Zu viele Freikirchler in der EVP?
Nein, eine Unterwanderung der EVP durch die Freikirchen sehe sie nicht, sagte Maja Ingold auf Anfrage gegenüber der Zeitschrift «doppelpunkt». Die EVP-Nationalrätin war ins Gerede gekommen, als sie von einer steigenden Zahl von Freikirchlern in der Partei sprach, nachdem diese beschlossen hatte, zusammen mit der Evangelischen Allianz am «Marsch fürs Läbe» mitzumarschieren.
Kirchenzugehörigkeit für Parteileitung im Hintergrund
Die «freikirchlich Evangelischen» in der EVP hätten tatsächlich zugenommen, bestätigt der frühere Präsident Heiner Studer, der selbst Doppelmitglied der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) und der reformierten Landeskirche ist. So wie er seien viele EVPler Doppelmitglieder. Aber eigentlich interessiere es die Parteileitung gar nicht, in welcher Kirche ein Mitglied aktiv sei. Es gebe auch Katholiken in der EVP. Und die EVP sei auch nie offizielle Vertreterin der Landeskirche gewesen. Ihr Auftrag sei vielmehr, «die Frohe Botschaft des Evangeliums in praktische Politik umzumünzen».
EVP-Generalsekretär Joel Blunier ist Mitglied der Vineyard. Er argumentiert, bei politischen Diskussionen in der EVP gehe es nie um Kirchenzugehörigkeit. Von den meisten Parteikolleginnen und -kollegen kenne er diese nicht einmal. «Die Frage, wer kirchlich wie beheimatet ist, interessiert die Medien mehr als uns selbst», gibt er der Zeitschrift zu bedenken. Zudem sei die klare Unterscheidung zwischen Landes- und Freikirchen und ihrer jeweiligen Ausprägung ohnehin nicht mehr so klar. Es gebe in beiden Bereichen lebendige Gemeinden, aber auch andere.
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Datum: 20.11.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet