. Ehrlich gesagt habe ich aber auch etwas Respekt davor.» Damit seien Veränderungen für die gesamte Schule verbunden.

Auf jeden Fall sei die engere Zusammenarbeit mit Deutschen eine Bereicherung. Hierzu gibt Stefan auch gleich ein Beispiel: «Die Deutschen denken in grösseren Dimensionen und das ist für uns Schweizer, die wir oft kleinkariert denken, eine grosse Chance.»

Nahbare Leiter und brennende Herzen

Stefan beobachtet, dass junge Christen grundsätzlich leidenschaftlich unterwegs sind. Sie sind hungrig und fragen sich, wie sie ihr Leben für Jesus investieren können. Sie wollen Leiter nicht einfach aus der Ferne beobachten. «Sie wollen jemand, der ihnen nahe ist. Jemand, um von ihm zu lernen.» Dies müssen gerade auch theologische Ausbildungsstätte berücksichtigen. «Wir wollen nahbar sein, mit den Studenten das Leben teilen.» Stefan lädt immer wieder Studenten zu sich nach Hause ein. Danach sehnen sich junge Leute viel mehr als früher. Die Vorbildfunktion eines Leiters ist Stefan sehr wichtig. Letztlich ginge es nicht in erster Linie um grosse Zahlen von Studenten. «Wesentlich ist, was die Studenten später auf den Boden bringen. Was ist in fünf oder zehn Jahren?»

«Wir wollen Studenten befähigen, sich solide Theologie anzueignen. Gleichzeitig geht es aber auch um die Leidenschaft für Jesus. Dass sie ein brennendes Herz und eine Sicht für die Verlorenen haben.» Stefan möchte in der Schweiz und Deutschland noch einmal erweckliche Aufbrüche sehen. Deshalb sei es wichtig, für Jesus zu brennen und auf den Auftrag fokussiert zu sein, den er uns gegeben hat.

In der ganzen Welt

ISTL fokussiert sich aber nicht nur auf die Schweiz und Deutschland, sondern ist auch in Albanien, Jordanien und Kenia aktiv. Kürzlich bereiste Stefan mit seiner Frau das afrikanische Ruanda, wo ebenfalls ein Studienzentrum von ISTL etabliert werden soll. «Es ist eine effiziente Art von Entwicklungshilfe, wenn wir lokale Leiter befähigen und uns in sie investieren.»

«Als Westler können wir die afrikanische Kultur und Denkart nicht wirklich verstehen. Wir können aber mit verhältnismässig wenig Aufwand sehr viel bewegen.» Trotzdem würden uns die lokalen Leiter aber nicht so stark brauchen, wie wir manchmal denken. «Die können das», hält Stefan mit Nachdruck fest. «Wir sind auf Augenhöhe und geben ihnen zu spüren: Wir können genauso viel von euch lernen, wie ihr von uns.» Auch eine Unabhängigkeit der Einheimischen ist Stefan wichtig. «Wenn wir keine Unterstützung mehr bieten, geht ihre Arbeit trotzdem weiter.»

Anhaltende Veränderung durch das Evangelium

Stefan betont, dass eine Gesellschaft die nachhaltigste Veränderung erfährt, wenn die Menschen von Christus transformiert werden. «Das Evangelium hatte immer praktische Auswirkungen auf die Gesellschaft. Der Kern ist dabei immer Jesus, Umkehr, Wiedergeburt und die Vergebung, die jeder Mensch empfangen muss. Am Kern des Evangeliums hat sich nie etwas geändert. Der bleibt immer gleich. Wenn ein Mensch die Wiedergeburt erlebt und verändert wird, ist das das Grösste. Alles andere kommt aus dem heraus.»

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Datum: 17.03.2023
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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