Mehr Gottesdienstbesucher in China als in ganz Europa
Obwohl die Christen in China nach wie vor verfolgt und bedrängt werden, wächst das Christentum dort immer weiter. Wie das Nachrichtenportal Charisma News berichtet, besuchen in China sonntags mehr Menschen eine Kirche als in ganz Europa. Eine Studie habe ausserdem herausgefunden, dass von China aus im Internet häufiger nach Worten wie «Christlicher Gottesdienst» oder «Jesus» gesucht würde, als nach dem Begriff «Kommunistische Partei». Ausserdem, so der Bericht weiter, sprechen Missiologen davon, dass im Reich der Mitte jeden Tag zwischen 10'000 und 25'000 Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen – und das, obwohl es nach wie vor ein atheistisches Land ist.
Einheimische erreichen Minderheiten
Bis vor kurzem wurde noch darüber berichtet, dass gerade in den ländlichen Gebieten des Landes Bibeln fehlen. Doch wie das Missionswerk China Partner berichtet, fehlt es vielmehr an Pastoren und Missionaren, die unter den Minderheiten im Land tätig werden. «Die Gute Nachricht steht zwar zur Verfügung, aber die Menschen haben nicht überall einen inneren Zugang dazu», erklärt Erik Burklin von China Partner. Das bedeutet: Es werden Pastoren benötigt, die den Interessierten und Suchenden das Wort Gottes erklären. «Der beste Weg, um das Evangelium zu den meisten Minderheits-Volksgruppen zu bringen, ist durch die Minderheit der chinesischen Christen selbst.» Denn nationale Missionare könnten schnell enge Beziehungen zu ihren Mitmenschen aufbauen, was für ausländische Missionare häufig schwer und zeitaufwendig sei.
Mittlerweile gehen chinesische Christen als Missionare auch ins Ausland. Wie Charisma News berichtet, hat beispielsweise die Mega-Gemeinde Wing Kwong Church in Hong Kong bereits vor neun Jahren ein Missionarsehepaar nach Kenia ausgesandt, das in dem afrikanischen Land unter chinesischen Immigranten arbeitet. Auch in anderen Ländern wie beispielsweise Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland verbreiten chinesische Pastoren das Evangelium unter ihren Landsleuten (Livenet berichtete).
Unbedingt notwendig: Christliche chinesische Professoren
Aus diesem Grund hat sich das Missionswerk China Partner mit bereits bestehenden chinesischen Bibelschulen zusammengetan, um die Studenten noch intensiver zu schulen, so dass sie, «wenn sie den Abschluss gemacht haben und mit ihrer Ausbildung fertig sind, zurück in ihre abgelegenen Dörfer und dort in den pastoralen Dienst gehen», so Burklin. In einer Bibelschule in Guizhou, beispielsweise, kommen 90 Prozent der Studenten aus Minderheits-Volksgruppen. Viele von ihnen studieren nach dem Bibelschulabschluss auch noch weiter, um einen Master- oder Doktor-Titel zu erhalten, bevor sie als Missionare in die ländlichen Gegenden Chinas gehen.
Dies ist laut Burklin sehr wertvoll und unbedingt notwendig, denn wenn sich chinesische Christen zu Professoren ausbilden lassen, können sie selbst an Bibelschulen und Seminaren unterrichten und so wiederum weitere Chinesen ausbilden, die dann als Missionare und Lehrer in ihrem Heimatland arbeiten können. So können die Minderheiten Chinas, insbesondere in den ländlichen Gegenden, von Gottes Wort erreicht werden. Erik Burklin ist sicher: «Gott ist am Wirken. Er baut seine Kirche auf. Und wir Christen, egal wo wir sind, ob in den USA, in Europa oder in China; wir können uns freuen, dass wir mit ihm seine Gemeinde aufbauen dürfen.»
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Datum: 11.06.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / Charisma