Willow-Creek-Kongress

«Erfolgreich leiten heisst dienen»

140 Teilnehmer liessen sich in Winterthur von Willow Creek Schweiz zum Thema «Leiten mit Leidenschaft und Exzellenz» inspirieren.
Ralph Kunz
Jossy Chacko
Michael Dufner

Stephan Pestalozzi & Band läuteten die Tageskonferenz im «gate27» der FEG Winterthur musikalisch ein. Im anschliessenden Referat wies Ralph Kunz, Professor an der Theologischen Fakultät der Uni Zürich, darauf hin, dass «christliches Leiten» unser Versagen und Gottes gütigen, vergebenden Umgang damit einschliesse. Das mache Leiten realistischer und erfolgreicher, als wenn Gott dabei ausgeklammert werde. «Gute, erfolgsorientierte Leiterschaft darf angestrebt werden, wird aber durch Dienen und nicht durch Herrschen gespiesen», sagte Kunz.

Jesus selber habe den Menschen gedient und sich bis zum Kreuzestod erniedrigt. Es gehe aber nicht darum, sich selber zu quälen. Dahinter liege die am besten getarnte Sünde, nämlich selber Gott sein zu wollen. Jesus zeige mit seinem Leben das Gegenteil. Er selber sei leidenschaftlich gewesen und habe Feste gefeiert. Er wolle uns Freude und Lebenssinn geben.

Jedoch sei es unentbehrlich, als Leiter Verantwortung zu übernehmen, diese habe auch ihre Schattenseiten. Man könne persönlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Es bleibe immer etwas hängen. «Aber wir können für Entgiftung sorgen, versöhnlich leben, um Heilung beten und eine Kultur der Vergebung pflegen», so Kunz.

Kein Fortschritt ohne Risiko

Jossy Chacko, Gründer des Missionswerks Empart mit Tausenden neuer Kirchen in Indien, packte – wenn auch nur per Videobotschaft – die Besucher mit seiner Leidenschaft. Er berief sich auf die zwei Menschen, die beim Gleichnis in Matthäus 25 das ihnen anvertraute Guthaben vermehrten, während der dritte es aus Angst vergrub und auch noch verlor. «Was ist deine Vision? – der Status Quo oder Wachstum?», fragte er die Zuhörer. Im Westen bestehe die Gefahr, das Risiko auszuschalten. Deshalb empfahl Chacko, das Risiko als Freund und Sicherheit als Feind zu betrachten und die Komfortzone zu verlassen. Gott gebe das Startkapital und habe uns eine Vermehrungs-DNA eingeimpft. Ein Verrückter, den sie unter der Brücke fanden, sei heute Leiter dreier Kirchen. Chacko betonte: «Spare deine Fähigkeiten nicht für den Himmel auf, sie werden hier und jetzt gebraucht.»

Bibel neu entdecken

Am Nachmittag berichteten Michi Dufner, Leiter von «Next Generation FEG Schweiz», IGW-Rektor Fritz Peyer, Nicolas Legler vom ICF Zürich und Unternehmerin Gabriela Manser (Goba AG) über ihre Erfahrungen und Werte und stellten sich den Fragen des Moderators Christian Haslebacher. Dufner, fünffacher Vater, erzählte, wie er darum ringen musste, die Bibel, das Wort Gottes, als persönliche Lebensader und nicht nur professionell als «Vollzeiter» zu verwenden. Auch sei er in seiner Zielverbissenheit mit sich selber und auch mit andern gnädiger geworden: «Ich habe mich bewusst entschieden, Freunde zu suchen, die mir dreinreden dürfen.»

Zum Thema:
Willow-Leitungskongress 2016: Georges Morand: «Leadership ist weltweit das vordringliche Thema»
Leadership im Fokus: Neue Köpfe und neues Motto für Willow Creek Schweiz

Fast 10'000 Leiter in Hannover: Bill Hybels: «Aufopfernde Liebe ist der Kern der Leiterschaft»

Datum: 16.06.2017
Autor: Rolf Frey
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

Werbung
Livenet Service
Werbung