Gottesbegegnung statt Komasaufen
130 schweizer und deutsche Christen sind dieses Jahr nach Mallorca geflogen, um dort Betrunkene nach Hause zu begleiten, Menschen zu segnen und viele zu einem Leben mit Gott einzuladen. Inzwischen ist die Aktion abgeschlossen. War sie erfolgreich? Initiator Manuel Leiser von Campus für Christus lacht: Natürlich!
Segen bereits vorher
Der Ballermann auf Mallorca steht für Schlager, Alkohol, Sex und Tanzen. Die Partymeile auf Mallorca zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an. Selbst Abiturienten planen ihre Feier dort, wo seit Jahrzehnten «Ein Bett im Kornfeld» erschallt. «Wie wäre es, wenn wir als Christen dorthin gingen, wo die Menschen wären?», war von Anfang an ein Motor für den Einsatz auf der Urlaubsinsel. Dieses Jahr waren es 130 Christen, die vom 5. bis 13. August ihre Freizeit opferten, um Menschen mit dem Evangelium zu begegnen.
Initiator Manuel Leiser berichtet: «Der Hotelmanager war so begeistert von der Freundlichkeit und Sauberkeit unserer Gruppe vom letzten Jahr, dass er uns nicht den günstigen Appartementkomplex bei den lauten Iren und Schotten zumuten wollte, den wir gebucht hatten. Kurzerhand hat er uns kostenlos in ein Partnerhotel, das grösser, schöner und ruhiger war, umgebucht. […] Mit uns reisten am gleichen Wochenende noch 590'000 andere Flugpassagiere an – ein neuer Rekord für den Flughafen Palma de Mallorca: Die Voraussetzungen für unseren Einsatz konnten also nicht besser sein.» Jeden Abend veranstaltete das Team dann zwei Beachgottesdienste mit Liedern zum Mitsingen, Theaterstücken, Lebensberichten und Predigten, auf die man reagieren konnte. Und dies taten die Besucher in Scharen! Abend für Abend waren es zwischen 100 und 400 Touristen, die die «Open-Air-Kirche» gespannt mitverfolgten.
«Ihr könnt euch die Offenheit für Gott und den Glauben, die dort herrschte, kaum vorstellen», meint Manuel Leiser. Die Promoterin einer benachbarten Grossdisco kann es kaum fassen: «Diese wilden Partyleute werden bei euren Gottesdiensten plötzlich ganz still und gehen danach nicht mehr abstürzen, sondern nachdenklich in ihr Hotelzimmer. Krass!»
Zum fünften Mal gerufen
Am ersten Abend ging Manuel Leiser auf eine Mutter mit ihrer Tochter zu. Sie meinte, dass sie bereits zum fünften Mal hier sei. Am ersten Abend? Aber sie erklärte: «Ich bin schon das fünfte Jahr hier bei euren Beach-Gottesdiensten.» Inzwischen gehe ihre Tochter zu den «Royal Rangers» in der Nachbarschaft in Deutschland und sie selbst habe den Urlaub so gebucht, dass sie das Team treffen könne. Warum? «Ich lebe getrennt von Gott. Aber heute Abend möchte ich das ändern», gab sie zur Antwort. Manuel fragte sie: «Willst du, dass Jesus dein bester Freund wird?» «Ja, das will ich!», kam es von ihr. Sie beteten zusammen und die Frau lud Gott in ihr Leben ein. Man konnte ihr die Freude ansehen und sie war auch die nächsten Abende wieder mit ihrer Tochter da.
Nie wieder Komasaufen
Manu war ganz allein auf Mallorca. Er hatte seine Freunde ausgeladen: «Wenn ihr nur saufen wollt, bin ich draussen…», hatte er ihnen gesagt. An einem Abend kam er nach der Predigt nach vorne zum Kreuz und sagte: «Manuel, ich habe ein grossartiges Leben, aber etwas fehlt mir.» «Ja, denn du brauchst Jesus, mein Namensbruder!» Daraufhin erklärte er nur: «Heute Abend ist es soweit.» «Willst du umkehren, dein altes Leben hinter dir lassen und Vergebung für deine Sünden empfangen?» «Ja.» «Willst du, dass nicht mehr dein Wille, sondern sein Wille in deinem Leben geschieht?» «Ja.» «Willst du ab heute Abend für den Rest deines Lebens für ihn und mit ihm leben?» «Ja.» Da hat er gebetet und wurde ein neuer Mensch! Manuel Leiser freut sich: «Wir haben noch lange mit ihm gesprochen, Kontakte ausgetauscht und integrieren ihn nun in eine Kirche an seinem Wohnort.»
