«Versuch der Kolonialisierung»

Panama: 100'000 protestieren gegen Sexualerziehung «Made by UN»

Hunderttausend Bürger Panamas füllten die Strassen von Panama City, um gegen ein neues Gesetz zu protestieren, das sowohl Sexualerziehung als auch die Gender-Ideologie in ihren Schulen einführen soll. «Dieses Gesetz ist ein Versuch der Kolonialisierung», erklärte einer der Organisatoren.
Demonstration in Panama gegen die Einführung von Sexualunterricht und Gender-Ideologie im Lehrplan.
Junge Frauen demonstrieren gegen das «Gesetz Nr. 61»

«Das Gesetz ist vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen entwickelt worden und wird uns aufgedrängt. Es ist kein Ergebnis unserer eigenen Abstimmungen», erklärte Juan Francisco de la Guardia gegenüber dem «Freitagsfax». De la Guardia ist Präsident der «Allianz für Leben und Familie» und einer der Organisatoren der Demonstration.

Trotz des massiven Protestes will Parlamentspräsident Rubén de León Sanchez das Gesetz weiter vorantreiben. Der Gesetzesentwurf wurde vom Vorsitzenden der Revolutionären Demokratischen Partei, Crispiano Adames, eingebracht und basiert auf der «Umfassenden Sexualerziehung» (Comprehensive Sexuality Education, CSE), die von UN-Arbeitsgruppen gesponsert wird. Diese Programme, deren Problematik in vielen Ländern angesprochen wurde, basieren auf der Anerkennung der Rechte Minderjähriger auf «sexuelle Gesundheit».

Die Demonstranten protestierten gegen die Art und Weise kindlicher Frühsexualisierung, gegen die Ermutigung zu sexueller Aktivität, einschliesslich der Einladung, mit homosexuellen Beziehungen zu spielen; «traditionelle» Sexualvorstellungen werden durchgängig als «sexistisch» dargestellt.

Während die Vertreter der CSE Abtreibung als «Recht» ansehen, schützt das bisherige Gesetz von Panama Ungeborene, es sei denn, das Leben der Mutter ist gefährdet oder die Schwangerschaft ist eine Folge von Vergewaltigung oder Inzest. Ebenfalls werden homosexuelle Praktiken nicht verboten, aber gleichgeschlechtliche Partnerschaften – egal ob im Lande oder im Ausland geschlossen – sind verboten. Die meisten Panamanesen sehen diese Gesetze als Ausdruck ihrer Souveränität und ihrer tiefsten Werte an.

«Experimente, die in anderen Ländern versagt haben»

In einer Pressekonferenz verteidigte de la Guardia im Namen aller Organisatoren, zu denen katholische und viele evangelische Denominationen und Organisationen gehören, die Rechte der Eltern und die Religions- und Glaubensfreiheit und griff den «ideologischen Charakter» des Gesetzesentwurfs an. Er rief die Behörden auf, zu bewährten und effektiven Erziehungsprogrammen zurückzukehren, wie die «Schule für Eltern», die der Staat in der Vergangenheit benutzt hat. Auch die katholische Bischofskonferenz erklärte, man könne nicht «Experimente übernehmen, die in anderen Ländern versagt haben».

Neuere Studien haben gezeigt, dass das UN-Modell der CSE sich als ineffektiv erwiesen hat. Gegner zeigten auf, dass es die Probleme, die es lösen sollte, nicht erleichtere, wie etwa Teenager-Schwangerschaften oder sexuell übertragene Krankheiten. Auf der anderen Seite zeigen neuere Studien ebenfalls, dass abstinenzorientierte Programme oft zu guten Ergebnissen geführt haben.

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Datum: 05.08.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / C-Fam

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