Religiöse Verfolgung im Blick der Wissenschaft
Sauer ist Mitbegründer und Leiter des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (IIRF) in Kapstadt und erforscht weltweit Situationen, in denen das grundlegende Menschenrecht auf freie Religionsausübung eingeschränkt und wo dagegen verstossen wird. Er untersucht die Verfolgung von Menschen aufgrund ihres Glaubens aus wissenschaftlicher und christlicher Perspektive. Denselben Forschungsschwerpunkt hat die neu eingerichtete Professur mit einem Umfang von 50 Prozent an der belgischen Hochschule. Die Stelle wird durch externe Organisationen finanziert, die sich für verfolgte Christen einsetzen, z.B. «Hilfe für Mensch und Kirche» in der Schweiz.
Religionsfreiheit in vielen Ländern eingeschränkt
Nach Angaben des US-amerikanischen Forschungsinstituts «Pew Research Center» leben 76 Prozent der Weltbevölkerung in einem Umfeld, in dem ihre Religionsfreiheit ernsthaft eingeschränkt ist. Gemäss dem Weltverfolgungsindex von «Open Doors» leiden Christen in mehr als 50 Ländern unter verschiedenen Graden von Diskriminierung und Verfolgung. Prof. Dr. Sauer betont: «Derartige Verfolgung schränkt oft das Recht auf freie Religionsausübung ein oder stellt es gänzlich in Frage. Insbesondere richtet sie sich gegen die Verbreitung eines anderen als des vorherrschenden Glaubens. Verfolgung ist ein ernsthafter Verstoss gegen die Menschenrechte.»
«Glauben ist eine tiefe menschliche Entscheidung»
Der Rektor der belgischen ETF, Prof. Dr. Nullens, ergänzt: «Historisch betrachtet hat das christliche Denken grundlegend zur Betonung von Gewissensfreiheit und Menschenwürde beigetragen. Glauben ist eine tiefe menschliche Entscheidung, die wir alle in Freiheit erfahren wollen. Aber noch immer ist es so, dass viele Menschen in der Welt unter totalitären Regimen leiden, seien sie säkular oder religiös. Die Ernennung von Dr. Sauer an unserer Fakultät bedeutet, dass wir zusammen mit unseren aus verschiedenen Ländern und Kontexten kommenden Studenten und Dozenten aktuelle Fragen rund um die Thematik Religionsfreiheit durchdenken und aus einer christlichen Perspektive erforschen können.»
Datum: 08.07.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet