Veränderung der Karamojong

Ehemalige Viehdiebe kommen zu Hunderten zum Glauben

Karamojong-Hirten
Im Nordosten Ugandas leben die Karamojong, überwiegend als Viehdiebe und Kämpfer bekannt. Es gab kaum Missionsarbeit in diesem Stamm – bis ein Missionar eine Gebetsinitiative startete. Sechs Jahre später, während Covid, kam der Durchbruch.

Um die 900'000 Karamojong leben im am wenigsten entwickelten und ärmsten Teil von Uganda, auf sechs Bezirke im Nordosten verteilt. Von den Einheimischen werden sie als «Karamojong-Kämpfer» bezeichnet, weil sie häufig Vieh stehlen und Leute, die sich ihnen in den Weg stellen, töten. Dazu leben sie mit starken Überschwemmungen, und im Gegenzug dazu Trockenzeiten sowie kämpferischen Konflikten mit Nachbarstämmen – niemand geht freiwillig in diese Gegend.

Gemeindegründung in Flüchtlingslagern

Doch dann begann die Missionsarbeit vor Ort. Ein Missionar trommelte Gebetsgruppen aus Uganda, Südafrika, Korea und den USA zusammen – und das Gebet fruchtete. Im Jahr 2015 begann eine Gemeindegründungs-Bewegung (Church Planting Movement, CPM) ihre Arbeit in Flüchtlingslagern im Norden Ugandas. Sechs Jahre später hatte sich die Arbeit in 44 Flüchtlingslagern in 56 Bezirken Ugandas ausgebreitet, aktuell bestehen 2775 CPM-Gruppen in ganz Uganda, jeden Monat kommen etwa 2'000 Menschen zum Glauben, berichtet die Missionsorganisation Mission Frontiers.

Erste Aufbrüche

Eine der CPM-Teamleiterinnen ist Jennifer. Während eines Covid-Lockdowns 2021 wanderte sie mit einem Freund, einem Übersetzer, durch die Gegend. Dabei stiessen sie auf ein Dorf der Karamojong. «Die Ältesten sassen im Kreis und tranken», berichtet Jennifer. «Ich grüsste sie und fragte, ob ich ein paar Minuten mit ihnen reden dürfe. Sie willigten ein und ich erzählten ihnen von der Guten Nachricht.» Ihre Worte hatten nachhaltige Wirkung. «Bevor ich am Ende war, stand einer der Kämpfer auf und rief laut: 'Ich habe so viele Menschen getötet, kann Gott mir jemals vergeben?' Als ich zu Ende war, nahmen alle acht Anwesenden Jesus als ihren Herrn und Heiland auf. Dann sprach ich zu den Frauen und Kindern. Zehn Frauen und ein paar Kinder gaben ihr Leben ebenfalls Jesus!»

94 Kleingruppen gegründet

Allerdings gab es keinen Mitarbeiter, der in dem Dorf hätte bleiben können und so begann das Team zu fasten und zu beten, damit die Saat aufgehen würde. Immer wieder besuchten sie das Dorf und bis zum Januar 2022 kamen weitere 790 Personen zum Glauben und 22 Kleingruppen wurden gegründet. Dann erhielt Paul, ein Mann, der weithin Frieden stiftet, ein Radioprogramm, dass er nutzte, um das Evangelium unter den Karamojong zu verbreiten. Viele Dorfälteste kamen dadurch zum Glauben und durch sie ihre Familienclans. 3'700 Menschen haben sich seit Jennifers erster Kontaktaufnahme für Jesus entschieden und treffen sich in aktuell 94 Jüngerschaftsgruppen.

Zum Thema:
Orthopädie in Uganda: Sie hat ihren Platz in Afrika gefunden
Ein Biker bekennt Farbe: Thomas Draxler, der Doktor auf der Harley
MAF fliegt für den Frieden: Fehden werden beendet, Konflikte beigelegt

Datum: 24.07.2023
Autor: Mission Frontiers / Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Frontiers / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung