Gott und die schönsten Wochen des Jahres
Was nehmen Sie mit in den Urlaub? Die Sportausrüstung, etwas zum Lesen oder beides? Natürlich Ihre Bibel. Und genauso Ihre Erwartungen und Hoffnungen. Wäre es nicht wunderbar, wenn Gott nicht nur «theoretisch» mitginge, sondern Sie ihn in diesen Tagen ohne Berufsstress auf eine besondere Art erleben würden? Vielleicht auf eine Art und Weise, für die im Alltag zu wenig Raum und Zeit ist? Die folgenden Tipps sind keine fertige Liste, aber sie können Ihnen dabei helfen, mehr aus Ihrem Urlaub zu machen.
Lesen Sie ein Buch
Es ist nicht sinnvoll, einen halben Koffer Bücher an den Urlaubsort zu schleppen und sie 14 Tage später wieder ungelesen zurückzutragen. Suchen Sie sich ein besonderes Buch heraus, das Sie schon länger lesen wollten, ein Buch, das Sie wirklich interessiert, bei dem Sie Inspiration, Entspannung, Horizonterweiterung oder alles zusammen erleben. Vielleicht finden Sie ja eines, das einen Bezug zu Ihrem Urlaubsort hat? Machen Sie es zu Ihrem Urlaubsbuch. Nehmen Sie eine Eintrittskarte als Lesezeichen, schreiben Sie sich Ihre Lieblingsweine an den Rand oder notieren Sie es darin, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihnen Gott etwas dadurch sagt. Sprich: Lesen Sie es wirklich intensiv.
Schreiben Sie einen Brief
Es ist völlig okay, im Urlaub ein paar neue Fotos bei Instagram oder Facebook zu posten und die Familie per WhatsApp zu informieren, dass das Lokal am Hafen Ihr Lieblingsessen serviert. Aber machen Sie doch einmal etwas viel Intensiveres: Nehmen Sie sich ein paar Blätter und schreiben Sie einem lieben Menschen einen richtigen Brief. Erzählen Sie ausführlich, wie es Ihnen geht. Erklären Sie der Empfängerin oder dem Empfänger, wie wichtig sie oder er für ihr Leben ist. Fragen Sie einmal nach Dingen, die im Alltag sonst untergehen. Sagen Sie danke für erlebte Ermutigung. Sie werden staunen, wie lange es dauert, solch einen Brief zu schreiben – und wie viel es Ihnen selbst bedeuten wird, ihn geschrieben zu haben.
Übernachten Sie draussen
Okay, das ist nicht überall möglich. Aber wenn es geht, dann versuchen Sie einmal, Ihren Schlafsack neben das Zelt zu legen, auf dem Balkon zu übernachten oder gar im Wald. Allein Ihr Sicherheitsbedürfnis bildet hier die Grenze des Machbaren. Und warum das Ganze? Sie werden in dieser Nacht voraussichtlich nicht so gut schlafen wie sonst, aber Sie werden Eindrücke bekommen, die Sie nie vergessen werden. Wann sieht man sonst schon eine Eule fliegen oder hört Wildschweine? Wann gewinnt man sonst eine «Abrahamsperspektive» auf die unzähligen Sterne und gleichzeitig die eigene Berufung? Denn Gott ist da – und er nutzt gerne besondere Momente für besondere Begegnungen mit Ihnen.
Begegnen Sie «Ihrem» Menschen
Reden Sie im Urlaub mit Gott und bitten Sie ihn um eine besondere Begegnung mit einem anderen Menschen. Und dann halten Sie die Augen offen. Es könnte die freundliche Servicekraft im Hotel sein oder der ältere Herr, den Sie beim Spazierengehen treffen. Möglicherweise können Sie dieser Person weiterhelfen oder sie ermutigen. Vielleicht segnet diese Person aber auch Sie. Seien Sie einfach offen.
Vielleicht findet in Ihrem Urlaub keine besondere Begegnung mit einem anderen Menschen statt. Das ist unwahrscheinlich, aber möglich. Und es ist nicht schlimm. Wenn Sie aber eine intensive Begegnung mit einer Person haben, bei der Sie merken, dass Gott seine Hand im Spiel hat, dann werden Sie sich daran wesentlich länger erinnern als an jede Sehenswürdigkeit, die Sie besichtigt haben. Versprochen!
Beten Sie eine Nacht lang
Wenn Sie ein «Normalchrist» sind, dann ist Ihnen Beten sehr wichtig, Sie kommen nur zu selten dazu. Wieso nutzen Sie nicht eine Nacht in Ihrem Urlaub zum Beten, nach der Sie am nächsten Tag nicht «funktionieren» müssen? Am besten schreiben Sie dazu keine langen Listen mit Anliegen, sondern verbringen einfach Zeit mit Gott. Lesen Sie einen Abschnitt in der Bibel und sprechen Gott darauf an («Was du hier sagst, dass stösst mir ganz schön auf…»), gehen Sie spazieren und reden Sie dabei mit Gott, als ob er mit Ihnen unterwegs wäre (was er auch ist!), nehmen Sie sich Zeit, für Ihre Familie, Gemeinde, Freunde und Kolleginnen zu beten. Singen Sie. Hören Sie. Und machen Sie auf keinen Fall einen Krampf daraus: Wenn Sie müde sind, dann legen Sie sich einfach ins Bett. Es kann natürlich sein, dass Sie richtig Spass daran bekommen und irgendwann feststellen, dass gerade die Sonne aufgeht. Dann können Sie Brötchen holen, frühstücken und sich ins Bett legen. Diese Nacht werden Sie nicht vergessen.
Machen Sie etwas, das Sie noch nie gemacht haben
Egal wie alt Sie sind: Probieren Sie einmal etwas Neues, wenn Sie dieses Jahr Urlaub machen. Dabei geht es nicht darum, dass Sie die obige Liste abhaken, sondern darum, dass Sie in den kommenden Urlaubswochen Raum schaffen für eine Begegnung mit Gott jenseits Ihres Gemeindealltags. Sie werden dabei erleben, dass der Gott, der Ihnen im Urlaub begegnet, auch danach noch präsent ist – ganz anders als der Urlaubswein, der zu Hause plötzlich nichts mehr Besonderes ist.
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Datum: 21.07.2021
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet