Nach «Sweet Home Alabama» christliches Album

Mit «Sweet Home Alabama» lieferte «Lynyrd Skynyrd» 1974 einen Mega-Hit, der auch heute nicht aus den Konzerten der Band wegzudenken ist. «Lynyrd Skynyrd»-Sänger Johnny Van Zant bringt nun mit seinem Bruder Donnie Van Zant, der mit seiner Band «38 Special» von 1974 bis 2013 Erfolge feierte, ein christliches Album raus.

Doch beginnen wir bei den Wurzeln: «Wir sind nicht reich aufgewachsen, aber wir waren reich an Familie», erinnert sich Johnny Van Zant. «Wir hatten nie das Gefühl, dass uns etwas fehlt. Damals gab es nur vier Fernsehkanäle – auf einem lief ‘Hee Haw’, auf einem anderen die ‘Ed Sullivan Show’. Das war wahrscheinlich unser erster Kontakt mit Musik.»

Die Eltern von Donnie und Johnny liebten Countrymusik. «Unser Vater nahm uns oft mit auf den Truck, um Country-Songs zu hören – so hat für uns alles angefangen.»

Die Tragödie des Flugzeugabsturzes

Johnny Van Zant blickt zurück: «Unser Bruder Ronnie war ein einfacher, bodenständiger Mensch. Für die Band war er so etwas wie eine Vaterfigur. Er schrieb den Song ‘Simple Man’ – und er lebte genau so. Gott gab ihm die Gabe, durch Musik Geschichten zu erzählen. Noch heute – über vier Generationen hinweg – bewegt die Musik von ‘Lynyrd Skynyrd’ die Menschen.»

Und Donnie Van Zant ergänzt: «Für mich war er auch wie ein Vater. Er war derjenige, zu dem ich ging, wenn ich Rat brauchte – neben unserer Mutter.»

1977 stürzte ein Charterflug der Band ab und tötete mehrere Mitglieder, darunter Leadsänger Ronnie Van Zant. Johnny Van Zant rechnet vor: «2025 werden es 48 Jahre sein – und doch fühlt es sich an wie 48 Sekunden. Ich war erst 17 oder 18, als der Absturz passierte. Ich dachte, das sei das Ende. Zehn Jahre später rief mich Gary Rossington an: ‘Hey Mann, wir planen eine Tribute-Tour. Komm nach Bay Meadows in Jacksonville, wir treffen uns dort. Ich fuhr hin – und alle Überlebenden des Absturzes waren da. Sie sagten: 'Das Letzte, was wir als 'Lynyrd Skynyrd' gemacht haben, war, abzustürzen und wir wollen nicht, dass es so endet.' Sie fragten mich, ob ich dabei sein wolle.»

«Ich bin dabei!»

Die Band begann zu proben. «Und als die ersten Akkorde erklangen, wusste ich: Ich bin dabei.» Donnie Van Zant: «Der Absturz hat unsere Familie fast zerstört. Noch heute fällt es mir schwer, darüber zu sprechen.»

Und Johnny Van Zant fügt hinzu: «Kurz bevor Gary Rossington starb, sagte er zu mir: ‘Charlie ist weg, Gregg ist weg, die Allman Brothers ... alle. Ich will nicht, dass diese Musik aufhört.' Er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte – und vertraute darauf, dass Gott ihm den richtigen Zeitpunkt zeigen würde.»

Glaube füllt die Lücken

Johnny Van Zant sagt: «Wenn man als Musiker von so vielen Menschen umgeben ist, die einem sagen, wie grossartig man ist, vergisst man manchmal, wer wirklich grossartig ist. Ich habe schwere Zeiten durchgemacht – den Verlust einer Tochter, eines Kindes. Das hat mich Gott näher gebracht, weil ich verstehen wollte, warum. Und ich weiss es bis heute nicht. Ich hoffe, wenn mein letzter Tag kommt, dass ich ein paar Fragen stellen kann. Wir haben als Familie viel verloren. Aber nur unser Glaube hat uns getragen.»

«Ich war sehr krank – Johnny hat mich ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte fünf Blutgerinnsel in der Lunge», erinnert sich Donnie Van Zant. «Aber viele Menschen haben für mich gebetet – und ich glaube an die Kraft des Gebets.»

Menschen näher zu Jesus bringen

«Wir haben noch eine gemeinsame Sache auf der Liste, die wir unbedingt machen wollen: ein christliches Album aufzunehmen. Unser Ziel ist es, nur einen Menschen näher zu Jesus zu bringen – und wenn uns das gelingt, hat sich das ganze Projekt gelohnt.»

Das Album «Always Look Up» sei eine unglaubliche Reise gewesen (hier kann das Lied «There You Are» gehört werden). «Wir müssten in unserem Alter keine neue Musik mehr machen – aber es ist ein Teil von uns. Und was könnte besser sein, als Musik über Jesus, unseren Vater im Himmel, den Heiligen Geist zu machen? Von allem, was wir in unserem Leben gemacht haben – dieses Album ist die Krönung. Es bedeutet uns so viel.»

Jesus in Stürmen erkennen

«Wir hatten unsere dunklen Zeiten, sehr dunkle Zeiten. Aber wenn du durch die Stürme gehst, merkst du, wie sehr du Jesus brauchst. Du musst dich an seinem Kreuz festhalten», sagt Donnie Van Zant. Er wolle, dass wir zu ihm kommen. «Und wenn du bittest, wirst du empfangen.»

Er liebe Andachten, erklärt Johnny Van Zant. «Aber als Legastheniker fällt es mir schwer, die Bibel zu verstehen. Aber das Besondere an ihr ist: Jedes Mal, wenn man sie liest, entdeckt man etwas Neues. Egal, welche Stürme wir erleben – wenn wir zu Gott kommen, mit ihm reden, auf ihn hören, wird er antworten. Er ruft uns immer.»

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