Zehn Gründe, warum es uns nicht abstumpfen darf
Anfang Februar töteten islamistische Extremisten im südnigerianischen Bundesstaat Ebonyi mindestens 16 Menschen, Dutzende wurden verletzt, berichtet «Info Chrétienne». Die Angreifer beschuldigten die Dorfbewohner, ihr Vieh getötet zu haben und rechtfertigten den Angriff als Vergeltungsmassnahme. Die Anführer der Gemeinschaft haben diese Behauptungen jedoch zurückgewiesen.
Die Konflikte zwischen den nomadischen Hirten, die oft Muslime sind, und den sesshaften, meist christlichen Bauern, verdeutlichen das komplexe Zusammenspiel von Landkonflikten und religiösen Spannungen, so Info Chrétienne.
Seit etwa zehn Jahren breiten sich dschihadistische Unruhen in Nigeria aus. Im Jahr 2024 zählte «Open Doors» von den weltweit 4'476 dokumentierten Morden an Christen nicht weniger als 3'100 in Nigeria.
Christen leiden stark
«Christen, vor allem im Osten und Norden des Landes, leiden unter Entführungen, Lösegeldforderungen, Vergewaltigungen und Morden. Aber auch darüber hinaus werden sie diskriminiert: Der Zugang zu vielen Schulen wird ihnen verwehrt, sie dürfen nicht arbeiten, wo sie wollen. Ich kenne Fulani-Hirten, die gezielt christliche Hirten verfolgen und töten, um sie an der Viehzucht zu hindern», klagt Pastor Ayuba Matawal, der im Bundesstaat Plateau arbeitet, gegenüber der französischen Zeitung «Le Monde».
Wir dürfen nicht abstumpfen
Immer wieder erreichen uns Berichte über Übergriffe, bei denen Christen getötet werden. Haben wir uns daran gewöhnt? Lassen wir uns dadurch abstumpfen? Livenet nennt zehn Gründe, die dagegen sprechen:
- Die Liebe Christi fordert uns zu Mitgefühl auf: Jesus lehrte uns, unseren Nächsten zu lieben, auch wenn er einem nicht nahesteht. Der Tod unserer Glaubensgeschwister sollte uns zu einem tiefen Mitgefühl anregen.
- Wir sind eine weltweite Familie: Die weltweite Gemeinde bilden den Leib Christi, wir sind alle miteinander verbunden. Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit.
- Zeugnis des Glaubens: Das Leben und die Märtyrertode von Christen zeugen von der Treue zu Christus. Sie erinnern uns daran, wie wichtig es ist, unseren Glauben zu bewahren, auch angesichts von Verfolgung und Tod.
- Gott ruft uns zur Solidarität: Die Bibel fordert uns auf, die Lasten unserer Geschwister zu tragen (Galater Kapitel 6, Vers 2). Wenn wir die Verfolgung unserer Glaubensgeschwister ignorieren, vernachlässigen wir diesen göttlichen Auftrag.
- Die Kraft des Gebets: Gebet ist eine mächtige Waffe. Das Gebet kann Trost, Frieden und Veränderungen bewirken.
- Der Wert jedes einzelnen Lebens: Jeder Christ ist kostbar in den Augen Gottes. Ihr Leben hat unendlichen Wert, und wir dürfen nicht zulassen, dass das Leid und der Tod von Glaubensgeschwistern als «normal» oder unbedeutend erscheint.
- Der Ruf zur Hoffnung und zum Handeln: Das Erleiden von Unrecht kann uns dazu anregen, aktiv zu werden – sei es durch Unterstützung von Hilfsorganisationen, die sich für verfolgte Christen einsetzen, oder durch die Sensibilisierung in unserer eigenen Gemeinschaft.
- Verantwortung als Teil des Leibes Christi: Wir haben eine Verantwortung, uns für das Wohl unserer Glaubensgeschwister einzusetzen und uns mit ihnen zu solidarisieren.
- Verfolgung wurde bereits von Jesus erlebt – und erwähnt: Jesus sagte, dass wir verfolgt werden würden, wenn wir seinen Weg gehen («Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen», die Bibel, Johannes Kapitel 15, Vers 20). Es sollte uns nicht entmutigen – und eben nicht abstumpfen.
- Der Tod ist nicht das Ende: Der Tod unserer Glaubensgeschwister ist nicht das Ende ihrer Geschichte. Sie sind jetzt in der Herrlichkeit Gottes. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass auch in ihrem Tod eine Aufforderung liegt, den Glauben lebendig zu halten und die Botschaft Christi weiterzugeben.
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Datum: 13.02.2025
Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Livenet