Wie in der Bibel beschrieben

Archäologen finden Verteidigungsgraben

Archäologen finden Verteidigungsgraben
Israelische Archäologen haben eine alte Verteidigungsanlage ausgegraben. Damit bestätigen sie nicht nur eine biblische Geschichte, sondern lösen auch ein 150 Jahre altes Rätsel.

«Salomo baute den Millo und schloss damit die Lücke in der Stadt Davids, seines Vaters», heisst es in 1. Könige 11,27. Für diesen unscheinbaren Satz haben Archäologen in Jerusalem nun wahrscheinlich Beweise gefunden. Bei Ausgrabungen in der alten Davidsstadt legten sie einen neun Meter tiefen und mindestens 30 Meter breiten Befestigungsgraben frei.

Die Israelische Altertumsbehörde erklärte in einer Pressemitteilung, dass der Graben die Oberstadt, in der sich der Tempel und der Palast befanden, von der Unterstadt trennte. Die Trennung erfolgte, als Jerusalem wuchs. Diese Zweiteilung der Stadt existierte bis in die persische und hellenistische Epoche, heisst es in der Mitteilung.

Mit der Ausgrabung habe man zudem ein 150 Jahre altes Rätsel gelöst. Denn in der Vergangenheit habe es viele Versuche gegeben, den Verlauf der nördlichen Befestigung genau zu bestimmen – stets ohne Erfolg. Mit der nun erfolgten Ausgrabung auf dem ehemaligen Givati-Parkplatz, sei dies gelungen.

Unklar ist derweil noch, wann exakt der Graben angelegt und wie lange er genutzt wurde. Die Befunde legten jedoch nahe, dass er mindestens «während der Jahrhunderte genutzt wurde, als Jerusalem vor fast 3'000 Jahren, die Hauptstadt des Königreich Judäas war.»

Bereits seit fast zwei Jahrzehnten suchen Archäologen auf dem Gelände des früheren Parkplatzes nach historischen Zeugnissen. Unweit der heutigen Ausgrabungsstelle entfernt entdeckte die britische Archäologin Kathleen Kenyon in den 1960er Jahren unnatürliche Absenkungen der Felsen. Die Israelische Altertumsbehörde geht davon aus, dass es sich dabei um die Fortsetzung des Grabens handeln könnte. Im August sollen weitere Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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Datum: 13.08.2024
Autor: Martin Schlorke
Quelle: Pro Medianmagazin

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