«Neues Land Region Gantrisch» feiert 30 Jahre
Das «Neue Land Schwarzenburg» entstand als selbständige Gemeinschaft innerhalb der Landeskirche im Frühjahr 1992 aus einem Hauskreis, der schnell wuchs. Martin Kaltenrieder, damals noch Theologiestudent, und seine Mitarbeiter werden sowohl von Martin Bühlmann und der Aufbruchsbewegung «Basilea Bern» als auch von Pfr. Walter Wieland inspiriert, der 1991 das «Neue Land Emmental» in Lützelflüh-Grünenmatt gründet. Klar wird, dass auch in Schwarzenburg ein «Neues Land» entstehen soll.
Innerhalb der ersten Jahre liegt der Schwerpunkt auf der Hauskreisarbeit. Monatliche Lobgottesdienste gibt es ab 1993. Seit Herbst 1997 werden drei Gottesdienste im Monat gefeiert. Zur Arbeit gehört ein ausgeprägtes sozialdiakonisches Angebot, darunter eine Kinderkleider- und Spielsachenbörse, Lebensmittelabgabe, Beratung und Mitarbeit am «Schwarzenburger Märit».
Selbständige Gemeinschaft innerhalb der Landeskirche
Das Neue Land Schwarzenburg ist wie das Evangelische Gemeinschaftswerk (EGW) eine landeskirchliche Gemeinschaft innerhalb der evangelisch-reformierten Landeskirche. Vertreter der diversen Gemeinschaften treffen sich regelmässig zum Austausch mit einer Delegation des Synodalrats. Aus diesem Miteinander entstand die gemeinsame Erklärung «Unterwegs zum gemeinsamen Zeugnis – evangelisch-reformierte Landeskirche und evangelische Gemeinschaften», die anlässlich einer gottesdienstlichen Feier am 17. November 2013 in der Petruskirche Bern von Delegierten aller Parteien unterzeichnet wurde.
Multisite-Church im ländlichen Gebiet
Nach 14 Jahren intensiver Hauskreisarbeit werden in Schwarzenburg Anfang 2006 alle Hauskreise aufgelöst. Ein Grund zu diesem einschneidenden Schritt liegt darin, dass sich das Neue Land zunehmend zu einer Regionalgemeinde entwickelt: Christen von Rüeggisberg bis Giffers, von Mittelhäusern bis in die Rüti zählen sich zur Gemeinde. Statt eines regionalen Zentrums in Schwarzenburg wird nun bewusster mit mehreren lokalen Zentren gearbeitet, den «Foren».
Den Anfang machen die Foren Guggisberg/Rüschegg, Riggisberg und Schwarzenburg. Der erneute Aufbau von Kleingruppen wird nun durch diese Foren gefördert. Der regionalen Entwicklung folgend, wird aus dem Neuen Land Schwarzenburg das «Neue Land Region Gantrisch». Weitere dezentrale Standorte werden angestrebt.
Keine Milch-, sondern Mutterkühe
Am 21. August 2022 feierte die Gemeinschaft ihr 30-jähriges Bestehen in einem Festgottesdienst mit über 200 Teilnehmenden, Lobpreis, gemeinsamem Festessen und grossem Kinderprogramm. Männer und Frauen berichten, wie sie durch das Neue Land in eine Beziehung zu Gott und in verbindliche Gemeinschaft gekommen sind.
Andreas Keller und Werner und Julie Tanner brachten Grüsse von der Stiftung Schleife in Winterthur, mit der die Bewegung seit Jahren freundschaftlich verbunden ist. Ihr Wort an die alten und die neuen Leiter: Sie sollen nicht Milchkühe im Stall sein, die nur gemolken werden, sondern «Mutterkühe im Freilauf». Auch die jahrelange enge Beziehung zum «Netzwerk Aaretal» und dem Christlichen Zentrum Thalgut kam in einem Grusswort des Leiters Markus Hüsler zum Ausdruck. Die Erwartung von neuem Leben, mehr Wachstum und einem starken Handeln Gottes zog sich durch den ganzen Gottesdienst.
Nach 30 Jahren neue Leiter
Martin und Therese «Thesi» Kaltenrieder sind Anfang 60 und treten in eine neue, mehr übergemeindliche und «apostolische» Dienstphase ein – «noch gar keine Pensionierung», wie sie deutlich machten. Als neue Leiter vom «Neuen Land Region Gantrisch» wurden David und Susanna Bucher eingesetzt. Auch zu ihnen besteht bereits eine lange freundschaftliche Beziehung – mit einem Augenzwinkern erklärte Martin Kaltenrieder, wie sie «endlich» die Berufung an das Neue Land verstanden hätten.
David Bucher, ehemals Pastor der BewegungPlus und Livenet-Evangelist, freut sich auf die neue Herausforderung und sieht den Ausbau des 24/7-Gebets, aber auch die Gründung neuer Standpunkte für das Neue Land als zwei seiner Ziele.
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Datum: 23.08.2022
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / nls-net.ch