Zu beschäftigt, um zu dienen?

Kirche ist mehr als eine Stunde in einem Raum zu sitzen

Gestresste Frau vor dem Laptop
Gemeindemitglieder sind oft zu beschäftigt, um sich in der Gemeinde zu engagieren. Oft stehen viele andere Verpflichtungen dazwischen. Doch das Gemeindeleben ist mehr, als einmal wöchentlich eine Stunde in einem Raum zu sitzen.

Das ganze Jahr über gibt es viele Gelegenheiten für Gemeindemitglieder, sich zu engagieren. Jede Gemeinde hat ihre eigene Liste und viele davon sind wichtig für das Leben und Zeugnis der Gemeinde.

Wenn die Veranstaltung näher rückt, laden die Verantwortlichen zum Mitmachen ein. Wenn das in der Gruppe geschieht, gibt es leere Blicke und die Leute schauen in alle möglichen Richtungen. Und einzeln angesprochen ist jeder zu beschäftigt.

Mehr als nur eine Stunde zusammensitzen

Gott ruft seine Nachfolger nicht dazu auf, eine Stunde in der Woche im selben Raum zu sein. Er ruft uns, gemeinsam Christus nachzufolgen. Wir sollen zusammenarbeiten, um Jünger zu machen.

In vielen Umfragen zum christlichen Leben wird als einer der Hauptgründe, warum Menschen sich nicht stärker in der Kirche engagieren, zu viel eigene Beschäftigung genannt. Wenn Kirchenmitglieder gefragt werden, was sie daran hindert, zum Beispiel in der Gefängnisseelsorge mitzuarbeiten, dann ist das grösste Hindernis das fehlende Gefühl einer Berufung (26 Prozent), gefolgt von zu viel Beschäftigung mit Familie, Arbeit und dem Leben allgemein (25 Prozent).

Alles hat seine Zeit

Die meisten Menschen haben Zeit für das, wofür sie Zeit haben wollen. Deshalb ist es wichtig, darüber nachzudenken, welchen Wert das hat, womit man sich beschäftigt. Und welchen Ewigkeitswert es hat.

Im Gleichnis von den Talenten (Die Bibel, Matthäus Kapitel 25) macht Jesus deutlich, dass er will, dass seine Jünger beschäftigt sind. Er will nicht, dass wir unsere Talente (so hiess die Währung) vergraben, sondern dass wir fleissig sind.

Jesus sprach damals nicht von Programmen, sondern davon, dass man dem Geringsten zu trinken gibt, wenn er durstig ist, dass man ihn aufnimmt, wenn er fremd ist, dass man ihm Kleidung gibt, wenn er keine hat.

Zeit im Voraus für Gott reservieren

Deshalb ist es wichtig, Zeit im Voraus einzuplanen. «Baptist Press» rät in einem Artikel zu diesen sieben Punkten:

  1. Sich im nächsten Jahr von Verpflichtungen gegenüber anderen «guten» Dingen zurückzuziehen, um Raum für die Verpflichtung gegenüber Gott zu schaffen.
     
  2. Im nächsten Jahr einen Teil des Urlaubs für den Dienst zu reservieren. Nicht jeder ist berufstätig und nicht jeder hat bezahlten Urlaub. Aber jeder könnte ein paar Tage für eine entsprechende Veranstaltung einplanen.
     
  3. Eine Gemeinde kann auch bestimmte Dienste für eine Woche aussetzen, wenn eine Outreach-Veranstaltung stattfindet.
     
  4. Einen Aufruf im Sommer oder zu Beginn des Jahres zu machen, wenn einige Dienste ohnehin ruhen. Auf diese Weise können die Verpflichtungen der einzelnen Personen überdacht werden.
     
  5. Nicht versuchen, Menschen nach einer Veranstaltung zu verpflichten, da sonst die Bitte als Schuldgefühl oder einfach als eigennützige Rekrutierungstaktik erscheinen kann.
     
  6. Beispiele für Dienstmöglichkeiten geben, die die Kirche für das nächste Jahr plant, damit die Besucher konkret werden können, was ihre zeitliche Verpflichtung betrifft. Sonst schleichen sich andere Dinge ein, die diese Zeit in Anspruch nehmen.
     
  7. Das Engagement aufschreiben, um sich selbst daran zu erinnern und mit anderen darüber zu sprechen, die dadurch vielleicht auch motiviert werden.

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Datum: 17.07.2024
Autor: Scott McConnell / Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press / gekürzte Übersetzung: Livenet

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