Auswirkungen des G.O.D.

25'000 Taufen am kommenden Wochenende

Am kommenden letzten Oktober-Wochenende ist in der Dominikanischen Republik einiges los: etwa 25'000 neue Christen werden sich zwischen Samstag und Montag taufen lassen, dies in allen Regionen des Karibikstaates und in den unterschiedlichsten Kirchen und Gemeinden. 
Taufe in der Dominikanischen Republik
Pastor Daniel Oscar
Taufe in der Dominikanischen Republik

Seit 2014 hat sich in dem Karibik-Staat eine gemeinsame evangelistische Strategie entwickelt, in der ein grosser Teil der aktiven Christen des Landes quer durch alle Kirchen und Denominationen zusammenarbeiten. Anstoss und Epizentrum der Evangelisation war der «Global Outreach Day» (G.O.D.), der dieses Jahr zum dritten Mal im Lande stattfand.

Gemeinsame Strategie seit 2015

Daniel Oscar, der nationale Koordinator der ganzen Aktion, war am Anfang gar nicht begeistert. «Ich bin gegen Schnellschüsse. Als Leiter der Bibel-Liga liegt mir Schulung und Bibelkenntnis am Herzen», erzählt er im Interview mit Livenet. «2014 hatte ich nach dem ersten Besuch von Beat Baumann die Leiter von Denominationen und Werken zusammengerufen, um ihnen eine gemeinsame Aktion vorzuschlagen. Und sie wählten mich halt als den Koordinator.»

Bereits 2014 entstanden Pläne für eine nationale Woche der Evangelisation, noch ohne grosse Struktur. 2015 dann entwickelten die Leiter zum ersten Mal eine umfassende nationale Agenda der Evangelisation (Livenet berichtete). Über 3'100 Ortsgemeinden nahmen teil, 5'400 Pastoren wurden geschult; 140'000 Christen brachten 1,2 Millionen Traktate unter die Menschen (die Dominikanische Republik hat gut 10 Millionen Einwohner). 66'000 Entscheidungen für Christus wurden verzeichnet, über 12'000 neue Kleingruppen gestartet und am Taufsonntag 2015 liessen sich 7'000 neue Gläubige taufen.

Wichtig: Nachhaltigkeit

Unter dem Motto «Preparation – Proclamation – Preservation» (Vorbereitung – Verkündigung – Vertiefung) ist es den Verantwortlichen wichtig, dass neue Christen gründlich in die Nachfolge eingeführt werden. «Es soll nicht einfach eine Begeisterung sein, sondern der Glaube soll Wurzeln bekommen», so Daniel Oscar.

«2016 war zunächst ein schwieriges Jahr für uns», berichtet der Koordinator weiter. Zwei Wochen vor dem G.O.D. am 28. Mai fanden im ganzen Land politische Wahlen auf allen Ebenen statt. «Das hat die Leute sehr abgelenkt.» Die Organisatoren machten Kamera-Interviews mit Leitern christlicher Organisationen, nutzten alle sozialen Medien und riefen durch die Gemeinden alle Christen zur persönlichen Evangelisation auf.

Am G.O.D. waren es dann rund 280'000 Christen, die auf die Strasse gingen; 47'000 Menschen kamen zum Glauben an Christus. Den ganzen Sommer durch wurden diese neuen Gläubigen in den Gemeinden anhand von Bibelkursen gründlich in den Glauben eingeführt; als Höhepunkt haben sich nun rund 25'000 neue Christen gemeldet, sich am kommenden Wochenende, dem Reformationstag und dem Nationalen Tag der Evangelischen Christen, taufen zu lassen.

Vergebung und Einheit: «Eine Art Erweckung»

Daniel Oscar berichtet auch von einem «Nebenprodukt», das überall zu beobachten ist, wo eine gemeinsame Strategie der Evangelisation entwickelt wird: «Die Einheit unter den Christen ist viel grösser geworden. Heute gerade war ich in einem Treffen mit 70 Pastoren, sie evangelisieren und taufen alle.» Er erzählt ein Beispiel: «An einem Treffen der Leiter war auch der Nationale Bischof der 'Church of God of Prophecy' dabei, Flavio Rosario. Er bat die anwesenden Leiter um Vergebung, weil sich seine Denomination in der Vergangenheit so isoliert hatte.» Und er schliesst: «Historisch sind wir heute als Christen im Land viel mehr vernetzt. Der G.O.D. hat die grösste evangelistische Aktion ausgelöst, die wir in unserem Land je hatten. Es ist eine Art Erweckung, normale Christen zu ständiger Evangelisation zu mobilisieren.»

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Datum: 28.10.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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