«Nein, du treibst keinen Sport!»
«In unserer Strasse in einem ruhigen Quartier Stuttgarts wohnten mehrere verwandte Familien», erzählt Lena. «Als Kind spielte ich oft mit Cousins und Cousinen, wir genossen den Zusammenhalt und machten viel zusammen.» Auf Wunsch des Grossvaters war sie in der katholischen Kirche getauft worden.
«Unsere Familie besuchte die Kirche an den Feiertagen, aber meinem Grossvater bedeutete der Glaube viel», berichtet Lena. «Meine Mutter hat sich jeden Abend an mein Bett gesetzt und das Vater Unser mit mir gebetet. Am Schluss sagte sie jeweils: Segne und behüte dieses Kind.» Dennoch brach sich die bewegungsfreudige Tochter eines Tages den Arm. Der Arzt verpasste ihr einen Gips und stellte ihr frei, sechs Wochen nach dessen Entfernung wieder Sport zu treiben.
Doch Lenas Mutter, Pflegefachfrau, verbot ihrer 12-Jährigen, den Arm so schnell wieder voll zu belasten. Zu ihrem Glück – denn ein halbes Jahr nach dem Unfall litt Lena immer mehr unter Kopfschmerzen und Schwindel. Sie wurde mehrfach ambulant, dann im Krankenhaus untersucht. Nachdem verschiedene Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen worden waren, wurde ein Hirntumor diagnostiziert.
Auf Messers Schneide
«Der Hirntumor musste sofort operiert werden», erinnert sich Lena. «Denn er war von einer grossen Liquorblase (Hirnflüssigkeit) umgeben - wäre sie geplatzt, hätte das meinen Tod bedeutet.» Eltern, Schwester und Familie bangten während der 12-stündigen Operation um das Mädchen – doch sie erholte sich. Ihr wurde das Leben ein zweites Mal geschenkt, heute ist sie ganz gesund.
Lena hatte gut zugehört, als die Ärzte den Eltern erklärten: «Frau Metz, die Entscheidung, dass sich ihre Tochter nicht so schnell wieder sportlich verausgaben darf, hat ihr das Leben gerettet…» Lena fiel es wie Schuppen von den Augen - sie erkannte im gleichen Augenblick: «Das war Jesus! Der Heilige Geist hat meiner Mutter diese Worte in den Mund gelegt - er hat mich bewahrt.»
Dass sie den Arm gebrochen hatte, war ärgerlich. Doch andererseits führte dieser Umstand dazu, dass sie ihre sportliche Betätigung drastisch herunterfuhr. Sie wusste nun: «Gott hat mich schon gekannt, bevor ich ihn kannte. Er hat mich schon geliebt, bevor ich ihn liebte und er hat mich auch schon bewahrt und seine schützende Hand um mich gehalten, bevor ich überhaupt etwas von ihm wissen wollte.»
Bergpredigt zusammenfassen
In der neunten Klasse wurde Lena von einem engagierten Religionslehrer unterrichtet. «Einmal gab er uns die Aufgabe, das Matthäusevangelium durchzulesen und die Bergpredigt zusammenzufassen.» Je länger sie sich darin vertiefte, desto faszinierter war Lena. «Sonst las ich nicht gern, aber dieser Text packte mich. Er strahlte so viel Liebe und Weisheit aus.»
Nach dem Abitur 2018 zog die 19-Jährige nach Köln, um Maschinenbau zu studieren. Als es ihr einige Zeit später nicht gut ging, las sie immer wieder in der Bibel und suchte im Internet nach Predigten. Eine davon traf mitten in ihr Herz: «Ich spürte ganz deutlich: dieser Jesus lebt und er möchte eine Beziehung mit mir. Und wenn das stimmt, dann stimmt auch alles andere, was in der Bibel steht.» Sie übergab Herz und Zukunft dem Sohn Gottes.
2022 zog sie wieder Stuttgart und wechselte die Studienrichtung zu Technologiemanagement. Sie schloss sich einer Wohngemeinschaft von jungen Christen an, die aus Mitgliedern einer freien Gemeinde besteht. Lena schloss sich dieser lebendigen Kirche an, lernte die Bedeutung des Heiligen Geistes und seinen Einfluss kennen und schätzen. «Wenn wir in unserer Hausgruppe die Bibel lasen, verstand ich ihre Botschaft immer besser.»
Die begeisterte Jesus-Nachfolgerin betont: «Er hat mich schon gekannt, als ich noch nicht viel über ihn wusste.» Die 25-Jährige ist ihm von Herzen dankbar: «Jesus hat mich bewahrt, er liess mich den Tumor überleben. Jetzt bin ich gespannt, wie er mich nach dem Studium weiterführt.»
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Datum: 04.01.2025
Autor:
Mirjam Fisch-Köhler
Quelle:
Jesus.ch