Druck in Indien

Hindu-Flagge muss auf Kirchendächern wehen

Der Ram Mandir in Ayodhya am Tag seiner Einweihung.
Kürzlich wurde der Ram-Mandir-Tempel im indischen Uttar Pradesh eingeweiht. Deshalb wurden von Hindu-Nationalisten gewaltsam Flaggen mit hinduistischen Gottheiten auf den Dächern mehrerer Kirchen in den Nachbarstaaten angebracht.

2020 wurde mit dem Bau des Hindu Tempels Ram Mandir begonnen. Nun wurde das Bauwerk im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh (in welchem auch der Taj Mahal steht) eingeweiht.

Der Tempel ist ein Symbol des hinduistischen Stolzes und Nationalismus. Er wurde von Premierminister Narendra Modi höchstpersönlich eingeweiht.

Auf Moschee errichtet

International Christian Concern (ICC) berichtet, dass das Monument auf den Trümern der Babri-Masjid-Moschee aus dem 16. Jahrhundert errichtet wurde, die vor Jahrzehnten von einem wütenden nationalistischen Hindu-Mob zerstört worden war.

Muslime und Christen, die religiösen Minderheiten angehören, wurden dadurch brutal an ihren untergeordneten Status in der indischen Gesellschaft erinnert.

Flaggen auf Dächer gestellt

Am Vorabend der Einweihung drang ein Mob von Nationalisten mit safranfarbenen Flaggen, die Hindu-Gottheiten darstellen, in vier Kirchen ein; dies geschah in Jhabua, einem Bezirk des Bundesstaates Madhya Pradesh in der Nähe von Uttar Pradesh. Sie brachten die Flaggen auf den Dächern der Kirchen an.

Am selben Tag ereignete sich ein ähnlicher Vorfall in einem anderen Bundesstaat, in Chhattisgarh, wo eine Hindu-Flagge auf dem Dach des Hauses eines Pastors angebracht wurde. Er wurde vom Mob eingeschüchtert: Sie drohten ihm mit Gewalt, wenn er die Flagge herunternehmen würde.

«Nur Gott kann eingreifen»

Christen fühlen sich in verschiedenen Gebieten in Indien unsicher. Ein Christ, der anonym bleiben will, erklärte: «Kein Rechtsstaat kann helfen, diese Situation zu lösen, nur Gott kann hier eingreifen.»

Indien belegt Platz 11 auf dem Weltverfolgungsindex von «Open Doors». Mit 2332 Inhaftierten sitzen nirgendwo auf der Welt mehr Christen einzig wegen ihres Glaubens hinter Gittern als im bevölkerungsreichsten Land der Welt.

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Datum: 13.02.2024
Autor: Camille Westphal Perrier / Daniel Gerber
Quelle: Infochretienne / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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