Hillsong erneuert Leitungsteam

Vier ehemalige Vorstandsmitglieder haben das Gremium verlassen. Dabei handelt es sich um den Hillsong-Geschäftsführer George Aghajanian, den Leiter von Hillsong UK, Gary Clarke, den Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Hillscorp, Phillip Denton, und den Vorsitzenden von Gloria Jean's Coffee, Nabi Saleh.

Zwei weitere Abgänge aus dem Vorstand sind Darren Kitto, Direktor des internationalen Dienstes, und Benjamin Houston, Sohn des Gründungspastors Brian Houston, der Anfang des Jahres nach Vorwürfen von Indiskretionen zurückgetreten war. Kitto und Houston traten beide aus dem Vorstand zurück.

Die verbleibenden Mitglieder des «Global Board» sind Tolu Badders, Chief Operating Officer und Executive Pastor von Hillsong NYC, Sibo Nxumalo von Hillsong Africa, Russell Dacre von Hillsong UK und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Hillsong Interim Global Senior Pastor Phil Dooley sowie Hillsong Vorsitzender Stephen Crouch.

Brian Houstons Position doppelt besetzt – und mehr Frauen

Brian Houston war bisher sowohl Vorstandsvorsitzender als auch «weltweiter Seniorpastor»; nun wurde beschlossen, beide Funktionen mit unterschiedlichen Personen zu besetzen, um die Führung und Rechenschaftspflicht zu verbessern.

Hillsong gab auch Pläne bekannt, dass neu 40 Prozent der Vorstandsmitglieder Frauen sein sollen. Tolu Badders ist derzeit die einzige Frau im Vorstand.

Aktive Aufarbeitung der letzten Jahre

Hillsong arbeitet mit der australischen Unternehmensberatung Insync zusammen, um die Skandale aufzuarbeiten, die im November 2020 mit der Entlassung von Carl Lentz, Pastor von Hillsong NYC, wegen Ehebruchs, «Führungsproblemen» und «Vertrauensbrüchen» ihren Anfang nahmen. Seitdem muss sich die weltweite Bewegung mit Vorwürfen von Misswirtschaft, verschwenderischen Ausgaben, Vergewaltigung, sexuellem Fehlverhalten und einer Kultur der Anbiederung an Prominente auseinandersetzen.

«Andere Kirche als vor einem Jahr»

Pastor Phil Dooley, der seit dem Rücktritt von Brian Houston im März als Interimspastor fungiert, hatte sich bereits im März in einer emotionalen Entschuldigung an die Kirche und die Öffentlichkeit gewandt: «Ich möchte sagen, dass es uns für jeden leid tut, der Opfer irgendeiner Form von Belästigung geworden ist.»

Jetzt sagte Dooley zu dem Treffen im August: «Wir arbeiten hart daran, einen Kurs für die Zukunft einzuschlagen, der sicherstellt, dass unsere Strukturen rechenschaftspflichtig, transparent und gottesfürchtig sind. Alles andere könnte unseren Hauptfokus behindern, nämlich eine Gemeinschaft von Gläubigen zu sein, die sich auf die lebensverändernde Kraft Jesu konzentrieren und der Welt um uns herum Hoffnung bringen will.»

Dooley weiter: «Gestern abend ging es um die Aufsicht und die Struktur der Kirche. Das sind wichtige Themen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Dinge nur im Zusammenhang mit unserem eigentlichen Ziel wichtig sind – Jesus zu dienen und für ihn zu leben.»

Phil Dooley gab sich selbstkritisch, aber optimistisch: «Es gibt viele Dinge, die wir anders machen müssen – und bereits machen – als in der Vergangenheit. Unsere Bewegung hat sich verpflichtet, bedeutende Veränderungen an ihrer Organisationsstruktur vorzunehmen. Heute sind wir eine andere Kirche als noch vor einem Jahr.»

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