Livenet-Talk

Wie können wir aktive Hoffnungsträger sein?

Der Begriff der Hoffnung hat in den letzten Wochen eine ganz neue Bedeutung erhalten. Wie können wir Hoffnungsträger sein? Was können wir als Gemeinde tun? Über dies und ähnliche Themen ging es im Livenet-Talk vom letzten Freitag.
Livenet-Talk mit Florian Wüthrich, Andreas Krafft, Beat Baumann, Elisabeth Schoft und Doris Lindsay
Elisabeth Schoft
Beat Baumann (Bild: Livenet)
Doris Lindsay

Unter der Moderation von Livenet-Redaktionsleiter Florian Wüthrich ging es im Talk um das Thema «Das neue Hoffnungsbewusstsein». Hier ein paar Highlights:

«Die Gemeinden vor Ort sollen offene Türen haben»

Andreas Krafft, Leiter des internationalen Forschungsnetzwerkes des Hoffnungsbarometers an der Universität St. Gallen:

«Ich glaube, die Hoffnung ist ein Thema, welches sehr im individuellen Kontext stattfindet. Da muss jeder Mensch Hoffnungsträger finden, die im eigenen Umfeld sind. Darum finde ich, dass die Gemeinden vor Ort eine offene Tür haben sollten, damit es auch nachhaltig ist. Sie müssen direkt beim Volk und anschlussfähig sein. Die Krise bringt diese Anschlussfähigkeit, weil jetzt eben die Not da ist.»

«Was wollen wir hoffen? Worauf sollen wir hoffen? Was ist der Grund der Hoffnung? An den gütigen Gott und das Gute in Menschen, das Gute auf dieser Welt, nicht immer auf das Negative konzentrieren und letztendlich die Gemeinschaft der Hoffnung, die eben gemeinsame Bilder und das gemeinsame Vertrauen aufbaut. Wenn uns das gelingt, diese Bilder in unsere Köpfe oder in die Köpfe der Menschen zu bringen, dann haben wir's geschafft.»

«Tröstet euch gegenseitig mit der Hoffnung»

Elisabeth Schoft, Marketingverantwortliche Fontis und Projektleiterin «Hoffnungsbringer»

«Wir haben schon vorher überlegt, wie wir Hoffnung präsenter machen können. Da haben wir diese Idee entwickelt, dass man quasi Hoffnung entweder weitergeben kann oder sich nehmen kann, wenn man keine hat im Moment. Wir haben eine Webseite entwickelt, auf der 30 Sekunden-Videos aufgenommen werden können auf dem Bildschirm oder auf dem Handy. Dann wird eben ein ermutigendes Wort, ein Bibelvers oder eine Begegnung, die einem Hoffnung gegeben hat, mit anderen Menschen geteilt.»

«Ich habe einen Bibelvers, der mir sehr hängen geblieben ist, aus Thessalonicher. Dort steht: 'Tröstet euch gegenseitig mit der Hoffnung.' Das wäre natürlich schön, wenn wir das tun, auch als Christen, dass wir eher auf das Positive schauen und dass wir Menschen werden, die Hoffnung bringen, sogenannte Hoffnungsmenschen.»

«Zur persönlichen Hoffnung stehen, welche man in Jesus hat»

Beat Baumann, Geschäftsführer von Livenet, Internationaler Direktor Global Outreach Day

«In Australien hat 'Youth for Christ' Kurzvideos zum Thema 'Hope Stories' aufgenommen. Bei den Videos geben sie persönliche Zeugnisse weiter, wie sie beispielsweise Gott kennengelernt haben. Auch in Italien haben sie es daraufhin aufgegriffen und es kam bei den Leuten sehr gut an. Sie haben ein Zoommeeting von Hunderten von Christen gemacht: Jeder nahm während des Meetings seine Hope-Story auf und postete sie. Sogar aus Regierungskreisen kamen dann Rückmeldungen, wie 'Was ist denn bei euch los?' oder 'Warum habt ihr Hoffnung?'»

«Hoffnung weitergeben, authentisch für Menschen da sein und trotzdem zur persönlichen Hoffnung stehen, welche man in Jesus hat, scheint mir wichtig. Das war auch ein Anliegen, als ich nachgedacht habe, was in den nächsten zehn Jahren in der Schweiz passieren sollte.»

«Ich wünsche mir, dass wir radikaler und mutiger werden»

Doris Lindsay, Leiterin & Missionarin in Südafrika bei All Nations Cape Town und Gründerin vom Internetportal morethanpretty.net

«Auf wem stehe ich? Wo stehen meine Füsse? Auf meinen Sicherheiten? Auf meinen Träumen? Auf meinen Vorstellungen? Oder auf meinen Erwartungen? Oder auf was? Hier durfte ich merken, dass Jesus der Felsen in meinem Leben ist, auf den ich bauen kann.»

Doris Lindsay lebt in Südafrika und erlebte hautnah, wie eine Mutter und Tochter Seelsorge brauchten, diese aber nur online verfügbar war: «Ich wünsche mir, dass wir radikaler und mutiger werden und auch den Preis zahlen, dass ich krank werde. Ich meine, wenn jemand uns braucht, Nöte da sind, müssen wir mit unseren Händen so nahekommen, dass wir sie greifen können. Sonst verlieren wir. Es ist auch in der heutigen Zeit so, dass nicht alles online lösbar ist. Es braucht Menschen, die so mutig sind, Leute zu besuchen. Es braucht Menschen, die so mutig sind, Sachen vorbeizubringen. Es braucht Menschen, welche einen immer wieder fragen, wie es einem geht.»

Den Talk in voller Länge anschauen:


Zum Thema:
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Datum: 30.06.2020
Autor: Nora Baumgartner
Quelle: Livenet

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