Erstes «Hope-Event» mit anschliessendem Talk
«Picknick mit Eseln» – so nennen Denise und Hansueli Graf vom Hofgut «Graf & Gräfin» in Oberhallau ihr agrartouristisches Angebot. Am Pfingstmontag waren sie Gastgeber des ersten von Livenet organisierten «Hope-Events» im Zusammenhang mit der Regiozeitung Schaffhausen. 25 Personen liessen sich auf ein Eseltrekking ein und Grafs erzählten anschliessend im Livenet-Talk aus ihrem Leben.
Der Esel befolgt nicht gerne Befehle
«Auf unserem Landwirtschaftsbetrieb haben wir ganz klassischen Ackerbau», erzählt Denise Graf. «Wie es sich unter den Oberhallauer Bauern gehört, haben wir auch Rebbau, welcher für uns ein wichtiges Standbein ist.» Grafs haben auch eine Pferdepension, doch Denises grosse Leidenschaft gilt den Eseln.
Esel zu führen, sei nicht immer einfach. Man müsse sich darauf einstellen, dass sie machen, was sie wollen. Man müsse sich entsprechend Zeit nehmen und das bringt Entschleunigung. Der Charakter der Esel müsse ernstgenommen werden und es bringe nichts, die Tiere zu stressen. «Wenn der Esel stehen bleibt, hat er immer einen Grund. Vielleicht hört oder sieht er etwas, das ihm fremd ist.» Zudem mag der Esel es nicht, Befehle zu befolgen. «Das gefällt mir an ihm», sagt Denise lachend. «Denn ich mag es auch nicht.»
Ein Betrieb mit verschiedenen Standbeinen
«Der Betrieb war ursprünglich ein Milchwirtschaftsbetrieb», erzählt Hansueli. Weil der Betrieb zu klein war, mästeten sie fünfzehn Jahre Muni, bis sie dann mit der Pferdepension begannen. Hansuelis Beitrag besteht primär in der Infrastruktur. «Ich baue gerne, kümmere mich ums Futter und pflege die Weiden.»
Als Landwirte zeigen sich Grafs kreativ. In ihrem Kurs «Winzer für ein Jahr» vermitteln sie die nötigen Kompetenzen für den Weinbau und es gibt die Möglichkeit, ein Jahr lang Reben zu mieten. Auch originelle Aktionen wie das «Picknick mit Eseln» erfreuen sich guter Nachfrage. «Ich träumte schon immer davon, etwas mit Eseln zu machen», erzählt Denise und freut sich, dass dieser Traum wahr geworden ist.
«Aus traurigen Jahren wurden Freudejahre»
«Anfänglich wurden wir von vielen belächelt», blickt Denise auf die Zeit zurück, als sie mit den Eseln anfingen. Vom Erfolg waren sie dann aber selbst etwas überrascht. «In der Coronazeit erlebten wir einen grossen Schub. Aus der ganzen Schweiz kamen Leute zum Hofgut 'Graf & Gräfin', um hier Zeit in der Natur zu verbringen.»
In den Verteilzeitungen HOPE werden Menschen porträtiert, die auf ganz unterschiedliche Weise Hoffnung verbreiten. Denise berichtet darin, wie sie vor vielen Jahren durch eine Scheidung gegangen war. «In diesem Tränental habe ich gelernt, dass es immer weiter geht – mit Jesus sowieso.» Heute ist sie dankbar. «Aus traurigen Jahren wurden Freudejahren. Wir haben ein gesegnetes Leben.» Deshalb wollen Grafs die Augen offen halten für Menschen, die gerade Krisenzeiten durchmachen.
Was Glaube und Hoffnung ausmachen
«Wir versuchen zu tun, was uns vor die Füsse gelegt wird.» Hansueli ist überzeugt, dass Gott Möglichkeiten schenkt und wir diese einfach ergreifen können. «Das macht den Glauben aus. Wir müssen es nicht machen, es wird uns einfach geschenkt.»
Denise berichtet, wie ihre Reben vor ungefähr fünf Jahren dem Frost erlegen waren. «Alles war gefroren und sah tot aus.» Sie war entmutigt und sah keine Notwendigkeit, die tot aussehenden Frostreserven anzubinden. Doch Hansueli sagte: «Wir haben dafür gebetet, also binden wir sie runter, auch wenn sie tot aussehen.» Und tatsächlich kam wieder Leben rein – Hansueli spricht von einem riesigen Wunder. Auch dies hat viel mit Hoffnung zu tun. Selbst dann, wenn etwas hoffnungslos aussieht, lohnt es sich, weiterzumachen. So können Grafs bezeugen: «Mit Jesus geht es immer weiter!»
Das «Hope-Event» in Oberhallau war ein gelungener Auftakt von einer Reihe hoffnungsmachender Anlässe. Weitere Events folgen. Mehr Informationen finden sich hier.
Hier können Sie den kompletten Livenet-Talk ansehen:
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Datum: 11.06.2022
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet