«Zwingli» bald im Kino

Dreharbeiten für Spielfilm über Schweizer Reformator laufen

Die ersten Dreharbeiten für den Zwingli-Spielfilm fanden am Originalschauplatz im Zürcher Grossmünster statt. Nun hat sich die Filmcrew nach Stein am Rhein verschoben. Ein Kloster bietet die ideale Kulisse.
In Stein am Rhein gedrehte Szene: Die junge Witwe Anna Reinhart macht sich Sorgen über die Zukunft.
Regisseur Stefan Haupt (Mitte) ist begeistert vom Drehort am Rhein.

Winter 1519. Schneeflocken wirbeln. Die Menschen in den Gassen von Zürich sind dick vermummt. Buben piesacken einen Hühnerdieb. Wehrlos hängt er am Pranger. In Gedanken versunken blickt eine bleiche Frau in die Ferne, Anna Reinhart. Was wird aus ihr und den drei Kindern, jetzt, wo ihr Mann gestorben ist? Doch bald sollte einer kommen, der nicht nur ihr Leben, sondern Zürich und die Schweiz verändern wird – Huldrych Zwingli.

Ideale Umgebung für Dreh gefunden

Nach dem Dreh im Grossmünster haben sich Regisseur Stefan Haupt und seine Crew in Stein am Rhein einquartiert. Mit dem Kloster St. Georgen, einer ehemaligen Benediktinerabtei, fanden sie die ideale Umgebung. «Ein Glücksfall!», freut sich der Regisseur bei einer Führung am Drehort. Alles da: die Limmat ist der Rhein, der Rathaussaal eine Stube des einstigen Abtes. Die Gebäude der verzweigten Klosteranlage sind in Bezug auf Bauzeit und Stil authentisch. Sie zählen zu den bedeutendsten Schweizer Baudenkmälern des späten Mittelalters und der frühen Renaissance.

Es braucht hier nicht viel und man wähnt sich mitten in einer Zürcher Gasse zur Reformationszeit. Im Kloster selbst befinden sich mehrere Räume, die sich als Zimmer in Zwinglis Haus anbieten oder als Saal, wo disputiert wurde. Viele Szenen können am selben Ort gedreht werden.

Ein mutiges Projekt

Dass ein aufwändiger Film über Zwinglis Leben und Wirken (Produktionskosten 5,5 Millionen Franken), der über die Schweizer Grenze hinaus kaum grössere Beachtung finden dürfte, überhaupt in Angriff genommen wird, braucht Mut. Treibende Kraft hinter «Zwingli» ist Produzentin Anne Walser von C-Films. Der historische Stoff werde auf moderne Weise erzählt, sagt sie. Es gehe um mehr als Religion, nämlich um einen Menschen, der ein System auf den Kopf stellt. Drehbuchautorin Simone Schmid erzählt am Beispiel von Anna Reinhart den inneren Veränderungsprozess und mit Huldrych Zwingli den äusseren.

Für Stefan Haupt steht fest, dass das häufig negativ gezeichnete Bild des Zürcher Reformators falsch ist. Wie wird er den Reformator darstellen? «Zwingli» kommt im Januar 2019 ins Kino.

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Datum: 19.03.2018
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea Spektrum Schweiz

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