Chance für die 2. Generation

Afghanische Christen helfen nach schweren Überflutungen

Afghanistan wird immer wieder von schweren Überschwemmungen heimgesucht
Über 300 Menschen sind zum Wochenstart in Afghanistan durch Überflutungen ums Leben gekommen. Nachdem die erste Generation Christen überwiegend das Land verlassen hat, ist nun die zweite Generation gefragt.

Nach schweren Überschwemmungen sind in Afghanistan am vergangenen Wochenende über 300 Menschen ums Leben gekommen, allein in der nordöstlichen Provinz Baghlan seien laut Medienberichten um die 5‘000 Häuser zerstört worden. Auch andere Provinzen sind betroffen.

Laut einem Bericht von Unicef gehört Afghanistan zu den zehn Ländern, die am stärksten durch den Klimawandel gefährdet sind. Extreme Wetterbedingungen nehmen zu, insbesondere Überschwemmungen, Dürren sowie Sand- und Staubstürme. Sie gefährden das Leben der Menschen und ihre Existenzgrundlagen.

Christen senden Hilfsgüter

Bei den Opfern handelt es sich hauptsächlich um Frauen und Kindern, berichtet Mission Network News. Zudem haben viele Familien ihr Land und Vieh verloren. Doch die betroffenen Dörfer sind teilweise nur sehr schlecht zu erreichen, erklärt Didi (Name geändert) vom Missionswerk Global Catalytic Ministries (GCM). Für das Werk sind ausschliesslich nationale Missionare und Konvertiten mit muslimischem Hintergrund tätig.

Während die Hilfslieferungen selbst von Seiten der Taliban-Regierung nur schleppend anliefen, haben sich Christen zusammengetan, um den Betroffenen zu helfen. «Wir geben uns vor Ort nicht als GCM zu erkennen, aber wir haben Beziehungen zu afghanischen Christen, mit denen wir arbeiten», so Didi. Die Christen senden Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete.

Chance zur Evangelisation

«Die erste Generation von Christen, die meisten von ihnen standen direkt in der Schusslinie und haben deshalb das Land verlassen», berichtet Didi. «Es ist jetzt ein Neustart, wo wir versuchen, wieder neu im Land Fuss zu fassen und mitzuwirken, dass Gottes Reich wächst.» Die tatkräftige Hilfe, insbesondere nach Naturkatastrophen, sei eine gute evangelistische Gelegenheit für die einheimischen Christen.

Doch selbst dabei müssen sie äusserst vorsichtig sein, wenn ihre Hilfsbereitschaft auf Neugierde trifft, die zu geistlichen Gesprächen führen könnte. «Ein Grossteil liegt darin, wortwörtlich Jesu Hände und Füsse zu sein und Beziehungen aufzubauen (…) Von da an, wenn die Beziehungbrücken bestehen und sie die unmittelbare Krise überstanden haben, gibt es die Chance, die Gute Nachricht weiterzugeben: Was schenkt Hoffnung? Warum sind wir zur Hilfe gekommen und andere nicht?»

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Datum: 17.05.2024
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mission Network News

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