Türkische Christen bauen über 100 Häuser für Erdbebenopfer
Die Bilder sind noch im Kopf, auch wenn sie keine Schlagzeilen mehr machen: Drei Erdbeben in der Osttürkei kosteten am 6. Februar über 50'000 Menschen das Leben und zerstörten Tausende von Häusern. Unter vielen anderen organisierte auch die Protestantische Kirchenvereinigung der Türkei eine intensive Hilfsaktion, die noch lange weitergehen wird. «Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an. Zehntausende von Menschen, die überlebt haben, sind immer noch obdachlos», so die Organisation.
Von Februar bis heute haben mehrere Lastwagen und Kleinbusse unter anderem Lebensmittel, Hygieneartikel für Frauen und Babys, Wasser, Treibstoff, Kocher, Brennholz und medizinisches Verbandszeug verteilt. Mobile Toiletten wurden aufgestellt; ausserdem wurden Kleidung, Kochherde und Küchenutensilien an Familien verteilt, die in Zelten leben.
Darüber hinaus «helfen Brüder und Schwestern aus unseren Kirchen freiwillig in vielen Diensten und Funktionen, wie zum Beispiel bei der Verteilung von Hilfsgütern, beim Ausladen von Waren aus dem Lager, bei der Lieferung von notwendigen Materialien, beim Kochen usw.», wie die Stiftung mitteilt.
Über 100 Häuser gebaut
Die wichtigste Initiative im Rahmen der laufenden Hilfskampagne der Stiftung ist das Projekt «Tiny House», bei dem in der Region Hatay provisorische Häuser mit 25 m2 und zwei Schlafzimmern gebaut werden. «Wir haben unser ursprüngliches Ziel von 100 Häusern erreicht. Bislang haben wir 106 Holzhäuser vorbereitet und errichtet, die den Familien in der Region übergeben wurden», so die Stiftung weiter. In einer zweiten Etappe sollen es 140 Häuser werden. Das Projekt wird von einem Team von Freiwilligen durchgeführt, die vollzeitlich in der Region arbeiten.
Neben den Häusern haben die örtlichen evangelischen Christen auch an der Installation von Toiletten und Duschen gearbeitet, denn eins der grössten Bedürfnisse in Hatay sind sanitäre Anlagen.
«Bislang haben wir insgesamt 39 Toiletten und 27 Duschen zur Verfügung gestellt. Wir stellen die gesamte Ausrüstung für jede Einheit zur Verfügung und sorgen dafür, dass sie bereits fertiggestellt geliefert wird. Außerdem statten wir jede Dusche mit einer elektrischen Heizung aus», heisst es im Bericht der Organisation.
Nach Angaben der Stiftung «scheint es, dass die materiellen und geistlichen Bedürfnisse der Menschen in der Region noch lange anhalten werden... Möge der Herr Jesus uns in dieser Zeit stärken, damit wir den Überlebenden weiterhin mit der gleichen Bereitschaft und Begeisterung dienen können wie bisher. Möge er seine Kirche weiterhin gebrauchen, um die vom Erdbeben Betroffenen in dieser schwierigen Zeit zu trösten.»
Sehen Sie sich ein Video zum Projekt «Tiny House» an:
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Datum: 13.05.2023
Autor:
Jonathan Santos / Reinhold Scharnowski
Quelle:
Evangelical Focus / bearbeitet von Livenet