Megachurch-Pastor tritt zurück – freiwillig!

Die Southeast Christian Church in Louisville, Kentucky, hat das Ziel, «Menschen mit Gott und miteinander in Verbindung zu bringen». Mit rund 25'000 Mitgliedern ist sie die achtgrösste Gemeinde der USA, direkt nach der Saddleback Church von Rick Warren (63). Ihr Pastor Dave Stone ist 57 Jahre alt – und schockierte seine Gemeinde kürzlich mit der Ankündigung, zurückzutreten.

Seit Jahren geplant

Stone erklärte, er habe den – für eine US-Megachurch höchst ungewöhnlichen – Schritt zusammen mit seiner Frau seit Jahren geplant. «Ehrlich gesagt, dieser Prozess läuft bei uns schon seit Jahren, aber irgendwann in den nächsten sechs bis neun Monaten werde ich als Hauptpastor zurücktreten», erklärte er.

Der Grund? Stone hat weder eine Affäre noch psychische Probleme aufzuweisen. Aber er glaubt, dass die wachsende Gemeinde reif ist für einen Leiterwechsel und er die Leitung an seinen jüngeren Co-Pastor Kyle Idleman abgeben solle. «Der Dienst ist meine Leidenschaft, und das wird auch so bleiben. Ich bin gesund. Ich geniesse diese Rolle. Aber ich habe gesehen, wie gut es für eine Gemeinde sein kann, wenn sie einen frischen und jüngeren Leiter bekommt und damit auch eine frische Perspektive», erklärte Stone.

Dem Stolz aktiv vorbeugen

Stone glaubt, dass Leiter grosser Gemeinden ihre Zeit im Rampenlicht begrenzen müssen, um nicht dem Stolz Raum zu geben. «Je länger man diesen Titel hat und wenn man nicht vorsichtig ist – wenn ich nicht wachsam bin –, kann ich anfangen, diesen Titel zu sehr zu lieben. Und wenn ich als euer Pastor und als Christ wirklich Integrität habe, muss es bei meinen Entscheidungen um die Zukunft der Gemeinde gehen und nicht darum, wie aufregend das alles im Moment ist», sagt er. «Ich liebe euch in Christus mehr als meinen Titel als Pastor.»

Vom Vorläufer gelernt

Stone folgt dem Beispiel des früheren Pastors der Southeast Church, Bob Russell, der die Kanzel 2006 verliess. «Er trat zurück, weil er wusste, dass man die Kirche am besten beeinflusst und sie jünger werden lässt, indem man ihr einen jüngeren Leiter gibt», erklärte er.

Stone wird in Louisville wohnen bleiben; aber er will sich mindestens sechs Monate komplett von seiner Gemeinde fernhalten, um einen sauberen Übergang der Leitung zu gewährleisten. Er wolle sich mehr seiner Familie widmen und «ein guter Grossvater sein».

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