Besondere Wende im Sudan
Richter Ibrahim Hamza wies die Anklage gegen die Christen im Bundesstaat Zentral-Darfur mit der Begründung zurück, dass Apostasie im Sudan kein Verbrechen mehr sei. Dies berichtete ihr Anwalt gegenüber «Morning Star News».
Die Christen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, wurden erstmals am 24. Juni verhaftet. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation «Christian Solidarity Worldwide» (CSW) wurden sie in der Haft schlecht behandelt.
Die vier wurden noch am selben Tag freigelassen, aber am 28. Juni unter demselben Vorwurf erneut verhaftet. Am 3. Juli wurden die Männer dem Staatsanwalt vorgeführt, der ihnen mitteilte, dass ihnen die Todesstrafe drohe, wenn sie sich nicht von ihrem christlichen Glauben lossagten und sich bereit erklärten, nicht mehr zu beten, ihren Glauben nicht mehr weiterzugeben und nicht mehr an christlichen Aktivitäten teilzunehmen. Die Männer weigerten sich und wurden wegen Apostasie angeklagt.
Gemeinde war genehmigt
Bader el Dean Haroon Abdel Jabaar, sein Bruder Mohammad Haroon Abdel Jabaar, Tariq Adam Abdalla und Morthada Ismail wurden auf Grundlage des Artikels 126 des sudanesischen Strafgesetzes von 1991 verhaftet, das vor zwei Jahren aufgehoben wurde.
Im Juli 2020 beschloss der Sudan, das Gesetz und die Todesstrafe abzuschaffen und eine Reihe politischer Reformen einzuführen, die das Leben der sudanesischen Bevölkerung, insbesondere von Frauen und religiösen Minderheiten, verbessern sollen.
«Morning Star News» berichtete, dass die christliche Gemeinde, welche die vier Konvertiten gegründet hatten, vom sudanesischen Ministerium für religiöse Angelegenheiten genehmigt worden war. Aufgrund von Drohungen und Angriffen durch muslimische Extremisten aus der Region wurde die Gemeinde aber wieder geschlossen.
Nun ist die Frage, welche Signal-Wirkung dieser Freispruch haben wird. Die christliche Bevölkerung des Sudan wird auf rund zwei Millionen geschätzt, das sind 4,5 Prozent der Gesamtbevölkerung von mehr als 44 Millionen Einwohnern.
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Datum: 21.09.2022
Autor: CBN / Daniel Gerber
Quelle: CBN / gekürzte Übersetzung: Livenet