Jugendfestival Reformaction

Neuformierte Junge belebten die Calvin-Stadt

Aus der ganzen Schweiz und vereinzelt ausländische Gruppen pilgerten nach Genf und zeigten ein jugendliches Gesicht des Reformationsjubiläums. 4700 Junge nahmen am multimedialen, vielfarbigen Event teil, bewiesen, dass ein Feiern über Kirchen- und Kantons-Grenzen hinaus möglich ist und Spass machen kann.
Der Festgottesdienst am Sonntagmorgen fand in der Kathedrale St. Peter statt.
Bettina Beer-Aebi ist Projektleiterin von «500 Jahre Reformation» beim SEK und Medienverantwortliche bei Reformaction.

Das Evangelische Jugendfestival «Reformaction» fand vom 3. bis 5. November in Genf statt und war Teil der Feierlichkeiten des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Am Freitagabend startete der Grossanlass mit der «Nacht der Lichter», bewegte sich über ein Riesenspektrum von rund 40 Workshops, Referaten, Konzerten, einer «Silent Disco» und vielem mehr und sorgte mit dem SRF-Fernsehfestgottesdienst am Sonntagmorgen aus der Kathedrale St.Peter für einen gelungenen Abschluss.

Livenet traf zum Gespräch Bettina Beer-Aebi, Projektleiterin «500 Jahre Reformation» beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund und Medienverantwortliche bei Reformaction.

Livenet: Das Festival ist sehr breit abgestützt, woher stammte die Idee und wie war die Zusammenarbeit der Kirchen?
Bettina Beer: Die Idee eines evangelischen Jugendfestivals entstand in der Genfer Kirche und wurde vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund in die Planung zu «500 Jahre Reformation» aufgenommen. Der Kirchenbund hat dann die Gründung eines breiten Trägervereins angestossen, dem 17 reformierte Kirchen sowie 14 Jugend- und freikirchliche Verbände oder Organisationen beigetreten sind. Es war von Anfang an klar, dass das Jugendfestival ein gesamtschweizerisches evangelisches und nicht nur reformiertes Event sein sollte.

Gab es wichtige Kirchen, die sich nicht beteiligten?
Da es keinerlei Erwartungen und keinen Erfahrungswert gab, freuen wir uns, dass der Verein 31 Mitglieder hat! Alle grossen Landeskirchen sowie freikirchlichen Verbände gehören dazu.

Was war das Spezielle an diesem Event?
Reformaction ist erstmalig und einmalig. Es ist das erste Mal, dass evangelische Jugendliche aus der ganzen Schweiz zusammen drei Tage feiern, entdecken und Gott die Ehre geben. Über 4'700 Teilnehmende, 36 Programmstandorte, 39 Unterkünfte, 4 Sprachen und 670 Freiwillige; diese Zahlen machten das Festival speziell und somit zu einer organisatorischen Herausforderung. Eine junge Generation von Christen setzte ein starkes Zeichen der Einheit und Vielfalt.

Was war das Ziel und wie sieht das Resultat aus?
Reformaction wollte einen vielfältigen Zugang zu den reformatorischen soli bieten: sola gratia, solus Christus, sola scriptura, sola fide und soli Deo gloria. Umgesetzt wurde es so, dass das Festival in fünf Säulen gegliedert wurde: eine Nacht der Lichter mit anschliessendem multimedialen Spektakel an der Mauer der Reformatoren am Freitagabend, ein Rallye mit Workshops am Samstagmorgen, eine Plenarveranstaltung am Samstagnachmittag in der Arena Genf, eine Nacht der Begegnung mit vielfältigem Angebot am Samstagabend und ein Abschlussgottesdienst mit Live-Übertragung am Fernsehen am Sonntagmorgen. Viele verschiedene Highlights für verschiedene Erwartungen; und für mich persönlich die 4'700 Jugendlichen aus der ganzen Schweiz, die so aufgestellt, selbstsicher, gut gelaunt sind, mit beiden Beinen in ihrem Leben stehen und voller Vertrauen in die Zukunft schauen.

Welche geographischen und kirchlichen Hintergründe hatten die Teilnehmer?
Über 4'700 Jugendliche nahmen an Reformaction teil, inklusive einigen ausländischen Delegationen, davon eine aus Tahiti. 40 Prozent kamen aus der Romandie, 60 Prozent aus der Deutschschweiz und 30 Personen aus dem Tessin. Rund die Hälfte der freiwilligen Mitarbeitenden kamen aus einem freikirchlichen Hintergrund.

Es sind Partnerschaften entstanden, wie geht es weiter?
Das ganze Reformationsjubiläum, nicht nur Reformaction, hat schon bestehende ökumenische und innerprotestantische Beziehungen vertieft. Berührungsängste wurden überwunden. Darauf kann in zukünftigen Jahren weiter aufgebaut werden. Ein zweites Reformaction ist aber nicht vorgesehen. Es werden sich sicher andere Möglichkeiten ergeben, um die entstandenen Partnerschaften weiterzuführen.

Mehr als 670 ehrenamtliche Mitarbeitende, zur Hälfte aus der Genfer Kirche und zur Hälfte aus der Deutschen Schweiz, trugen zum Gelingen des Events bei. Unterschiedliche evangelische Kirchen, die zusammen einen vielfältigen, lebens-sprühenden Grossanlass auf die Beine stellten und es schafften, ihre Jugend zu bewegen – soli Deo gloria!

Die Projekt-Partner
Der eigens für die Durchführung des Festivals gegründete Verein setzt sich zusammen aus Mitgliedskirchen des SEK, dem Bibellesebund / LaLigue, der Chrischona Schweiz, JAHU, SEA/RES, EGW, SBG CEVI, VBG, ACAT, CfC, der Vineyard Bern, sowie dem Blauen Kreuz.

 

Zur Webseite:
Reformaction

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Datum: 09.11.2017
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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