Gottesdienst in der Kneipe

«Kirche ist kein Gebäude, Kirche ist Beziehung!»

Eine kleine japanische Gemeinde trifft sich seit Jahren zum Gottesdienst in einer Bar. Aussenstehende können das oft kaum glauben. Doch der Pastor Taka Hiroami ist sich sicher, dass Gott hier mit ihnen einen Plan hat.
Gottesdienst der Praise Community Church Senai in einer Bar
Praise Community Church Senai

In Europa sieht man immer mehr vor allem offene, jugendorientierte Gemeinden, die sich in Kinos, Diskotheken oder anderen kulturellen Einrichtungen treffen. In Asien ist so etwas noch recht selten – und dementsprechend erstaunt sind die Reaktionen.

Eindruck auf Menschen

Das berichtet auch Taka Hiroami, Pastor der Praise Community Church in Sendai, Japan. Seine Gemeinde hat kein eigenes Gebäude und so trifft sich die Gruppe jeden Sonntagmorgen in einer Kneipe. «Es stinkt ein wenig, denn jeden Abend von 8 bis 3 Uhr morgens öffnet hier eine Bar ihre Türen mit vielen Rauchern und Trinkern… Aber jeden Sonntag haben wir hier unseren Gottesdienst und das macht Eindruck auf die Leute. Sie fragen: 'Das ist eine Kirche?'»

Doch für Hiroami ist genau dies der springende Punkt: Er möchte allen klar machen, dass es bei einer Kirche um viel mehr geht als das Gebäude. «Ich glaube, wir beeindrucken die Leute damit, dass eine Gemeinde kein Gebäude ist, sondern eine Gemeinschaft. Kirche ist Beziehung!»

Lobpreis in der Kneipe

Die Praise Community Church, die vor über 20 Jahren gegründet wurde, besteht aus etwa 30 Leuten und trifft sich schon seit zehn Jahren in der Kneipe. «Wir stellen ein Kreuz vor der Bühne hin, bauen das Sound-System auf und beten Gott mit Liedern, Gitarre, Keyboard und Bass an – so wie Menschen Gott in traditionellen Gebäuden anbeten», erklärt Hiroami.

Trotzdem ist die kleine Gemeinde auf der Suche nach einem neuen Gebäude, das grösste Problem sei die Sauberkeit. «Wir haben junge Familien mit kleinen Kindern, deshalb brauchen wir ein sauberes Gebäude für die Kinder…» Bisher konnten aber keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden werden und Hiroami bittet hierfür auch um Gebet.

Doch solange nichts Neues gefunden wird, bleiben sie an Ort und Stelle – denn der Pastor glaubt, dass Gott dort einen Plan für sie hat. «Wir möchten unsere Leute zu Jüngern Jesu machen, damit sie Jesus nachfolgen und sein Licht in ihrem Leben reflektieren.»

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Datum: 11.07.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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