Nigeria im Aufwind: bester Fussball, grösste Kirche
Nur noch ein Sieg trennt Nigeria davon, den Africa-Cup zum dritten Mal zu gewinnen. Die «Super Eagles», wie das Team genannt wird, treffen im Final auf Burkina Faso. Auf den ersten Blick ist Nigeria klarer Favorit. In der «ewigen Endrundenliste» steht Nigeria auf dem zweiten Platz, nur ein Team, Ägypten, holte noch mehr Punkte. 145 Zähler räumte Nigeria bei seinen Endrundenteilnahmen ab. Vor diesem Turnier darbte Burkina Faso bei mageren 12 Punkten. Bei der laufenden Endrunde gewann Burkina bisher elf Punkte, fast so viel wie vorher bei acht Teilnahmen. Anders gesagt: Burkina spielt das Turnier des Lebens und ist heiss darauf, auch gegen Nigeria zu bestehen.
Kirche 1,7 Kilometer lang
In Nigeria wird nicht nur Spitzenfussball betrieben. Auch die Kirche darf hier mit Superlativen bedacht werden. Denn hier steht die wohl grösste Kirche der Welt. Rund 40 Kilometer nördlich der Ex-Hauptstadt Lagos (heute Abuja) steht die RCCG-Gemeinde mit bis zu 750‘000 Sitzplätzen. Es ist eine Art Zeltdachkonstruktion von zwölf parallel aufgestellten Dächern. Die fünf längsten Dächer messen 1,7 Kilometer.
Hier, in der Stadt Loburo, hat die RCCG, die Abkürzung steht für «Redeemed Christian Church of God» einen eigenen Ortsteil aufgebaut, mit eigener Universität, eigenem Elektrizitätssystem, Spital und vielem mehr.
Mittlerweile hat die Gemeinde Zweige in der ganzen Welt, auch in der Schweiz bestehen mehrere RCCG-Gemeinden. Bei der jüngsten Ausgabe der jährlichen Mega-Gebetsnacht sprach selbst Staatspräsident Goodluck Jonathan.
Zweimal gerettet
Werner Nachtigal, Gründer und Leiter des «Global Outreach Day» (G.O.D., weltweiter Tag der Evangelisation) besuchte diese Gemeinde. Namens des G.O.D. kam er in Lagos in ein Slumviertel am Meer. Nachtigal: «Dort lebten unter anderem etwa 20‘000 Kriminelle und Prostituierte. Mit sieben Bussen fuhren wir vor, wir hatten Ärzte und Helfer dabei.» An diesem Tag hätten sich in dieser Gegend 500 Menschen für Jesus entschieden. Um mehr über den Glauben zu erfahren, seien diese neuen Gläubigen zur Kirche gekommen. «Es war der letzte Einsatz, bevor eine riesige Welle alles wegspülte. Mehrere Menschen starben. Die neuen Christen sagten: 'Jetzt sind wir zweimal gerettet worden. Seelisch und körperlich'. Denn sonst wären sie ebenfalls am Ort der Umweltkatastrophe gewesen.»
Kirchenleiter in Newsweek Top 50
RCCG-Leiter Enoch Adeboye wurde im Jahr 2008 von Newsweek zu einem der 50 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt. Werner Nachtigal traf Adeboye mehrfach. «Er ist ein absoluter Mann des Gebets.»
2012 wurde der Global Outreach Day erstmals durchgeführt, mit an Bord war auch die RCCG-Gemeinde. Adeboye die Idee weiterzureichen, war nicht so einfach. Nachtigal erinnert sich: «Beim ersten Treffen hatte ich nur zwei Minuten Zeit. Und Adeboye sagte nur: 'Ich werde darüber beten.' Später, auf einer Konferenz, war ein weiteres Fünfminuten-Treffen vorgesehen.» Zuerst schien das weitere Treffen aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Bei all den Begegnungen, die der tüchtige Adeboye hat, war durchaus möglich, dass er das Zweiminuten-Treffen und die G.O.D.-Idee längst vergessen hatte. Doch dann fand das Meeting statt. Nachtigal: «Adeboye sagte: 'Werner, wir sind dabei, alle Gemeinden machen weltweit mit. Und die Idee gefällt uns so gut, dass wir es nicht jährlich sondern monatlich durchführen!'»
Und Adeboye beteiligt sich selbst daran. Der G.O.D. fand am Tag nach einer Gebetsnacht statt. Nach dem Altarruf, bei dem sich viele Menschen für Christus entschieden hatten, hätte Adeboye eigentlich sein «Soll» erfüllt gehabt, einer Person am G.O.D. das Evangelium weiterzugeben. Doch am nächsten Tag nahm er das Telefon zur Hand und telefonierte einem ehemaligen Schulkollegen, um ihm von Jesus Christus zu erzählen.
Datum: 09.02.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch