Kiev: Angriff auf Kirche tötet Vater und kleine Tochter
Die Familie war aus der Ostukraine geflohen, lebte vorübergehend in der Kirche und war in der christlichen Seelsorge tätig, wie die Leitung der Gemeinde erklärte. In den sozialen Medien veröffentlichte sie Bilder von zerstörten Fenstern und Trümmern sowie die Aufnahme einer Überwachungskamera, die den Moment zeigt, in dem eine der Drohnen das Gebäude trifft. Durch den Angriff wurde auch ein Aufnahmestudio beschädigt, das für die Übertragung der Gottesdienste genutzt wurde.
«Bei der Explosion wurden der Familienvater und seine Tochter getötet. Das Kind war erst fünf Jahre alt. Die Mutter überlebte nur, weil sie von der Druckwelle weggeblasen und einige Meter vom Haus entfernt auf einer Matratze liegend gefunden wurde», erklärte ein Mitarbeiter der Gemeinde gegenüber «Evangelical Focus».
Oleksandr und Oleksandra dienten zusammen mit ihrer Tochter Nicole in ihrer Gastgemeinde in verschiedenen Bereichen; insbesondere arbeiteten sie mit Kindern und Jugendlichen und mit Vertriebenen, die anderswo ihre Häuser verloren und in Kiev Zuflucht gefunden hatten.
Selber Geflüchtete
Zwei Tage nach dem Angriff wurden in einem Facebook-Post weitere Einzelheiten über die junge Familie bekannt. Sie stammten aus einer Gemeinde in Orikhiv. Die Gefahr von Angriffen und die Beschlagnahmung des Familienunternehmens zwangen Mutter und Tochter, eine sicherere Zuflucht in der Hauptstadt Kiev zu suchen. Sie wurden von der Emmanuil-Gemeinde aufgenommen, während der Vater weiterhin seiner Heimatgemeinde mit humanitären Hilfsaufgaben und geistlicher Unterstützung diente.
Seit Anfang 2025 lebten sie wieder zusammen in den Räumlichkeiten, die ihnen die Emmanuil-Kirche zur Verfügung gestellt hatte. Die Gemeinde teilte auf ihrer Webseite und auf Instagram Fotos der Zerstörung und der Familie.
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Datum: 28.03.2025
Autor:
Reinhold Scharnowski
Quelle:
Livenet / Evangelical Focus / Emmanuil-Kirche