Christliches Netflix

Isolierte Christen in Nahost wenden sich an Streaming-Dienst

Isolierte Christen im Nahen Osten nutzen ihre Smartphones, um mit anderen Gläubigen über den ersten glaubensbasierten Streaming-Dienst in Kontakt zu treten. «Sat-7 Plus», ein Netflix-ähnlicher Dienst, bietet Programme in drei Sprachen.
Ein Kinderprogramm von Sat-7 (Bild: Instagram)

Vor einem Jahr ging «Sat-7 Plus» an den Start; ein Netflix-ähnlicher Dienst, der rund um die Uhr glaubensbasierte Programme in Arabisch, Farsi und Türkisch im gesamten Nahen Osten und Nordafrika anbietet. Nun berichtet Sat-7 in einer Pressemitteilung, dass das Streaming-Angebot «sich zu einer spirituellen Rettungsleine für diejenigen entwickelt hat, die ihren Glauben in einer Region, die nur zu drei Prozent Christen sind, im Verborgenen leben müssen.»

Der kostenlose Video-on-Demand-Dienst kann sogar in abgelegenen Bergregionen und Wüsten empfangen werden. «Für Christen in einigen Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas kann es lebensgefährlich sein, sich mit anderen zu treffen und gemeinsam zu beten», so Shady Francis, Direktor der arabischen Sat-7-Kanäle.

Für Verfolgte da

Der Kanal bietet denjenigen, die in Ländern wie Iran und Afghanistan von Verfolgung bedroht sind, die bisher unvorstellbare Möglichkeit, sich anderen Gläubigen anzuschliessen und in ihrer eigenen Sprache zusammen zu beten.

Die Nutzung digitaler und sozialer Medien nimmt im Nahen Osten sprunghaft zu, insbesondere unter jungen Menschen, die inmitten von Krieg und kollabierender Wirtschaft nach Hoffnung und Sinn suchen.

«Wir alle wissen, dass junge Menschen immer mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen und Inhalte konsumieren, die oft schädlich sind und sie immer weiter von Gott wegführen», erläutert Shady Francis in der Pressemitteilung. «Das Gute daran ist, dass wir den jungen Menschen genau dort begegnen, wo sie sind: in den sozialen Medien und beim Videostreaming. Jeden Tag verändert das Evangelium ihr Leben.»

Online-Seelsorge möglich

Mehr als zwei Drittel der Menschen in der Region nutzen ihre Telefone zum Streamen und Ansehen von Videoinhalten, so Sat-7-Technologiedirektor Antoine Karam.

Beliebte Social-Media-Plattformen wie Facebook – die von 90 Prozent der jungen Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika täglich genutzt werden – sind mit den Livestreams des christlichen Senders verbunden. Über Messaging-Apps können die Zuschauer mit Online-Beratern chatten, die ihre Sprache sprechen, ihre Probleme verstehen und auf ihre Fragen zum Glauben antworten.

Glaube hat Ursprung im Nahen Osten

«Viele Zuschauer haben keinen christlichen Hintergrund und sind interessiert daran, mehr zu sehen und zu erfahren», so Francis weiter. «Weil sie mit der Vorstellung aufgewachsen sind, dass das Christentum eine westliche Religion ist, sind sie oft überrascht zu erfahren, dass der christliche Glaube hier im Nahen Osten seinen Ursprung hat.»

«Ich kann es nicht beschreiben, aber mein ganzes Wesen wurde von der Gegenwart und dem Frieden des Heiligen Geistes erfüllt», sagte kürzlich ein Zuschauer dem Mediendienst. Ein anderer Zuschauer beschrieb die Moderatoren der Sendung als «Kinder des Lichts».

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Datum: 06.05.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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