Staatsakt zum 600. Geburtstag

Grosses Fest für den heiligen Eidgenossen

Am 30. April wurde der 600. Geburtstag von Niklaus von Flüe (1417-1487) mit einem Staatsakt auf dem Sarner Landenberg gefeiert.
600 Jahre Bruder Klaus: Staatsakt vor dem Kreuz

Angeführt von Bundespräsidentin Leuthard pilgerten Delegationen aus fast allen Kantonen sowie kirchliche Repräsentanten auf den einstigen Landsgemeindeplatz der Obwaldner. Hier hat auch der politische Werdegang des späteren Eremiten Bruder Klaus begonnen. Der gottesfürchtige Bauer wurde Ratsherr und Richter.

Leuthard: «Kompass und Lebenshilfe»

Sein grosses Anliegen, den Frieden zu bewahren, lebte Bruder Klaus mit Charisma und Gespür für den Kompromiss. Dies in einer Zeit, in der die Eidgenossenschaft noch ein labiles Gebilde ohne feste Grenzen war. In ihrer Rede spannte die Bundespräsidentin den Bogen vom Mittelalter bis zur aktuellen Politik. Und Doris Leuthard bekannte, Bruder Klaus sei auch für sie «Kompass und Lebenshilfe». Insbesondere hob sie von Flües Vertrauenswürdigkeit hervor.

Von Matt: «Eine Stimme über den Fronten»

Die Festrede hielt der Schriftsteller Peter von Matt. Es habe damals eine Stimme gebraucht, «die über den Fronten stand, die gehört wurde und die die Kräfte der Ordnung stärkte». Diese Stimme sei aus der tiefen Schlucht im Melchtal gekommen. 1482 schickte Bruder Klaus einen Brief nach Bern, darin schrieb er: «Frid ist allwegen in got». Er appellierte damit nicht allein an die Vernunft, sondern verknüpfte seine politische Lehre mit seiner Gottesbeziehung. Er mahnte die Berner, alles auf Frieden auszurichten.

Frieden als Element des politischen Handelns

«Er verstand den Frieden nicht einfach als einen glücklichen Zustand, der einmal da ist und wieder vergeht», so Peter von Matt. «Vielmehr ist der Friede für ihn ein Element des täglichen politischen Handelns, genauso wie auch die politische Kommunikation es ist, die fortlaufende Verständigung unter gegenseitigem Respekt.»

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Datum: 04.05.2017
Quelle: Livenet / www.mehr-ranft.ch

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