Manu war einer von über einem Dutzend Menschen, die an diesem Tag die wichtigste Entscheidung ihres Lebens getroffen haben.
Geheilt
Yvan erzählt von seinen Erfahrungen auf Mallorca: «Ich ging zu vier Jungs und wollte sie für den Beachgottesdienst einladen. Ich kam tiefer mit ihnen ins Gespräch über Gott, aber sie glaubten nicht daran und lachten mich nur aus. Dies seien alles nur Märchengeschichten. Also fragte ich sie, was passieren müsse, damit sie glauben würden, dass Gott real ist und lebt. ‚Ein Wunder wäre toll’, meinten sie. Ich habe gemerkt, dass einer von ihnen das ganze Bein eingegipst und in Schienen hatte. Also fragte ich sie, ob ich für ihn beten soll. Lachend meinten sie, eine Heilung wäre schon krass. Ich betete ganz kurz dafür. Worauf er sofort reagierte, er habe auf der Stelle keine Schmerzen mehr und er spüre seinen Oberschenkel plötzlich wieder. Ich fragte ihn, ob er dies irgendwie testen kann. Er meinte, er dürfe das Bein nicht belasten, aber er könne es sanft mit Hilfe der Krücken versuchen. Doch er stand mit vollem Gewicht darauf. Und stiess nur noch ein ‚Wow’ aus und meinte, dass es kein bisschen mehr weh tue. Er fiel aus allen Wolken und wollte gleich alles an Bandagen ausziehen. Da bat ich ihn um Vorsicht. Er fragte nur verdutzt weshalb, denn er sei ja geheilt. Ich wies ihn darauf hin, dass es sich auch nur so anfühlen könnte. Aber er liess sich nicht aufhalten, entfernte seine Schiene und hüpfte auf dem geheilten Bein herum. Ich durfte noch für alle anderen beten und vereinbarte mit ihnen, dass er sich von einem Arzt untersuchen lassen solle, um sicherzugehen, dass wirklich alles in Ordnung ist. Am nächsten Tag sandte er mir voller Begeisterung seinen Instagram-Post mit einem Vorher-Nachher-Röntgenbild: Vorher war der Bruch und die eingesetzten Metallplatten und Schrauben deutlich zu sehen. Auf dem Bild danach waren weder Metallteile noch Knochenbrüche zu sehen.»
Schöne Probleme
«Ich möchte mich beschweren. Mit meinem Kumpel ist nichts mehr anzufangen. Der sitzt den ganzen Nachmittag am Pool und liest Bibel.» Solche Beschwerden machen den Einsatz auf Mallorca besonders. Genauso wie das Statement einer Mutter, die sich wünscht: «Ich wünsche mir, dass meine Tochter so wird wie eure jungen Mädels!» Oder die Frage eines jungen Mannes. Er sieht die T-Shirts des Teams mit dem Spruch «Bock auf Paradies» und spricht einen Teilnehmer an: «Kannst du bitte für mich beten? Ich möchte Jesus näherkommen.» Auch ein Discomanager beschwert sich: «Während eurer Gottesdienste rennen alle zur Promenade und ich kann meine Belegschaft in die Pause schicken.»
Ein Tourist bemerkt: «Ganz ehrlich, ich bin nicht nach Mallorca gekommen, um mir euer Zeug anzuhören, sondern um mich zu besaufen. Aber dieser Gottesdienst hat mich total verändert. Ich will das, was hier ist. Meine nächsten drei Tage werden anders laufen.»
Tausende haben von Gott gehört, das Team hat für Hunderte gebetet, Dutzende haben sich für Jesus entschieden und etliche haben Gott erlebt und wurden geheilt. «Reach Mallorca» war ein voller Erfolg. Und 2020 wird es wieder stattfinden.
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Datum: 07.10.2019
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Manuel Leiser (The Four)