Knapp am Tod vorbei

«Gott trägt durch – wenn wir es zulassen»

Gerhard und Kathrin Kaltenrieder
Gerhard Kaltenrieder landet 2021 wegen Covid-19 auf der Intensivstation. Seine Frau bittet Gott um Heilung. Aber will Geri überhaupt leben? Das Paar erzählt Andreas Lange von WunderHeute.TV, wie die Geschichte ausgegangen ist.

Mitte November 2021 erkennt Kathrin Kaltenrieder, dass es ihrem Mann nicht gut geht. Er ist an Covid erkrankt und sein Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag. Sie möchte ihren Geri deshalb ins Krankenhaus bringen, doch er findet, das sei nicht nötig. Aber Kathrin hat Angst um ihren Mann und die überzeugte Christin fragt Gott im Gebet, wie sie reagieren soll. Im Geist hört sie den Vers aus Psalm 68,  Vers 21: «Wir haben einen Gott, der hilft, und einen Herrn, der vor dem Tod rettet.» Kathrin ist froh über diese Zusage. Doch wie kann sie Geri von der ernsten Situation überzeugen? Sie wünscht sich ihren Mann weiter an ihrer Seite. Aber wie denkt er darüber? Sie weiss, dass Mitglieder seiner Familie in schwierigen Situationen von Suizidgedanken geplagt wurden. Auch Geri war schon davon betroffen. 

Gott respektiert unseren Willen

Sie erinnert sich: «Ich brauchte zum Ja Gottes auch das Ja von Geri.» Sie fragt ihren Mann deshalb: «Willst du leben?» Er nimmt das wahr und antwortet klar: «Ja, ich will leben.» Kathrin ist erleichtert: «Gott hätte seinen Willen respektiert, aber ich wusste jetzt, dass Geri wieder gesund werden will.» Sie habe den Unterschied zwischen der Reaktion der Seele und des Geistes auch selbst erlebt. Seelisch habe sie alle Phasen der Trauer durchgemacht: Verleugnung, Selbstmitleid, Ablehnung. «Aber mein Geist ging wie auf Wellen, er verliess sich auf das Wort Gottes.»

Als ihr Sohn mit einem Oximeter vorbeikommt und die Sauerstoffsättigung misst, wird für alle klar: Geri muss sofort ins Spital. Mit einer Sättigung von 74 Prozent ist er dem Tod näher als dem Leben. 

Kritische Situation

Geri wird auf der Intensivstation intubiert und ins künstliche Koma versetzt. Drei Tage schwebt er in Lebensgefahr. Wird er umgelagert, löst das Blutdruckabfall und Atemstillstand aus. Er muss jedes Mal ins Leben zurückgeholt werden. Die behandelnde Ärztin kann die Ruhe Kathrins nicht einordnen. Sie weiss nicht, dass Kathrin sich an die Zusage Gottes hält, die sie im Gebet vernommen hat. Deshalb spricht sie behutsam an, dass es nicht sicher sei, dass Geri seine Krankheit überlebe. Kathrin sagt zu ihr: «Wir wissen beide, dass sein Leben an einem ganz dünnen Faden hängt. Wir entscheiden nicht darüber, wie es weitergeht, das hat ein Höherer in der Hand.» Sie ermutigt die Ärztin, weiter das zu tun, was ihr möglich ist. Das Resultat nehme sie aus Gottes Hand an.

In Verbindung bleiben

Zwei Tage pro Woche betreuen Kathrin und Gerhard jeweils ihre beiden Enkel. Als der Grossvater im Spital liegt, erklärt der Fünfjährige: «Ich esse nichts mehr, bis er wieder da ist!» Weil niemand weiss, wie lange die Situation so bleiben wird, reagiert Kathrin mit einem Vorschlag: «Du kannst ihn zwar nicht anrufen, aber dein Geist kann den Geist des Grossvaters treffen.» Am nächsten Morgen strahlt der Junge seine Mutter an und erklärt: «Ich habe Opa besucht!» Geri hatte Sehnsucht nach seiner Familie und seinem Enkel. Obwohl er im Koma lag, erinnert sich Geri, dass er in Fragmenten wahrnahm, dass der Kleine mit ihm Kontakt aufgenommen hat. 

Rückkehr ins Leben

Nach sechs Tagen wird der Tubus gezogen und die Sauerstoffzufuhr immer mehr reduziert. Geri wird aus dem künstlichen Koma geholt. Er hat in diesen paar Tagen sieben Kilogramm an Gewicht verloren, vor allem Muskelmasse. Er kann nicht mehr telefonieren, nicht selbständig essen, nicht mehr laufen. Er muss sich alles wieder antrainieren.

Nach fünf Wochen Spital und Reha kehrt Geri nach Hause zurück. Er leiht sich einen Hometrainer aus, auf dem er jeden Tag radelt, geht mit dem Sauerstoffgerät auf dem Rücken spazieren. Er ernährt sich sehr proteinreich, um die Muskeln gut zu versorgen. Geri weiss: Gott hat ihn geheilt. Mit dem, was in seiner Verantwortung liegt, trägt er nun dazu bei, Verlorenes wiederaufzubauen.

Wieder fit

Sein Einsatz zeigt Erfolg: Im heissen Sommer 2020 radelt Geri aus eigener Kraft 30 Mal per Velo von Interlaken aus über 600 Höhenmeter auf den Beatenberg. «Ich bin wieder fit!», strahlt er. Seine Frau ergänzt: «Er ist seit der Erkrankung viel entspannter.» Auch Geri empfindet, dass er seither gelassener mit Menschen und der Weltsituation umgeht. «Ich bin rückblickend sehr dankbar, mein Herz hat sich seither verändert. Vorher regte ich mich über Ungerechtigkeit sehr auf. Heute weiss ich, dass Gott gerecht ist, er wird es gut machen.»

Ausserdem hält er fest: «Meine Geborgenheit und Sicherheit in Gott haben zugenommen. Nach diesem Leben gehe ich zu ihm.» Kathrins Fazit: «Unterschätzt Gott nicht! Er hat versprochen, uns durchzutragen. Er tut das – wenn wir es zulassen.»

Sehen Sie sich hier das Interview mit Ehepaar Kaltenrieder bei WunderHeute.tv an:

Datum: 18.02.2023
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Jesus.ch / Wunderheute.tv

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