Zu Disneys neuem Kurzfilm

Mit Kindern über kontroverse Themen reden

Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Disney eine homosexuelle Hauptfigur in einen Film integriert, so wie jetzt im Kurzfilm «Out». Medienforscherin Margunn S. Dahle rät Eltern, solche Filme zusammen mit den Kindern zu sehen. Fünf Fragen können hinterher zu einem guten Gespräch beitragen.
Margunn S. Dahle (Bild: evangelicalfocus.com)

Im Mai erschien der neueste Pixar-Disney Kurzfilm, der ein kontroverses Thema angeht: Es ist der erste Disney-Film, in dem es in den Hauptrollen um ein schwules Paar geht. Es steht dem Problem gegenüber, wie es sich vor den Eltern des einen «outen» kann. Der Film ist über Disney+ in vielen Ländern zu sehen.

Margunn S. Dahle ist Professorin für Kommunikation und Weltanschauung an der NLA Universität Norwegen. Seit Jahren forscht sie im Bereich «Kinder, Medien und Weltanschauung» und hat bereits Filme und Serien wie «Die Eiskönigin» und «Big Bang Theory» analysiert.

Bedeutsame Botschaften

Im Gespräch mit dem christlichen Portal «Evangelical Focus» erklärte Dahle, dass der Film gerade durch seine kurze Länge von nur neun Minuten noch weitere Kreise ziehe und stärkeren Einfluss habe. «Kinder werden leicht in die Geschichte hineingezogen, die zeigt, wie die Hauptfigur Greg krampfhaft einen Weg sucht, wie er seinen Eltern über seinen Freund erzählen kann. Die Eltern akzeptieren ihn und Greg 'lernt, wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben'. Diese zwei Botschaften über Akzeptanz sind äusserst bedeutsam und einflussreich.» Nach diesem Kurzfilm könne es gut sein, dass Disney bald auch einen langen Film mit einem homosexuellen Hauptcharakter bestückt.

Werte und Inhalte mit Kindern ansprechen

Die Frage ist: Wie sollten Eltern, die ihren Kindern biblische Werte vermitteln möchten, mit solchen Themen umgehen? Sollte man vermeiden, dass Kinder überhaupt solche Filme sehen? Dahle sieht wenig Sinn darin, solche Filme ganz zu vermeiden, da Kinder auf die eine oder andere Weise sowieso mit diesen Werten in Kontakt kommen. Ihr Vorschlag ist, dass Eltern Filme wie «Out» zusammen mit den Kindern anschauen und hinterher mit ihnen darüber sprechen. «Einfache Fragen wie: 'Was sollte man bekräftigen – und warum?', oder: 'Was sollte man infrage stellen – und warum?' können selbst mit kleinen Kindern bedeutende Gespräche ermöglichen. Hierdurch lernen sie nach und nach, dass alle Geschichten etwas lehren und deshalb sollten wir sie fragen, was wirklich kommuniziert wird und was die Bibel darüber sagt.» Sie wünsche sich, dass Kinder merken, dass Jesus Teil von jedem Bereich des Lebens sein möchte.

Neben den traditionell christlichen Werten, die Disneyfilme widerspiegeln wie etwa Mitleid und Freundlichkeit, Treue, Mut, Selbstaufopferung und andere, sieht die Professorin aber eine grosse Portion an Postmoderne in den Filmen des Unterhaltungsriesen. Es würden Themen fokussiert wie «Meine Träume und mein Wille», «Folge deinem Herzen», «Sei freundlich, aber dir selbst treu» oder «Du verdienst es, glücklich zu sein» deuteten vor allem auf Existentialismus und Postmoderne.

Fünf hilfreiche Fragen

Auch hier sei es wichtig, mit Kindern – selbst mit kleinen – über diese Themen zu sprechen. Dahle empfiehlt hierfür fünf Fragen, die man mit Hilfe der Finger einer Hand besprechen kann:

1. Was mag ich hierbei – und warum?

2. Was mag ich hierbei nicht – und warum?

3. Was kann ich hierbei lernen?

4. Worüber lache ich hierbei – und warum?

5. Was würde Jesus über all das denken?

Margunn S. Dahle: «Wenn man mit dem kleinen Finger beginnt und mit dem Daumen endet, umfassen am Ende die vier Finger den Daumen – und dadurch wird Jesus zum Zentrum gemacht.»

Hier den Trailer des Kurzfilmes «Out» ansehen:

 

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Datum: 01.07.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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